Wie eine Schlange bewegt Nono Battesti seinen Arm. Es dauert einen Moment, bis man realisiert, dass die sphärischen Klänge von Jazzsängerin Dyna B kommen und dass Quentin Halloy mit Gitarre und Schlagzeug erhöht unter der Bühnendecke sitzt.
Tänzerin Juliette Comant fügt sich wie Battestis Schatten mit synchronen Bewegungen von der zurückgeworfenen Haarmähne bis in die Fingerspitzen ein und macht das Quartett komplett.
Zu Live-Musik geben sich die Tänzer und Musiker der Compagnie Dessources einer dynamischen Symbiose von Klang und Bewegung hin. Dabei geht in einem Crossover unterschiedlichster Stile Hip-Hop nahtlos in Stepptanz über, um über afrikanische Folklore zum Modern Dance zu gelangen.
Choreografie und Konzept stammen vom belgisch-haitianischen Tänzer Nono Battesti. Die Tänzer erzählen mit ihren Körpern Geschichten. Dabei verschmelzen sie mit Rhythmus und Gesang und es ist nicht klar, was zuerst da ist, die Bewegung oder die Musik.
Pas de Deux voller Ausdruck und Zärtlichkeit
Wie in einem Duell kämpft Battesti gegen die harten Beats von Quentin Halloys Drum-Computer an. Er lässt sich elektrisieren und die Rhythmen laufen wie Wellen durch seinen Körper. Dann tanzt Battesti wieder zusammen mit Juliette Comant ein berückend schönes Pas de Deux voller Ausdruck und Zärtlichkeit. Und immer wieder ist es die tiefe Stimme von Battestis Schwester Dyna B, die dem Tanzstück mit ihrem weichen Timbre eine besondere Note verleiht.
Dem sinnlichen Gesamterlebnis kann sich das Publikum nicht entziehen. Zu Applaus zwischen den Szenen kommt es nur selten, zu schnell wird die Aufmerksamkeit wieder von der nächsten Tanzszene gefesselt. Dafür brandet er nach einer Stunde voller Kraft, Poesie, Hoffnungslosigkeit, Annäherung und Zärtlichkeit umso stärker und begeisterter hoch auf die Bühne zu den Künstlern.