Die Sensorik ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Das klingt keineswegs vermessen, sondern ist die klare Botschaft, die der Vorstandsvorsitzende der Sick AG, Mats Gökstorp, am Donnerstag bei der Bilanzvorlage formulierte. Das weltweit tätige Sensorunternehmen, das seinen Hauptsitz im südbadischen Waldkirch im Kreis Emmendingen hat, konnte denn auch im Geschäftsjahr 2023 seinen Wachstumskurs beibehalten.

Das Unternehmen Sick ist führend im Bereich der Herstellung von Sensoren. Das Bild ist im Hauptsitz in Waldkirch aufgenommen.
Das Unternehmen Sick ist führend im Bereich der Herstellung von Sensoren. Das Bild ist im Hauptsitz in Waldkirch aufgenommen. | Bild: Sick

Der Konzernumsatz habe im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent auf 2,307 Milliarden Euro gesteigert werden können, sagte Jan-H. Eberhardt, der im Oktober 2023 als Finanzvorstand neu berufen worden ist. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe sich im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 15,1 Prozent auf 189 Millionen Euro erhöht. Die prognostizierten Ziele – auch das Konzernergebnis von 134 Millionen Euro – seien damit erreicht worden.

Fabrikautomation wächst am stärksten

Die Sick AG bietet der Fabrik-, Logistik- und Prozessindustrie Sensoranwendungen, mit deren Hilfe und Präzision digitale und automatisierte industrielle Prozesse gesteuert werden können. Es sei ein Markt, der von einem forcierten technologischen Fortschritt geprägt sei, sagte Gökstorp. In allen Geschäftsfeldern – Fabrik, Logistik, Prozessindustrie – habe der Umsatz in 2023 gesteigert werden können. Das stärkste Wachstum sei mit 6,9 Prozent in der Fabrikautomation verzeichnet worden.

Sowohl im Heimatmarkt Deutschland, als auch im EMEA-Wirtschaftsraum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) und in Nord- und Südamerika sei der Umsatz gewachsen. Einen Rückgang um 4 Prozent sei jedoch im Asien-Pazifik-Raum verzeichnet worden, was auf allgemeine Marktunsicherheiten in der Region zurückzuführen sei.

Finanzvorstand Jan-H. Eberhardt legte die Geschäftszahlen für 2023 vor.
Finanzvorstand Jan-H. Eberhardt legte die Geschäftszahlen für 2023 vor. | Bild: Sick AG

Für erhebliche Dynamik werde künftig die Integration von Künstlicher Intelligenz sorgen, bekräftigte Konzern-Chef Gökstorp und kündigte an, dass auch Sick sich hier mit dem „Inspector-83x“ positionieren werde. Die neue auf KI, Sensor- und Kameratechnik basierte Anwendung, soll helfen, bei hohem Fertigungstempo, etwa an Fließbändern, die Qualitätskontrolle von Produkten zu verbessern. Marktstart werde Anfang Juni sein, sagte Gökstorp.

70 Patente für KI-Lösungen

Welche Rolle die KI künftig einnehmen werde, machte der Vorstandsvorsitzende anhand der im vergangenen Jahr vom Unternehmen angemeldeten 137 Patente deutlich: Allein 70 der Patente seien für software- und KI-basierte Automationslösungen beantragt worden. „Sick entwickelt die Sensorintelligenz weiter“, so Gökstorp. Weltweit würden 4000 Patente gehalten.

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Um die Innovationskraft zu stärken, investierte Sick vergangenes Jahr 270 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Zudem kündigte Gökstorp an, dass Sick eine strategische Partnerschaft mit „Endress+Hauser“, dem Weltmarktführer für Messgeräte, anstrebe. So könnte die Kompetenz in der Prozessautomation ausgebaut werden.

In Südbaden 5000 Mitarbeiter

Die Belegschaft ist nach Angaben von Gökstorp um 2,3 Prozent gewachsen und zählte Ende 2023 insgesamt 12.185 Mitarbeiter, von denen in Südbaden rund 5000 Mitarbeiter ansässig seien.