Die ZF Friedrichshafen AG hat an einigen Standorten in Deutschland Kurzarbeit angemeldet. Dies hat ein Sprecher auf Anfrage mitgeteilt. Tatsächlich genutzt werde diese allerdings nur in Einzelfällen, etwa am Standort Laage an der Ostsee. In Friedrichshafen sei Kurzarbeit derzeit kein Thema, so der Sprecher weiter. Am Bodensee begegnen die Verantwortlichen des Unternehmens schwankenden Produktionskapazitäten mit einem Zeitkonten-System für Beschäftigte.

Herausforderungen bei Beschaffung und Absatz

Hintergrund der Maßnahmen ist die anhaltende Halbleiterkrise, die derzeit in der Automobilbranche herrscht. Halbleiter sind ein zentraler Bestandteil von Mikrochips, die wiederum in vielen Systemen von PKW, etwa bei Airbags und Fahrassistenten, zum Einsatz kommen. Bei ZF führt die Krise einerseits zu Problemen in der Beschaffung, andererseits auch im Absatz: Lieferungen an ZF-Kunden finden im Just-in-time-Prinzip statt. Das bedeutet: Teile werden genau dann produziert, wenn sie bei den Kunden gebraucht werden. Da auch die Automobilhersteller unter der Krise leiden, führt dies zu einer gedrosselten Produktion bei ZF.

Bereits in der jüngeren Vergangenheit musste die ZF auf eine schwierige Personallage reagieren: Im Jahr 2020 führte der Pandemie-Lockdown zunächst zu einem starken Rückgang der Produktivität, gefolgt von hohen Personalbedarfen nach den Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen.

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