Am Hochrhein befindet sich das Tor zu den Metropolen in Mitteleuropa. Das zeigt sich eindrücklich beim Blick auf den Fahrplan am Bahnhof SBB. Wer sich dabei ein bisschen Zeit nimmt, entdeckt spannende Zugverbindungen, zum Beispiel nach Paris, Prag, Amsterdam, Hamburg, Berlin oder Mailand. Städte, die ohne umzusteigen zu erreichen sind.
Der erste Zug rollt um 4.20 Uhr Richtung Frick, der letzte fast 24 Stunden später, um 3.50 Uhr Richtung Brugg. Zwei bescheidene Routen hinüber in den Kanton Aargau im Vergleich dazu, welche Abfahrten dazwischen liegen.
Von Basel nach Hamburg
Eine prominente Verbindung ist die nach Hamburg-Altona. Prominent deshalb, weil täglich zwölf Züge am Basel SBB zur Elbmetropole abfahren. Es gibt ICE- und EC-Verbindungen. Auf der ICE-Strecke liegen etwa Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt am Main und Kassel.
Der Eurocity fährt über Freiburg, Baden-Baden, Karlsruhe, Mainz hinüber ins Rheinland nach Bonn, Köln und ins Ruhrgebiet nach Dortmund, weiter über Bremen nach Hamburg. Das alles in acht beziehungsweise neun Stunden bis zur Endstation.
Ins Rheinland und Ruhrgebiet
Warum nicht einen Zwischenstopp einlegen bei diesen klangvollen Städtenamen? Oder eine Panoramafahrt entlang des Rheins, zum Beispiel vorbei an der Loreley genießen? Klingt doch gut.
Nach Köln oder Dortmund gibt auch je einen ICE, der an diesen beiden Bahnhöfen stoppt. Abfahrt in Basel um 17.13 beziehungsweise 19.13 Uhr. In Köln kommt er nach knapp vier, in Dortmund nach etwas mehr als fünf Stunden an. Ein Zug endet in Frankfurt (Fahrzeit: 3:18 Stunden).
Nach Berlin und Kiel
Fünf ICE-Züge fahren direkt nach Berlin, in etwa siebeneinhalb Stunden.
Einer fährt um 10.13 Uhr nach Kiel an die Ostsee ab und kommt in achteinhalb Stunden dort an.
Direkt nach Stuttgart und München
Die deutschen Bahnhöfe erschließen sich von Basel aus zum Großteil über die Nord-Süd-Verbindungen. Tatsächlich gibt es auch Direktverbindungen Richtung Westen nach Stuttgart und München. Dorthin fahren zum Beispiel die Frühzüge um 5.37 (Stuttgart) und 5.50 Uhr (München). Die schlagen erst den Weg nach Norden ein, um in Mannheim beziehungsweise in Karlsruhe nach Westen einzuschwenken. Die Fahrt nach Stuttgart dauert etwa dreieinhalb, die Fahrt nach München knapp über fünf Stunden.
Interessant wird‘s auch in anderen Zügen, die in alle Himmelsrichtungen starten. In Nord-West-Richtung nach Paris, Richtung Westen nach Prag, in den Norden nach Amsterdam, in den Süden nach Mailand.
Zum Bummeln nach Paris
Mal kurz nach Paris zum Bummeln und einen Kaffee trinken? Das ist gut möglich – mit dem TGV. Der rauscht mit bis zu 320 Sachen Richtung Seine-Metropole und rollt nach etwa drei Stunden im Gare de Lyon ein. Und das sieben Mal am Tag ab Basel SBB.
Hin und zurück in sechs Stunden? Da bleibt genug Zeit, um sich in Paris umzusehen. Laut unserer Recherche gibt es dieses Bahnvergnügen ab 58 Schweizer Franken – wenn man rechtzeitig bucht. Andernfalls liegt man schnell bei 130 Franken und mehr.
Oder zu den Grachten in Amsterdam
Und wie steht‘s mit einer Grachtenfahrt in Amsterdam und den vielen Sehenswürdigkeiten in Tschechiens Hauptstadt Prag? Von Basel SBB fahren ein Nachtzug (23.13 Uhr) und ein ICE (15.13 Uhr) direkt nach Amsterdam. Letzterer vermutlich aber erst wieder, wenn die Bauarbeiten an der beschädigten Brücke bei Frankfurt beendet sind.
So jedenfalls ist es aus dem Internet-Fahrplan zu schließen. Der ICE schafft es in sechs Stunden und 46 Minuten, der Nachtzug braucht zehn Stunden bis zur Ankunft im Bahnhof Centraal.
In zwölf Stunden nach Prag
Karlsbrücke, Prager Burg, Wenzelsplatz und viel mehr – in Prag gibt‘s viel zu entdecken. Wer mit dem Zug direkt dorthin kommen möchte, kann um 21.13 Uhr am SBB-Bahnhof in den Eurocity steigen und in Prag am nächsten Morgen um 9.38 Uhr, also 12 Stunden und 25 Minuten später, aussteigen.

Gerade reichzeitig zum Frühstück.
Wie klangvoll: Milano centrale
„Milano centrale“ – das klingt wie Musik in den Ohren. Mehrere Eurocity-Züge fahren direkt nach Mailand, in etwas mehr als vier Stunden.

Es ist die einzige Direktverbindung in eine der Städte in Italien. Mailand ist sozusagen das Drehkreuz am Stiefel.
Die Route führt über Bern, durch den Löschberg-Basistunnel und Simplontunnel nach Mailand.
Die Schweizer Seenlandschaften
Natürlich bestehen unzählige Direktverbindungen zu attraktiven Reisezielen innerhalb der Schweiz. Direktfahrten nach Interlaken, Luzern, Lugano, Locarno und Chiasso erschließen die Seenlandschaft in der Schweiz und teils in Norditalien: etwa den Brienzer- und Thunersee, Vierwaldstättersee, Luganer See, den Lago Maggiore und Comer See. Je nach Reiseziel mit Fahrzeiten von einer Stunde (Luzern) bis zu knapp viereinhalb Stunden (Locarno).
In einem Rutsch an den Bodensee
Vom Badischen Bahnhof in Basel kommt man auf der Hochrheinstrecke direkt, ohne umzusteigen in den Hegau und an den Bodensee – bis nach Friedrichshafen. Für Menschen in der Hochrhein-Region ist es durchaus interessant, mit dem IRE zum Badischen Bahnhof, von dort weiterzufahren zum Bahnhof SBB, um von dort aus europäische Metropolen zu bereisen. Mit nur einem Umstieg.