Fußball, Verbandsliga: Über 700 Zuschauer zogen das Verbandsliga-Debüt des Türkischen SV Singen auf der Rielasinger Talwiese bei hochsommerlichen Bedingungen einem Freibadbesuch vor.
Und sie sahen einen Traumstart des souveränen Landesligameisters der vergangenen Saison. Mit einem 4:0-Sieg ging es für den Aufsteiger gleich wieder an die Tabellenspitze – allerdings natürlich nur eine Momentaufnahme.
„Es war ein gutes Spiel von unserer Seite, denn wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und schlussendlich verdient gewonnen!“, fiel das Fazit von TSV-Coach Ali Günes positiv aus. „Ausschlaggebend war, dass wir sehr diszipliniert waren und als Team nahezu alles umgesetzt haben, was wir vorhatten!“ Zugleich warnt der Ex-Profi beim SC Freiburg aber vor verfrühter Euphorie: „Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden. Es ist unsere Aufgabe als Trainer-Team, die Jungs wieder etwas runterzuholen.“
Rielasingen nun gegen Pfullendorf
Aus gutem Grund: Am kommenden Wochenende kommt mit dem SV Kuppenheim eine feste Größe der Verbandsliga zum ersten Verbandsliga-Heimspiel des Türk. SV nach Singen.
Nicht zufrieden war hingegen natürlich Rielasingens Trainer Aurelio Baratta, auch wenn er feststellen konnte: „Wir waren bis zum ersten Gegentor gut im Spiel!“ Dann allerdings ging es Schlag auf Schlag, denn durch zwei Tore von Abdoulie Mboob und einem Treffer durch Volkan Bak innerhalb von nur elf Minuten stand es noch vor der Pause schon 0:3.
„Wir haben durch individuelle Fehler innerhalb von wenigen Minuten das Spiel aus der Hand gegeben. Das darf uns nicht passieren, auf eigenem Platz sowieso nicht!“, so Baratta über die vorentscheidende Phase im Derby.
Ugondu geht nach Erfurt
Zwar konnte der Rielasinger Trainer feststellen, dass sein Team nach der Pause wieder besser ins Spiel kam, doch die stabile Abwehr ist bekanntermaßen die Trumpfkarte des Aufsteigers. Bei dem stand mit Christian Mendes ein Ex-Rielasinger im Tor, der an früherer Wirkungsstätte keinen Gegentreffer zulassen wollte. „Die zweite Halbzeit war besser und wir hatten auch die eine oder andere Chance, die wir aber nicht nutzen konnten“, so Baratta.
Einer, der zuletzt für einige Rielasinger Treffer sorgte, Obed Ugondu, war zuletzt auf Vereinssuche. Er hatte früh signalisiert, dass es ihn in höhere Spielklassen zieht und er für den Hegauer Ex-Oberligisten nicht mehr zur Verfügung steht. Nun wurde der physisch starke Mittelstürmer vom Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt verpflichtet.
Baratta zeigte sich nach dem Abpfiff sportlich fair: „Letztendlich war der Sieg für den Türkischen SV Singen verdient!“ Sein Blick ging schon zum nächsten anstehenden Derby am kommenden Samstag beim SC Pfullendorf, wo er auf seinen Vorgänger auf der Rielasinger Trainerbank, Andreas Keller, trifft. „Wir werden das Spiel analysieren und uns die Woche über auf das nächste Derby vorbereiten!“, so Baratta über die kommenden Aufgaben.