Etwa 35 Arbeiter hantieren auf der rund 1,5 Hektar großen Baustelle im Fallenbrunnen. Sie haben einiges zu tun. Denn trotz der Corona-Pandemie geht die Arbeit auf dem Bau weiter. „Wir leiden zum Glück kaum unter der Krise„, sagt Rudolf Hilebrand, Prokurist des zuständigen Bauunternehmens, der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshafen mbH (SWG).

Neben der Zeppelin Universität und gegenüber des Kulturhauses Caserne entstehen auf einem Areal sieben Häuser mit etwa 100 Mietwohnungen und zahlreichen Gewerbeflächen auf rund 16 000 Quadratmeter Fläche. „Das Verhältnis von Wohnungen zu Arbeitsflächen soll am Ende etwa gleich groß sein“, erklärt Hilebrand.

In einem der Häuser entstehen außerdem Räumlichkeiten für eine städtische Kita mit Platz für 70 Kinder. Die Wohnungen werden erst nach deren Fertigstellung ab Ende 2021 vermietet. Mit Interessenten für Gewerbeflächen ist die SWG bereits im Gespräch. „Was kommen wird, ist letztendlich auch davon abhängig, wie die Wirtschaft aus der Corona-Krise kommt.“
Bäume bleiben stehen, Grünflächen werden geschaffen
Im Rahmen des Baukonzeptes hat sich die SWG dazu entschlossen, die Bäume rund um das Areal im Fallenbrunnen zu erhalten. Damit die Bäume während der Bauphase nicht beschädigt werden, wurden sie umzäunt.

Hilebrand erklärt, dass die SWG einen Sachverständigen für Baumschutz eingeschaltet hat: „Er hat unter anderem veranlasst, dass wir die Pflanzen bewässern. Denn eine solches Baumaßnahme in unmittelbarer Nähe tut den Bäumen nicht gut.“ Zusätzlich zu den bestehenden Bäumen entstehen zwischen den Häusern im Innenhof weitere Grünflächen.

Die Arbeiten an der Baustelle liegen trotz Corona-Krise momentan im Zeitplan. „Wir sind zufrieden mit dem baulichen Fortschritt.“
Corona-Maßnahmen gelten auch auf der Baustelle
Doch Projektleiter Oliver Ubl vom Generalübernehmer Reisch betont, dass die Corona-Maßnahmen auch auf der Baustelle gelten. Dazu gehöre etwa das tägliche Säubern der Sanitär- und WC-Anlagen.
Außerdem gelten die Anweisungen „keine Hand geben, Hände waschen und wenn möglich zwei Meter Sicherheitsabstand“. Bei manchen Arbeiten auf der Baustelle sei die Regel des Mindestabstandes aber schwer einzuhalten, da sie nur gemeinsam erledigt werden können.

Weiterhin hat der Generalübernehmer den Arbeitern Masken bereitgestellt. Auf der Baustelle selbst gelte jedoch keine explizite Maskenpflicht. „Wenn möglich finden Bau- und Projektbesprechungen via Telefon- oder Videokonferenz statt“, zählt Ubl weiter auf. Und damit die Arbeiter in ihrer Pause nicht alle aufeinander treffen, findet die Pause zeitversetzt statt.
Ganz ohne Einschränkungen geht es nicht
Doch auch auf der Baustelle geht es nicht komplett ohne Einschränkungen durch die Corona-Krise, wie Oliver Ubl bestätigt: „Es gibt zum Teil Lieferschwierigkeiten bei Baustoffen wie beispielsweise Stahl.“ Dies erschwere die Kommunikation bei der Projektplanung.
„Glücklicherweise liegt das Bauprojekt trotz Corona im Zeitplan – sofern es auch zukünftig keine Corona-Erkrankungen auf der Baustelle gibt.“ Werde ein Corona-Fall bei einem der Arbeiter bekannt, werde wohl die ganze Baustelle „auf Eis gelegt“.