Auf Instagram wird Nico Santos selten privat. Hin und wieder zeigt er seinen 628.000 Followern mal einen Schnappschuss aus musikalischen Kindertagen, auch Bilder von der Hochzeit mit seiner Aileen sind auf der Plattform zu sehen.

Und dann ist da dieser Eintrag vom Oktober des vergangenen Jahres, als der Musiker seinen Fans mitteilte, dass er Vater wird – verbunden mit der Nachricht, dass er, um für seine Familie da zu sein, seine Tour vom Frühjahr in den Herbst verschiebt.

Doch die ersten Konzerte dieses Jahres stehen für den 31-Jährigen schon bald an. „Leute, die Sonne ist draußen und ich freue mich so auf die Open Airs im Sommer!“, schrieb Santos kürzlich auf Instagram, garniert mit Video-Schnipseln von vergangenen Konzerten, denen anzusehen war: Auf der Bühne hat er Spaß.

Nico Santos, waren Sie schon mal am Bodensee?

Bevor er also im Herbst unter anderem in Zürich und Stuttgart auftritt, stehen im Sommer Auftritte unter freiem Himmel an – der erste am 12. Juni in Markdorf, wo Santos von zwei Jahren schon mal auf der Bühne stand. Die Tatsache war ihm im Interview kurzzeitig entfallen: Da sagte er, er sei „noch nie in Markdorf“ und auch noch nie am Bodensee gewesen.

Bei den vielen Auftritten, die Künstler wie er jedes Jahr haben, und der wenigen Zeit, die sie an einem Ort verbringen, kann so etwas schon mal passieren … Umso verständlicher Santos‘ Freude, nun (wieder) einen Tag dort verbringen zu können, und die Hoffnung, „dass ich früh genug da bin und nicht nur Backstage, die Bühne und das Publikum sehe, sondern auch die Gegend drum herum“.

Live ist Musiker Nico Santos in seinem Element. Das Bild zeigt ihn bei seinem Auftritt in Markdorf 2022.
Live ist Musiker Nico Santos in seinem Element. Das Bild zeigt ihn bei seinem Auftritt in Markdorf 2022. | Bild: Mona Lippisch

Das komme meistens zu kurz. „Ich nehme mir das immer wieder vor, aber dann kommen viele, viele Sachen dazwischen. Aber ich wünsche mir wirklich, dass wir diesen Sommer mehr Zeit haben, zusammen mit der Band und der Crew die Spielorte zu erforschen.“

Mit der Zeit ist das ohnehin so eine Sache: Nun, da Santos Vater ist, steckt er es nicht mehr so einfach weg, viel unterwegs zu sein. „Wenn ich jetzt einen Tag weg bin, fühlt es sich wie eine Woche an“, sagt er. Bei Schlafliedern sei er noch nicht so textsicher wie bei seinen eigenen Songs. „Allerdings hat meine Mama sich früher Schlaflieder für mich ausgedacht – die kenne ich in- und auswendig“, so der gebürtige Bremer, der auf Mallorca aufwuchs.

Nico Santos bei einem Auftritt 2018. Im Jahr zuvor hatte er mit „Rooftop“ seinen ersten Hit.
Nico Santos bei einem Auftritt 2018. Im Jahr zuvor hatte er mit „Rooftop“ seinen ersten Hit. | Bild: Soeren Stache

Kann er sich ein Leben ohne Musik vorstellen? Ganz klares Nein. Er könne sich auch „an keinen Tag erinnern, an dem ich nicht mindestens eine Melodie im Kopf gesummt habe“. Die Musik, man merkt es, hat große Bedeutung für ihn.

„Familie und meine Freunde sind für mich das Wichtigste“, betont Santos, „aber Musik ist schon immer ein Teil von mir. Meine Eltern waren beide Musiker, soweit ich zurückdenken kann, war immer irgendwo Musik. Meine ersten Schritte waren Tanzschritte.“

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Entsprechend oft hat Santos schon mit anderen Musikern zusammengearbeitet, zuletzt hat „Die Sonne“ mit Rapper Kontra K positive Kritik bekommen. Bei der Auswahl möglicher Partner denkt Santos nicht in Schubladen: „Ich liebe es, kreativ zu sein, egal welche Musikrichtung.“ Er hat auch Songs für Schlagerkünstler geschrieben – ein Schlager-Duett würde er aber nicht singen.

Seine Tour im Herbst soll die „krasseste Nico-Santos-Tour ever“ werden. „Wir haben so viel Herzblut wie nie in diese Show gesteckt“, sagt Santos und verspricht „viele special Momente“. Zu viel verraten will er nicht, aber zumindest das: „Es wird sehr feurig, tanzbar, energiegeladen und auch sehr emotional.“ Vielleicht ja auch in Markdorf.