Ein ereignisreiches Jahr liegt einmal mehr hinter den Häflern. 2019 hielt eine ganze Reihe an erfreulichen und außergewöhnlichen Geschichten bereit, bei denen wir große Augen machten und die unsere Leser bewegten. Hier eine kleine Auswahl:
Hexen überfallen Häfler-Volksbank

Drei Ailinger Hexen überfallen die Volksbank-Filiale am Adenauerplatz. Sie nehmen Geiseln und bedrohen sie mit Schusswaffen. Hans Günter Grenouillet ist mit einer Kamera vor Ort. Der Mann ist aber nicht Zeuge einer Gewalttat, sondern Produzent, Regisseur und Drehbuchautor des neuen Bodenseekrimis „Schatten über dem Bodensee„, der ab Mai 2020 auf 150 Leinwänden zu sehen sein soll. Die Passanten auf dem Adenauerplatz dürften bei diesem Anblick wohl zweimal durch die verglasten Schiebetüren der Bank geblickt haben.
Frivole Schifffahrt

Eine Frau in hautengem Latexanzug, daneben ein knapp bekleideter Mann, dessen Oberkörper lediglich von ein paar Lederbändern bedeckt wird, schlendern am Hafen entlang. Sie sind auf dem Weg zum „Torture Ship„, das zum 23. Mal am Pier 6 in Friedrichshafen ablegte. Für die 600 Lack- und Lederfans an Bord war ein passendes Kostüm Pflicht. Lack, Leder, Latex, Dessous, Fantasy und sündiges Schwarz – für die Hunderten Schaulustigen am Ufer gab es wieder viel zu sehen.
Schwestern bringen Töchter quasi zeitgleich zur Welt

So war das zwar nicht geplant, doch gefreut hat es die Schwestern trotzdem: Nadine Martin und Andrea Winter aus der Friedrichshafener Ortschaft Efrizweiler brachten ihre Töchter am selben Tag zur Welt. Eigentlich war für jedes Kind ein separater Geburtstag gewünscht, erzählte uns Nadine Martin. Eine Woche habe zwischen den errechneten Geburtsterminen gelegen. Doch die Babys der Schwestern beschlossen am selben Tag, das Licht der Welt zu erblicken. Andrea Winter war bereits im Kreißsaal, als ihre Schwester ankam. Schließlich entbanden die Schwestern Tür an Tür ihre Töchter Malie und Finja im Klinikum Friedrichshafen.
Hochwasser-Alarm gab es dann doch keinen

Sand und Säcke lagen bereit: Der Wasserpegel des Bodensees hatte im Juni ungewohnte Höhen erreicht. Glücklicherweise blieb er unterhalb der 5,20-Meter-Marke, und so blieb die Lage in Friedrichshafen nach Angaben der Stadtverwaltung unkritisch.
In Immenstaad musste der kurz zuvor angeschaffte Gerätewagen Transport die Bürger nicht vor den Wassermassen retten. Im östlichen Kreisgebiet kümmerte sich die Feuerwehr lediglich um Bäume, die während eines Unwetters umgestürzt waren.
Einen Grund zur Freude gab‘s für Hobby-Holzer: Durch den außergewöhnlich hohen Pegelstand wurde viel Treibholz ans Ufer des Bodensees gespült und durfte kostenlos abgeholt werden.
Wo Red, Hot, Chili und Pepper ihren Lebensabend verbringen dürfen
Wie ein lebendiges Suppenhuhn sieht Henne Red in ihrem Stall im Mömpelgardweg in Manzell aus. Hier leben Red, Hot, Chilli und Pepper, nachdem sie mit nur 16 Monaten in der Eierproduktion „ausgedient“ haben. Birgit Kubalzcyk und ihr Mann Klaus haben die vier Hennen von „Rettet das Huhn“ übernommen. Der Verein hatte Ende Oktober 234 geschundene Kreaturen aus Bodenhaltung gerettet und vor einem Ende beim Schlachter bewahrt.
Geisterparkplatz von Hofen bleibt geschlossen
Parkplatzmangel nervt – vor allem wenn ein freier Parkplatz direkt vor der eigenen Motorhaube steht, aber die Pforten geschlossen bleiben. So geht es den Autofahrern in der Werastraße in Hofen schon seit 2013. Statt schicker Geschäftsautos und alter Rostlauben verzieren diesen Parkplatz einige Blumen, Gräser und ein junger Haselnussstrauch. Obwohl die Technik der Geräte funktioniert und die Gebührentafel angebracht ist, bleibt das Gelände mit dem grauem Bauzaun versperrt. Den Kunden der umliegenden Geschäfte bleibt nichts anderes übrig, als sich andernorts nach Parkmöglichkeiten umzuschauen. Da das Grundstück in Privatbesitz ist, sind auch der Stadt in dieser Angelegenheit die Hände gebunden. Außer Jammern und Stöhnen ist wohl nichts zu machen.
Schachtdeckel des Grauens raubt kostbaren Schlaf
Anwohner der Magdalenenstraße klagen über massive Lärmbelästigung. Schuld soll ein loser Schachtdeckel sein. Seit August brachte der unter jedem Fahrzeug geräuschvoll wackelnde Deckel Anlieger um ihren Schlaf. Nach mehreren Beschwerden wegen Ruhestörung und einigen Emails an die Stadtverwaltung wurden die Geschädigten auf ‚irgendwann im November‘ vertröstet: Dann sollte der Deckel ausgetauscht werden und das Grauen endlich ein Ende haben.