Am Dienstagmorgen ging ein Probe-Alarm beim Freiburger Regierungspräsidium (RPF) ein. Denn in den vergangenen beiden Tagen übten diverse Behörden unter der Leitung des Regierungspräsidiums einen Ernstfall rund um das Atomkraftwerk in Leibstadt.

Um welches Szenario es sich handeln würde, wussten die Beteiligten erst, als der Alarm einging, wie das RPF in einer Pressemitteilung mitteilt.

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150 Mitarbeiter üben den Notfall

Simuliert wurde schließlich ein schwerer Unfall im Kernkraftwerk mit Austritt von Radioaktivität. Am Dienstag seien laut RPF rund 150 Mitarbeiter über zwölf Stunden im Einsatz gewesen.

Geübt wurde die Warnung der Bevölkerung, die Ausgabe von Jodtabletten, die Sperrung von Straßen und Anordnungen an Landwirte. Am Mittwoch fanden im Landkreis Waldshut außerdem Messungen von sogenannten Strahlenspürtrupps statt.

Auch die Dekontamination von Fahrzeugen wurde im Zuge der Übung geprobt.
Auch die Dekontamination von Fahrzeugen wurde im Zuge der Übung geprobt. | Bild: Regierungspräsidium Freiburg

Neben der Polizei und der Bundeswehr waren auch der DRK, das Malteser Hilfswerk und das THW an der Notfallübung beteiligt. Klemens Ficht, Regierungsvizepräsident und Stabsleiter, zieht in der Mitteilung eine positive Bilanz der Übung. Die größte Herausforderung sei die Kommunikation zwischen den vielen Behörden gewesen.

Besonders für grenzüberschreitende Notfälle sei es wichtig, dass das Vorgehen auf der deutschen und schweizerischen Seite der Grenze im Gleichklang erfolgt. „Es ist enorm wichtig, an solchen Übungen teilzunehmen, um zu erfahren, an welchen Stellschrauben es noch zu drehen gilt“, wird Ficht in der Mitteilung des RPF zitiert.

Alle Abteilungen arbeiten zusammen

Bei Unfällen von Kernkraftwerken im Grenzgebiet ist das Regierungspräsidium Freiburg zuständig. Insgesamt befinden sich drei AKWs (Leibstadt, Beznau und Fessenheim) in unmittelbarer Nähe. Auf dem Regierungsgebiet selbst befindet sich jedoch kein Kraftwerk.

Gibt es bei den genannten Kraftwerken einen Zwischenfall, wird vom RPF ein Verwaltungsstab einberufen, in dem alle Abteilungen des Präsidiums vertreten sind: Der Katastrophenschutz, die Pressestelle und Fachleute für die Bereiche Straßen, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft und Schulen.

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