Fußball-Verbandsliga: Beim FC Singen 04 läuft es aktuell rund, zumindest, wenn die Blau-Gelben unterm Hohentwiel auflaufen. Fünf Heimspiele gab es in diesem Jahr für den Verbandsligaaufsteiger, fünf Siege stehen zu Buche, und zuletzt wurde sogar der Tabellenführer FC Teningen mit 1:0 geschlagen.
Jeske stolz auf sein Team
„Ich persönlich finde, dass wir taktisch das, was wir uns vorgenommen haben, hervorragend umgesetzt haben“, sagte der Singener Spielertrainer Christian Jeske, der mit seiner Elf hochzufrieden war. Zwar wäre gegen den Spitzenreiter vor der Pause mehr drin gewesen als nur ein Tor, dafür habe seine Mannschaft in der zweiten Hälfte Glück gehabt, dass eine kritische Situation nicht als Strafstoß für die Gäste gewertet wurde. Am Ende bilanziert Jeske: „Das war ein verdienter Arbeitssieg. Man konnte stolz sein auf die Jungs.“
Nun ist aber das Problem, dass man sich in der Verbandsliga hin und wieder auf Reisen begeben muss und dies nicht zu knapp. Ein Zahlenspiel, was das für die Kicker des FC Singen 04, aber in ähnlicher Form auch für die Spieler des SC Pfullendorf, bedeutet: Mehr als 4000 Kilometer kommen da im Laufe einer Saison zusammen, der Routenplaner spuckt dazu Fahrtzeiten heraus, die in der Summe zwei Tage und sechs Stunden im Bus bedeuten, wenn kein Stau dazwischen kommt – wohlgemerkt im sogenannten Amateurbereich.
2023 noch kein Sieg in der Fremde
Die Singener Elf scheint das gar nicht zu vertragen, denn den fünf Heimsiegen im Jahr 2023 stehen fünf Auswärtsspiele gegenüber ohne einen Sieg, darunter ein mageres 1:1 gegen das abgeschlagene Schlusslicht Elchesheim und eine 4:5-Niederlage gegen den Drittletzten, den SC Hofstetten.
„Wir sind Aufsteiger und haben eine junge Mannschaft, die eben im ein oder anderen Spiel nicht ihr Leistungsvermögen abrufen kann“, erläutert Jeske die stark schwankenden Ergebnisse. Zudem blickt er vielmehr auf eine kontinuierliche Entwicklung: „Es wäre auch gar nicht gut, zu früh so weit oben zu stehen!“
Dennoch erhofft der Singener Spielertrainer sich schon in der kommenden Runde einen Schritt nach vorne. Doch von der Oberliga möchte man bei Traditionsclub nicht sprechen – das hatten die Hohentwieler man früher zu oft getan und dann wurden sie den Ansprüchen nicht gerecht.
Bevor der Blick auf die nächste Saison gerichtet werden kann, geht es schon am Mittwoch zum Derby nach Pfullendorf (Anpfiff 19 Uhr) und hier hat der ehemalige SCP-Mittelfeldspieler Jeske ganz besondere Erwartungen, zumal er versucht, das Spiel auf Grund der kurzen Anreise gut zu verpacken: „Ich würde da schon fast von einem Heimspiel reden. Ich freue mich darauf und das wird sicherlich ein sehr interessantes Spiel, denn der SC Pfullendorf hat ebenfalls eine sehr junge Mannschaft mit viel Potenzial. Aber wir möchten den vierten Rang behalten und das bedeutet, dass wir in Pfullendorf gewinnen wollen.“
Diesen Platz will auch der SCP mindestens einnehmen, auch wenn die Linzgauer sich zu Saisonbeginn mehr vorgenommen hatten. Gute Voraussetzungen für ein spannendes Derby!