Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991, „Homo Faber“) notierte einst Fragen, die auch den klügsten Kopf in Verlegenheit bringen. Mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlags, in dem der Fragebogen erschienen ist, lassen wir regelmäßig prominente Persönlichkeiten auf einige der Fragen antworten – heute ist Bestsellerautor Peter Prange an der Reihe.

Hoffen Sie auf ein Jenseits?

Um Gottes willen!

Können Sie sich überhaupt ohne Heimat denken?

Nein, darum habe ich gleich zwei davon. Eine zum Schützenfestfeiern (Altena im Sauerland, wo ich geboren bin) und eine zum „Schaffen“ (Tübingen im Schwabenland, wo ich seit vierzig Jahren lebe). Und neuerdings noch eine dritte: das Wolfsburger Land. Da spielt mein Roman „Eine Familie in Deutschland“. Vier Jahre, sprich: die Zeit, die ich zum Schreiben brauchte, habe ich mental dort gelebt.

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Warum scheuen Revolutionäre den Humor?

Weil es ihnen um das Absolute geht. Da vergeht jedem das Lachen.

Welche Probleme löst eine gute Ehe?

Vor allem die, die man allein nie gehabt hätte.

Was ertragen Sie nur mit Humor?

Mich selbst.

Verändert im Alter sich der Humor?

Der Humor nicht. Aber der Bedarf daran wird täglich größer.

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Wie alt möchten Sie werden?

Den Zeitpunkt habe ich schon verpasst.

Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört und welcher?

Auf die Gefahr hin, Sie zu enttäuschen: Nein! Bei allen Unzulänglichkeiten, die man an Deutschland kritisieren kann: Wo lebt es sich besser als hier? Und: Ist es nicht ein Wunder, dass aus den Ruinen des größten Schurkenstaats der Geschichte, Nazi-Deutschland, in nur zwei Generationen eins der lebens- und liebenswertesten Länder der Welt wurde?

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Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?

Für wie dumm halten Sie mich? Natürlich nicht!

Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht, wir erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?

Ich habe als Autor schon so viele Menschen umgebracht, dass ich im sogenannten wirklichen Leben einfach keine Zeit dazu hatte.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Geduld.

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Haben Sie Angst vor dem Tod und seit welchem Lebensjahr?

Nicht vor dem Tod, aber vor der Möglichkeit, dass es damit nicht getan ist. Die Vorstellung einer wie auch immer gearteten Ewigkeit fand ich schon als kleines Kind unerträglich.

Wovor haben Sie mehr Angst: dass Sie auf dem Totenbett jemand beschimpfen könnten, der es nicht verdient, oder dass Sie allen verzeihen, die es nicht verdienen?

Weder noch. Auf dem Totenbett kümmere ich mich ausnahmsweise mal nur um mich selbst. Wenn nicht dann, wann sonst?