Frau Williams, wie spricht man Ihren Vornamen eigentlich korrekt aus – deutsch oder englisch?

Ich spreche ihn deutsch aus, ich wurde ja in Deutschland geboren. Aber meine amerikanische Familie spricht den Namen natürlich englisch aus, weil wir auch Englisch miteinander sprechen. Ich höre auf beide Varianten. (lacht)

Wir sprechen an einem Freitagabend miteinander, eine ungewöhnliche Zeit für ein Interview. Wie lange dauern Ihre Arbeitstage normalerweise?

Oh, das ist ganz unterschiedlich. Wir haben gerade für „Die Höhle der Löwen“ gedreht, da werde ich um 7 Uhr abgeholt und bin erst um 22.30 Uhr wieder im Hotel – und das manchmal mehrere Tage hintereinander. Es gibt natürlich auch Zeiten, wo ich nicht so lange arbeite. Aber einen typischen Tagesablauf, den habe ich eher selten.

Wie schaffen Sie es an den langen Tagen, dass niemand auf der Strecke bleibt, weder Ihre Familie noch Sie selbst?

Ich glaube, ich bin erstens gesegnet mit einem Körper, der sich sehr schnell regenerieren kann. Zweitens ist mir meine Arbeit wirklich eine ganz große Freude, darum fällt sie mir nicht schwer. Sie macht mir wahnsinnig viel Spaß, ich glaube, das ist der Schlüssel. Nichtsdestotrotz muss ich auch mal Dinge tun, die einfach gemacht werden müssen. Dann fühlt es sich ein bisschen schwerer an, aber ansonsten bin ich immer gefüllt mit Dankbarkeit für alles.

Für die Kinder trage ich mir gewisse Termine fest ein, aber unsere Töchter sind ja schon groß, da ist eine Rundumbetreuung gar nicht mehr gewünscht. Wir haben trotzdem eine sehr enge Verbindung und machen spaßige Sachen zusammen. Der Freundeskreis wird natürlich wichtiger, dennoch will ich als Mutter an ihrer Seite sein, wann immer sie ihre Hand ausstrecken.

In den sozialen Medien konnte man kürzlich ein Video von einem Mutter-Tochter-Abend sehen, Sie waren mit Ihrer jüngeren Tochter in einem Fast-Food-Restaurant. Machen Sie viel zusammen?

Total oft – und gern! Nach dem Interview fahre ich zum Beispiel wieder zu ihr. Sie ist gerade in Mailand, dort geht sie zur Schule. Wir haben am Wochenende tolle Sachen geplant. Wir sind sehr abenteuerlustig nutzen jede Gelegenheit, etwas zusammen zu unternehmen. Sie war mit mir auf der Cosmoprof in Bologna, der weltgrößten Messe für Kosmetikhersteller, und auf dem Nachhauseweg kamen wir an diesem Restaurant vorbei.

Das war eine ganz spontane Idee, dort reinzugehen. Wir essen sonst überhaupt kein Junk Food, aber meine Tochter fand es cool. Ich glaube, dass man mit Teenagern viel besser zurecht kommt, wenn man ihnen auch mal die Führung überlässt und sie entscheiden dürfen.

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\'Das Traumschiff\' an Ostern Video: ZDF

Obwohl Sie beruflich vielbeschäftigt sind, sieht man Sie an Ostern in einer Gastrolle auf dem ZDF-“Traumschiff“. Wie kam es dazu?

Ich wurde in den vergangenen Jahren schon öfter angefragt, war aber zeitlich immer zu stark eingebunden. Dabei wollte ich das so gerne machen, weil ich einfach ein Riesen-“Traumschiff“-Fan bin. Dann hat das ZDF wieder gefragt und dieses Mal hatte ich Glück, dass der Termin gepasst hat – und schwuppdiwupp habe ich zugesagt und war auf dem „Traumschiff“.

