Volksdampf hat sich viel vorgenommen für den Abend: „Sie sollen hinterher besser drauf sein als vorher“, sagt Suso Engelhart. Dafür haben sie sich Gedanken gemacht. Was etwa, wenn ein Rechtsradikaler im Publikum säße? „Der könnte das falsch gedeutet haben mit Volksdampf, und wenn wir – wie wir es erst vorhatten – mit einer scharfen Nummer gegen Rechtsradikale starten, wäre der gleich beleidigt“, sagt Lisa Greiner.

Das könnte Sie auch interessieren

Reiner Muffler ergänzt: „Man kann die so schlecht unterscheiden – DVU, NPD, AfD, Identitäre. Aber das will man auch nicht – es ist äußerst unappetitlich, Exkremente nach dem Gestank zu sortieren.“ Zudem würden die drei gern Minderheiten schonen, aber es gebe davon so viele. Allein schon im Zelt stellt sich auf Nachfrage heraus, dass eine Minderheit unter 50 ist, eine andere ihr Smartphone nicht ohne die Hilfe Jüngerer versteht und eine weitere gar keins besitzt.

Es geht um die großen Fragen des Lebens

Schon ist Volksdampf mittendrin: Musik und Sprachwitz, offener und verdeckter Spott und keine Rücksicht auf Verluste, so präsentiert sich das oberschwäbische Kabarettistentrio im kleinen Zelt auf dem Kulturufer. Das Programm „Schöne Grüße aus dem Hinterhalt„ befasst sich mit den großen Fragen des Lebens.

Das könnte Sie auch interessieren

Nicht nur orientiert am Publikum sind das die, die nach 50 noch wichtig sind, vor allem Tod und Lebenserwartung. „Zwölf Jahre weniger fürs Rauchen, zehn Jahre weniger für den Alkohol, acht Jahre fürs Übergewicht“, zählt Engelhart auf. „

„Rechnerisch bin ich jedenfalls schon tot“

Wie alt bist du eigentlich“, fragt Greiner. „Rechnerisch bin ich jedenfalls schon tot“, antwortet er. Ein Lied widmen sie Umschreibungen für das Sterben, darin gibt etwa der Koch den Löffel ab, der Schaffner liegt in den letzten Zügen und das Busenwunder nippelt ab.

„Mir rückt die indische Kontinentalplatte auf den Leib!“

Viele große Fragen sind nicht abschließend zu beantworten, die nach „Haben oder Sein“ etwa. Selbst große Themen wie Klimawandel, Gewissen und Pubertät relativieren sich, wenn Muffler sie aus der Perspektive der eurasischen Kontinentalplatte betrachtet: „Mir rückt die ganze indische Kontinentalplatte auf den Leib!“