Sie bewegten die Menschen auch weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinweg – wir blicken zurück auf zehn aufsehenerregende Verbrechen aus dem Südwesten:
Die Entführung des Joachim Göhner

Er gilt als der erste deutsche Kidnappingfall: 1958 wurde der siebenjährige Joachim Göhner im Stuttgarter Stadtbezirk Degerloch entführt. Der Täter forderte 15.000 Mark Lösegeld. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Entführer um den 40-Jährigen Emil Tillmann handelte. Er wurde festgenommen, die Eltern sahen ihren Sohn trotzdem nicht lebend wieder: Er wurde von Tillmann erwürgt.
Der Mordfall Zeljka Ivekic
1978 wurde die 13-jährige Schülerin Zeljka Ivekic von ihrer Mutter in ihrer Wohnung in Villingen-Schwenningen tot in der Badewanne gefunden. Eine Obduktion ergab, dass sie gewaltsam unter Wasser gedrückt und erstickt wurde. Die Suche nach dem Mörder verlief bislang erfolglos.
Der NSU-Mord an Michèle Kiesewetter

Im April 2007 wurde die Polizistin Michèle Kiesewetter erschossen, ein Kollege, der mit ihr im Streifenwagen saß, wurde schwer verletzt. Die Tat wird der rechtsextremen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zugeschrieben.
Die Gentleman-Räuber
Für eine Serie spektakulärer Raubüberfälle waren über 15 Jahre hinweg die sogenannten „Gentlemen-Räuber“ verantwortlich. Der Mann und die Frau erbeuteten bei mindestens 20 Banküberfällen rund zwei Millionen Euro. Ihren Spitznamen erhielten sie, weil sie sich bei ihren Überfällen stets höflich verhielten. 2010 starben die beiden nach einer Schießerei mit der Polizei in Karlsruhe.
Die Entführung von Maria Bögerl

Ungeklärt ist bis heute der Fall Maria Bögerl. Die Frau des Heidenheimer Sparkassenchefs wurde 2010 aus ihrem Haus entführt, der oder die Täter forderten 300.000 Euro Lösegeld – das wurde aber nie abgeholt. Später wurde Maria Bögerl erstochen in einem Waldstück gefunden. Im Mai 2020, zehn Jahre nach der Tat, verkündeten die Ermittler, dass sie die Akte noch nicht schließen wollen.
Taximörder vom Bodensee

2010 wurden zwei Taxifahrerinnen in Singen und Hagnau Opfer von Gewaltverbrechen: Der Täter Andrej W. attackierte sie mit einem Messer. Die erste Frau überlebte knapp, die zweite jedoch starb. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, musste aber wegen verminderter Schuldfähigkeit nicht ins Gefängnis, sondern in die Psychiatrie.
Der Fall der kleinen Maya
Die knapp zweijährige Maya aus dem Kreis Tuttlingen verhungerte 2012, nachdem ihre Mutter sich nicht ausreichend um sie gekümmert und die Versorgung des Kindes deren damals achtjährigem Bruder überlassen hatte. Weil die Mutter psychisch schwer krank war, wertete das Gericht die Tat nicht als Mord, sondern als Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassung und verurteilte sie zu fünf Jahren Haft.
Der Freiburger Mordfall Maria
Der gewaltsame Tod der Studentin Maria Ladenburger in Freiburg löste überregional Bestürzen aus. Im Oktober 2016 wurde die 19-Jährige auf dem Rückweg von einer Feier von einem afghanischen Asylbewerber vergewaltigt und ermordet. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verteilt.
Der Mord an einer Joggerin in Endingen
2016 wurde in einem Wald bei Endingen eine 27-Jährige Joggerin vergewaltigt und getötet. 2017 kamen die Ermittler einem 40-jährigen Fernfahrer auf die Schliche. Er soll auch eine Austauschstudentin in Kufstein in Österreich getötet haben und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, eine Sicherungsverwahrung muss aber neu begründet werden.
Die Freiburger Gruppenvergewaltigung

2018 wurde eine 18-Jährige in Freiburg nach einem Discobesuch von mehreren Männern vergewaltigt, zehn Verdächtige wurden festgenommen. Zuvor soll die damals 18-Jährige mit Drogen wehrlos gemacht worden sein. Das Urteil fiel im Juli 2020.