Sie sind als Julia Grimm, die Schwester von Staff-Kapitän Martin Grimm, am Anfang des Films zu sehen. Wie lange standen Sie vor der Kamera?

Ich hatte zwei Drehtage. Es war ein sogenannter Cameo-Auftritt, der hat zwar Einfluss auf die Haupthandlung, aber ich bin nicht so lange zu sehen wie die anderen. Nichtsdestotrotz hat es mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, auch wenn ich natürlich Text lernen musste. (lacht)

„Das Traumschiff“: Lena Grimm (Mia Kasalo, von links) hat nach einem Streit mit ihrer Mutter Julia (Judith Williams) beschlossen, ihren ...
„Das Traumschiff“: Lena Grimm (Mia Kasalo, von links) hat nach einem Streit mit ihrer Mutter Julia (Judith Williams) beschlossen, ihren Onkel Martin Grimm (Daniel Morgenroth) auf der Reise nach Miami zu begleiten. Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) freut‘s. | Bild: Dirk Bartling/ZDF

Wären Sie gerne mitgefahren bis nach Miami?

Ich bin ja eine Abenteurerin und ich reise unglaublich gern. Mich muss man bei so etwas eigentlich gar nicht fragen, ich sitze immer auf gepackten Koffern und bin allzeit bereit. Die Zeit auf dem „Traumschiff“ war ein tolles Erlebnis. Ich bin glücklich, dass ich endlich mal dabei sein durfte.

Haben Sie privat schon mal eine Kreuzfahrt gemacht?

Oh, ich habe schon einige Kreuzfahrten gemacht. Wir waren zum Beispiel in Paraguay und in Grönland, als die Kinder noch klein waren. In unserer Patchwork-Familie gibt es vier Kinder, da war so ein Schiff natürlich sehr praktisch, weil man dort alles hat und von Ort zu Ort fährt, ohne immer wieder ein- und auszupacken. Da wird man ja wahnsinnig!

Deswegen haben wir schon einige Kreuzfahrten gemacht, aber ich habe auf dem „Traumschiff“ noch mal so richtig Lust auf eine Reise bekommen. Mein Mann und ich, wir schauen uns gerade um, wohin wir fahren könnten. Da steht auf jeden Fall was an.

Judith Williams und Alexander-Klaus Stecher sind seit 2011 verheiratet.
Judith Williams und Alexander-Klaus Stecher sind seit 2011 verheiratet. | Bild: Felix Hörhager/dpa

Wo wurden denn Ihre Szenen gedreht?

Das war in Stockholm. Und weil mein Mann und ich eng mit Barbara Wussow befreundet sind und auch Florian Silbereisen und Daniel Morgenroth gut kennen, haben wir die Zeit genutzt und gesagt: Wir hängen noch ein paar Tage dran. Also sind wir noch ein bisschen auf dem Schiff geblieben. Und das war sehr schön, wir hatten eine tolle Zeit.

Woher kennen Sie denn Florian Silbereisen?

Von zahlreichen Veranstaltungen in der Schlagerbranche. Auch bei „Verstehen Sie Spaß?“ waren wir schon gemeinsam. Mein Mann kennt ihn noch von ganz früher, als er viel moderiert hat. Die Schlagerbranche ist ein Dorf, da begegnet man sich immer wieder. (lacht)

Sie haben gesagt, dass Sie ein „Traumschiff“-Fan sind. Seit wann verfolgen Sie das Format?

Wirklich schon immer. Das glaubt man bei mir nicht, aber ich komme aus einer Familie, die nie in den Urlaub gefahren ist, weil meine Eltern viel gearbeitet haben und auch nicht das Geld hatten. Wir waren einmal an der Ostsee in Kiel, weil mein Vater dort am Opernhaus gesungen hat. Dort haben wir Weihnachten gefeiert, es war bitterkalt. Ich habe alle meine Reisen erst später gemacht, als ich auf eigenen Beinen stand.

