Damit es in der Altgemeinde Homberg möglichst bald schnelles Internet gibt, hat sich vor rund einem Jahr eine Bürgerinitiative gegründet, um bei der Verlegung des Glasfaserkabels mitzuhelfen – und die Arbeiten auf diese Weise günstiger zu machen sowie zu beschleunigen. Gemeinsam mit Repräsentanten des Stadtwerks am See, des Telekommunikationsunternehmens Teledata und des bauausführenden Unternehmens Gaupp versammelten sich die Mitglieder der Bürgerinitiative nun in Oberhomberg zum symbolischen Spatenstich.
Manfred Ströhle: „Heute ist ein historischer Tag“
Für die Bürgerinitiative sagte Manfred Ströhle: „Heute ist ein historischer Tag und wir haben es uns nicht vorstellen können, das Projekt so schnell und so gut beginnen zu können.“ Es gehe darum, Glasfaserkabel über eine Strecke von 10 Kilometern zu verlegen und mehr als 100 Häuser anzuschließen.

Mitglieder der Bürgerinitiative sind bereit, mit anzupacken
Es sei gerade einmal ein Jahr her, dass im Rathaus in Wittenhofen mit der Gemeindeverwaltung und dem Stadtwerk am See über das schnelle Internet – zunächst für Unter- und Oberhomberg – diskutiert worden war. Durch die Zersiedlung und abgelegene Höfe sei es sinnvoll gewesen, die betroffenen Bürger mit einzubeziehen. So sei es zur Gründung der Bürgerinitiative gekommen, deren Mitglieder alle bereit seien, mit anzupacken. „Jetzt muss der Motor laufen, jetzt müssen wir es schaffen, jetzt wird es praktisch umgesetzt“, gab Ströhle als Losung aus.

Bürgermeister sichert Unterstützung der Verwaltung zu
Bürgermeister Fabian Meschenmoser betonte: „Heute ist ein glücklicher Tag für diese Maßnahme.“ Beim ersten Treffen habe er gesagt: „Wir unterstützen euch mit allem, was ihr wollt, nur nicht mit Geld.“ Bereits drei Wochen später sei die Bürgerinitiative mit einem Konzept auf der Matte gestanden. Nur durch die Zusammenarbeit aller sei es möglich gewesen, das Projekt so schnell zu starten. „Wir können zwar kein Geld liefern, aber die Sachleistung der Verwaltung“, betonte Meschenmoser beim Spatenstich und er schloss: „Das ist wohl der unkonventionellste Breitbandanschluss in Baden-Württemberg.“

Stefan Trick vom Stadtwerk am See lobt gute Zusammenarbeit aller Beteiligten
Auch Stefan Trick vom Stadtwerk am See erinnerte an die erste Bürgerversammlung vor einem Jahr: „Ich war völlig überrascht, wie viele Interessenten gekommen waren. Wir hatten für 70 Personen bestuhlt, aber es kamen viel mehr“, erzählte er. Dass das Projekt nun umgesetzt werde, sei nur möglich, weil alle an einem Strang gezogen hätten, zeigte auch er sich überzeugt.

Abschluss der Baumaßnahmen bis Ende des Jahres denkbar
Auf die Frage, wann das Projekt abgeschlossen werden kann, sagte Jürgen Schäfler vom Stadtwerk: „Ich gehe davon aus, dass wir in Richtung Jahresende die Baumaßnahmen abgeschlossen haben.“ Und damit sei dann der Weg frei für den Anschluss an das schnelle Internet, ergänzte Oliver Schreibmüller von Teledata.
Bürgerinitiative
Im Jahr 2017 wurde Limpach im Zusammenhang mit der Erneuerung der Wasserleitung und der Verlegung von Gasrohren ans Glasfasernetz angeschlossen – damit war das schnelle Internet auf dem Berg. Mit einer Unterschriftenliste gingen Albert Scherer und Alban Stolz auf die Gemeindeverwaltung zu, um auch Ober- und Unterhomberg ans schnelle Internet anzuschließen. Im Mai 2018 stellten die Gemeinde, das Stadtwerk am See und Teledata im Rahmen einer Bürgerversammlung den betroffenen Anwohnern eine Planung vor, deren Kosten sehr hoch waren.
Daraufhin gründete sich eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Anschlusskosten zu reduzieren und das Projekt zu beschleunigen. Nach intensiven Gesprächen wurde ein Konsens erzielt und im Dezember 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt: Der zunächst geplante Trassenverlauf wurde dergestalt geändert, dass die außerörtlichen Trassen vom öffentlichen in den privaten Bereich verlegt werden sollen. Bei verschiedenen Einzelhöfen übernehmen die Anschlussnehmer die Anschlussarbeiten und beteiligen sich an den körperlichen Arbeiten. Die Verlegung auf privatem Grund und auf Äckern sei unter guten Nachbarn einfacher und schneller, lautet die Grundidee.