Die Brutalität schockierte das ganze Dorf und sorgte bei Anwohnerinnen und Anwohnern für Angst: Im Januar prügelten Jugendliche in der Kaiseraugster Wohnsiedlung Liebrüti derart auf einen 57-jährigen Mann ein, dass eine Ambulanz ihn mit mittelschweren Verletzungen ins Spital bringen musste.

Gemeindepräsidentin Françoise Moser zeigte sich schon damals bestürzt, betonte aber auch: „Es handelt sich um einen Einzelfall.“ Das wiederholte sie jüngst in der Gemeindeversammlung nochmals.

Anwohner spricht einen weiteren Hotspot an

Da war unter Verschiedenes auch die Sicherheit im Dorf ein Thema. Unter anderem berichtete ein Anwohner von wüsten Szenen und Lärmbelästigungen beim Sportplatz im Liner, wobei am vergangenen Wochenende sogar die Polizei dorthin ausgerückt war. Auch andere Hotspots wurden angesprochen.

Bewohner fühlen sich nicht mehr sicher

Das Thema Sicherheit ist für die Gemeinde derweil alles andere als neu. Eine Bevölkerungsbefragung im Jahr 2021 hatte ergeben, dass der Wert beim Sicherheitsempfinden ein Manko aufweist. Eines von 13 Zielen für die Legislaturperiode 2022 bis 2025 lautet denn auch: „Kaiseraugst erstellt ein Sicherheitskonzept.“

So reagieren Verwaltung und Gemeinderat

Der Vorfall im Januar ist also nicht Auslöser für die Erarbeitung eines Sicherheitskonzepts, hat aber wohl noch einmal dessen Wichtigkeit verdeutlicht. Und die Gemeinde will jetzt vorwärts machen. „Im ersten Quartal dieses Jahres hat der Gemeinderat gemeinsam mit der Fachhochschule die Grundlagen für eine Bevölkerungsumfrage zum Thema Sicherheit erarbeitet“, sagte Moser an der Gemeindeversammlung.

Die Umfrage soll in den kommenden Wochen durchgeführt werden. Die Befragung erfolgt digital, bei Bedarf können jedoch auch schriftliche Fragebogen auf der Gemeindeverwaltung bezogen werden.

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Schon 2024 sollen Maßnahmen umgesetzt werden

Die Auswertungsarbeiten sind für das zweite Semester 2023 vorgesehen. „Dann ist vorgesehen, dass erste Umsetzungen im Jahr 2024 erfolgen werden“, sagte Moser. Wobei der Gemeinderat auch an der Versammlung betonte, dass die Gemeinde auch in den vergangenen Jahren diesbezüglich keineswegs untätig gewesen sei.

Die Gemeinde hat auch schon einiges unternommen

So hat die Gemeinde seit einigen Jahren auf eigene Kosten einen Sicherheitsservice beauftragt, um vor Ort auf Patrouille zu gehen. Dabei würden die neuralgischen Orte und Hotspots kontrolliert, wobei diese je nach Saison und Auffälligkeiten variierten. Nach der Attacke auf den Spaziergänger in der Liebrüti kündigte die Gemeinde außerdem an, dass sowohl die Regionalpolizei als auch der Sicherheitsdienst ihre regelmäßigen Kontrollen noch einmal verstärken würden.

Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.

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