Aber deswegen liebe ich das „Traumschiff“ – man kann gucken, was für schöne Orte es überall auf der Welt gibt, diese verrückte Welt mal hinter sich lassen und die Seele baumeln lassen. Auf dem „Traumschiff“ passieren Geschichten, die das Leben schreibt – und die mir mein Nachbar auch morgens beim Gassigehen mit dem Hund erzählen könnte. Das finde ich einfach schön.

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Ihre Figur Julia Grimm hat es gerade schwer mit ihrer 18-jährigen Tochter. Das Loslassen fällt ja vielen Eltern schwer. Wie ist es bei Ihnen?

Bei vier Kindern habe ich das schon ein paar Mal hinter mir, ich bin geübt. (lacht) Und es wird immer leichter. Unsere Kinder sind ja schon richtig groß, die Söhne sind über 20, eine Tochter ist 18, die andere ist 16. Man muss sich nur mal in die Lage der Kinder versetzen: Sie wollen lernen, eigenständig zu sein. Wir müssen ihnen das erlauben, ihnen Mut machen und sagen: Hey, du kriegst das hin, versuch es einfach, du musst nicht perfekt sein. So sehe ich meine Rolle als Mutter.

Ich übe keinen großen Druck aus, aber natürlich will man immer seine schützende Hand über die Kinder halten. Ich sage immer: „Big mama is watching you!“ Da lachen sich meine Kinder kaputt, weil sie genau wissen, dass ich großes Vertrauen in sie habe.

„Das Traumschiff“: Lena Grimm (Mia Kasalo, von links) hat nach einem Streit mit ihrer Mutter Julia (Judith Williams) beschlossen, ihren ...
„Das Traumschiff“: Lena Grimm (Mia Kasalo, von links) hat nach einem Streit mit ihrer Mutter Julia (Judith Williams) beschlossen, ihren Onkel Martin Grimm (Daniel Morgenroth) auf der Reise nach Miami zu begleiten. Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) freut‘s. | Bild: Dirk Bartling/ZDF

Ab dem 28. April zeigt Vox die 17. Staffel der „Höhle der Löwen“. Sie sind, mit einer kleinen Unterbrechung, von Beginn an dabei. Was macht das Format nach der langen Zeit für Sie noch spannend?

Das Format ist spannend, weil es Business ist – und das ist immer spannend. Alles, was sich auf der Welt tut, zeigt sich im Business, in der Marktwirtschaft, in den Produkten und im Mindset der Gründer, die zu uns kommen. Ich liebe Business und ich liebe Menschen. Einer der schönsten Zeitvertreibe ist es, Dinge gemeinsam aufzubauen.

Deswegen habe ich immer Teams gesucht, ich habe mich immer am wohlsten gefühlt mit Menschen um mich herum. Die neue Staffel ist richtig gut – und die im Herbst, die wir gerade drehen, wird noch besser! In der neuen Staffel habe ich den besten Deal des Jahrzehnts an Land gezogen. Darüber darf ich aber leider noch nicht sprechen.

Aber etwas anderes können Sie, als erfolgreiche Kosmetik-Unternehmerin, mir verraten: Welches sollte wirklich jeder Mensch im Badschrank haben?

Ich glaube, jeder braucht eine gute Feuchtigkeits- oder Vitamin-C-Creme mit Lichtschutzfaktor 30 – gerade jetzt, wo die Sonne kommt. Ich kenne so viele Leute, die nie einen Lichtschutzfaktor verwenden. Auch wenn sie die Sonne nie stark genossen haben, habe ich so oft erlebt, dass sie irgendwann beim Hautarzt ein schlimmes Ergebnis bekommen.

Deshalb werde ich werde einfach nicht müde zu sagen: Im Sommer gehört ein guter Lichtschutzfaktor in die Tagescreme. Egal ob Mann oder Frau, das muss einfach drauf, auch auf die Ohren. Ich verbinde solche Produkte immer mit Wirkstoffen, damit man nicht nur Sonnenschutz, sondern zum Beispiel auch Anti-Aging hat.