Regen, Schnee und Eis haben in Baden-Württemberg am Mittwochmorgen zu zahlreichen Unfällen geführt. In der Region zwischen Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein blieb es meist bei Blechschäden.
Weil auch Zustellfahrzeuge in Unfälle verwickelt wurden, konnte es bei der Zustellung der Zeitung zu Verzögerungen kommen.
Schwarzwald-Baar-Kreis kommt glimpflich davon
Das Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz zog gegen 10 Uhr auf SÜDKURIER-Anfrage eine kurze Zwischenbilanz des Morgens. Demnach gab es etwa 70 Unfälle im gesamten Präsidiumsbereich – also den vier Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Konstanz zusammen.
Die wenigsten davon entfielen allerdings auf den Schwarzwald-Baar-Kreis, teilte die Polizei mit: Es seien rund 14 Unfälle zu verzeichnen, schwerpunktmäßig eher im südlichen Landkreis.
Zudem habe es im Laufe des Mittwochmorgens vornehmlich Sachschäden gegeben. Nur in einem Falle sei ein Mensch leicht verletzt worden. Generell lobte die Polizei die Straßenmeistereien, die vorbereitet gewesen und gute Arbeit geleistet hätten.
Im Hegau bleibt das große Chaos aus
Zwar waren die Straßen in Singen und dem Hegau am Morgen spiegelglatt, doch gemessen an den Einsatzzahlen der Feuerwehren blieb es eher ruhig. In Engen mussten die Einsatzkräfte jedoch ein Auto in der Altstadt bergen, das auf einem steilen Stück abgerutscht war, teilte die Feuerwehr mit.
Glatteis führt zu Unfällen im Kreis Waldshut und der benachbarten Schweiz
Auch im Landkreis Waldshut führte Eisregen am Mittwochmorgen zu Unfällen. „Bisher haben wir nur einzelne Unfälle mit Blechschäden verzeichnet“, so Polizei-Pressesprecher Mathias Albicker auf SÜDKURIER-Nachfrage. Diese haben sich eher in den Höhenlage wie Bonndorf und Stühlingen ereignet. Gegen 8 Uhr wurde ein erster Unfall bei Detzeln mit einer verletzen Person bei der Polizei gemeldet. Bis zum Mittag registrierte die Polizei im Landkreis Waldshut zehn witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Darüber hinaus wurden noch 24 Personen mit Sturzverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Glatte Straßen, aber kaum Unfälle im Bodenseekreis
Trotz glatter Straßen kam es im Bodenseekreis am Mittwochmorgen nur vereinzelt zu Unfällen, wie die Polizei mitteilt. Es habe einige Blechschäden gegeben und ein Auto habe sich bei Überlingen überschlagen – schlimmere Verletzungen seien allerdings ausgeblieben.
Konstanz kommt unfallfrei durch den Morgen
Die Stadt Konstanz kam am Mittwochmorgen trotz des Eisregens glimpflich davon. Es habe nicht einen einzigen Verkehrsunfall gegeben, teilte Andre Meyer, Polizeiführer im Lagezentrum, mit. Auch in der Klinik blieb der große Ansturm aus: „Wir haben im Moment nur drei Patienten, die wegen der Glätte in die ZNA kamen“, so Ivo Quack, Leiter der Zentralen Notaufnahme am Konstanzer Krankenhaus, am Vormittag.
Einsatzkräfte im Raum Freiburg verstärkt im Einsatz
Im Gebiet Freiburg führte Glatteis ebenfalls zu einer Vielzahl von Unfällen. Das teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Die Wetterbedingungen verursachten erhebliche Herausforderungen für den Verkehr.
„Einsatzkräfte sind verstärkt im Einsatz, um Unfallstellen zu sichern und Verletzten schnellstmöglich Hilfe zukommen zu lassen“, teilte ein Sprecher mit. Die Polizei appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrweise an die glatten Straßenverhältnisse anzupassen und langsam zu fahren.
A5 zwischen Rastatt-Nord und Baden-Baden wegen Eisschicht gesperrt
Die Autobahn 5 wurde wegen einer bestehenden Eisschicht zwischen den Anschlussstellen Rastatt-Nord und Baden-Baden am Mittwochmorgen vorübergehend gesperrt. Grund war eine nicht kalkulierbare Gefährlichkeit der Strecke, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
In den Stunden zuvor waren auf der A5 rund um Rastatt etliche Fahrzeuglenker ins Schlingern geraten, hierbei gegen die Leitplanke oder andere Fahrzeuge gestoßen. Ob oder wie viele Menschen hierbei verletzt worden sind, lasse sich derzeit nicht sagen, hieß es.
Die Sprecher der Polizeipräsidien in Stuttgart, Offenburg und Reutlingen sprachen am Morgen von einzelnen Unfällen, dabei blieb es jedoch vor allem bei Sachschäden.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer rief auf Instagram zur Vorsicht auf. Unter einem Foto vom teils gefrorenen Marktplatz von Tübingen schrieb er am Mittwoch: „Das überfordert uns alle“. Reihenweise seien am Morgen die Menschen auf den Gehwegen umgefallen, so Palmer. Die Stadtbaubetriebe würden alles tun, was sie können.
Bahn warnt vor Einschränkungen – Flüge gestrichen
Auf den Schienen kam es am Mittwoch zunächst zu keinen größeren witterungsbedingten Einschränkungen im Südwesten. Ein Sprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart sagte am Morgen, dass die Lage im S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr weitestgehend stabil sei. Die Bahn hatte allerdings schon am Dienstag Ausfälle auf der ICE-Strecke zwischen Stuttgart und Paris sowie zwischen Frankfurt, Mannheim und Paris angekündigt.
Deutschlandweit warnte die Bahn wegen der Wetterverhältnisse vor Einschränkungen und möglichen Verspätungen und Zugausfällen. Vorsorglich wurde die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf 200 Stundenkilometer begrenzt.
Am Flughafen Stuttgart strich die Lufthansa ihre Zubringerflüge von Stuttgart nach Frankfurt und München vorsorglich, teilte eine Sprecherin des Flughafens am Dienstag mit. Auch am Bodensee-Airport Friedrichshafen wurden Flüge gestrichen. Vom Euro-Airport Basel-Mulhouse-Freiburg starteten und landeten laut Online-Flugplan die meisten geplanten Flugzeuge.