Die Luft vibrierte und eine Abgaswolke hing in der Luft, als die beiden Alpha Jets der Flying Bulls zu ihrer Flugshow starteten. Dicht drängten sich die Besucher des Sommerfests des Dornier Museums entlang des Maschendrahts, der das Museumsgelände vom Rollfeld trennt.
Keiner wollte den Start der bunt lackierten Maschinen verpassen, während auf der Bühne das Jazz Trio für musikalische Untermalung sorgte. Im Formationsflug donnerten die beiden 40 Jahre alten Jets aus ehemaligen deutschen Luftwaffenbeständen über das Museum hinweg und malten weiße Rauchfahnen in den dunklen Himmel. Selbstverständlich seien sie demilitarisiert, sagte Werner Horvath von den Flying Bulls. Das heißt, die Waffensysteme und Kanonen wurden ausgebaut. Am 26. Oktober jährt sich der Erstflug des Alpha Jets, von dem etwa 500 Stück gebaut wurden.
Noch ein wenig älter präsentierte sich eine Antonov auf dem Freigelände. Die Besucher standen Schlange, um einen Blick ins Cockpit zu werfen. Mit seinem Copiloten ist Jean Voegelin Samstagmittag von Zürich nach Friedrichshafen geflogen, um den Oldtimer mit dem Neunzylinder Sternmotor zu präsentieren. Der sowjetische Flieger gehört heute dem Antonov Club Avianna und hat früher Fallschirmjäger transportiert. Mit einem Hubraum von 30 Litern und einer Leistung von 1000 PS bot die Maschine beim Landeanflug bestimmt ein akustisches Spektakel.
Während Kinder Flugzeuge bastelten, mit Legosteinen bauten oder in der Hüpfburg tobten, war mit Wurst und Pommes auch fürs leibliche Wohl gesorgt. Als die Sirenen der beiden Großlöschfahrzeuge der Werksfeuerwehr ertönten, stand aber jedes Kind am Zaun. Zwei Motoren mit je 637 PS beschleunigten jedes der 52 Tonnen schweren Fahrzeuge in 22 Sekunden von Null auf 80 Stundenkilometer. Die 16 500 Liter Wasser des Löschbehälters schossen 90 Meter weit aus dem Dachwerfer. 6000 Liter in der Minute. Da wurden selbst die Dornier Do 24 und die Hüpfburg uninteressant.