Die Lage auf dem Immobilienmarkt bleibt angespannt. Wer derzeit in Friedrichshafen einen Bauplatz sucht, muss sehr viel Glück haben, um fündig zu werden. Hier wird mal eine Lücke geschlossen, dort ein altes Haus abgerissen. In Baugebieten, welche die Stadt in der Vergangenheit vermarktet hat, gibt es derzeit nach Auskunft der Verwaltung keine freien Baugrundstücke mehr.

Ailingen als Nächstes dran

Das nächste neue Baugebiet wird in Ailingen entstehen: Reinachweg-Süd. Das Areal umfasst etwa 14.000 Quadratmeter und wirkt derzeit wie eine grüne Oase. Rings herum stehen Wohnhäuser in der idyllischen Ailinger Ortsrandlage. Dort, wo derzeit noch Pferde grasen und Brombeeren auf der Wiese wuchern, sollen Wohnhäuser gebaut werden.

Von Einzel- bis Mehrfamilienhaus

Vorgesehen sind zirka neun Einfamilienhäuser und sechs Doppelhaushälften, jeweils mit maximal zwei Vollgeschossen. In einem Bereich ist ein Spielplatz geplant. Der Ortschaftsrat Ailingen hat am 23. Januar dem Planentwurf zugestimmt. Bei vier Gegenstimmen folgte der Ortschaftsrat dem Antrag von Stadträtin Mirjam Hornung, wonach bei Doppelhaushälften auch zwei Wohneinheiten möglich sind.

Etwa 14.000 Quadratmeter groß ist das Baugebiet Reinachweg-Süd in Friedrichshafen-Ailingen. Hier sollen Mehrfamilienhäuser, Doppel- und ...
Etwa 14.000 Quadratmeter groß ist das Baugebiet Reinachweg-Süd in Friedrichshafen-Ailingen. Hier sollen Mehrfamilienhäuser, Doppel- und Einzelhäuser entstehen. | Bild: Ambrosius, Andreas

Abstimmung im Gemeinderat

Nun ist der Gemeinderat am Zug: Am Montag, 3. Februar, entscheidet das Gremium über den Entwurfsbeschluss und das Konzept zur Öffentlichkeitsbeteiligung. „Der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan ist für Herbst 2025 geplant“, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Ist der Satzungsbeschluss gefasst, können dann die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben werden. Wenn alles glattläuft, könnten laut Verwaltung im Frühjahr 2026 die Bauarbeiten beginnen. ​

Zeitplan unter Vorbehalt

Allerdings steht der Zeitplan unter Vorbehalt, denn der Gemeinderat wird erst im Frühjahr über den Doppelhaushalt 2025/2026 beraten. „Dann wird auch festgelegt, welche Investitionen in den beiden Haushaltsjahren und in den Folgejahren vorgesehen sind, daraus ergibt sich dann auch der Zeitplan für die jeweiligen Projekte“, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Bauinteressenten müssen sich also noch eine Weile gedulden. Unklar ist auch noch, wer die Mehrfamilienhäuser bauen wird, potenziell kommen dafür Bauträger oder kommunale Träger wie die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) infrage. „Der Zeitpunkt der Ausschreibung der Grundstücke für die Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser ist zudem davon abhängig, wann die Erschließungsarbeiten voraussichtlich abgeschlossen sind“, heißt es von der Stadtverwaltung auf Anfrage.

Erschlossen ist das Gebiet Lachenäcker-Ost in Kluftern schon seit geraumer Zeit, nur Wohnungen werden noch keine gebaut. Lediglich das ...
Erschlossen ist das Gebiet Lachenäcker-Ost in Kluftern schon seit geraumer Zeit, nur Wohnungen werden noch keine gebaut. Lediglich das Wilhelmsdorfer Sozialunternehmen „Die Zieglerschen“ baut dort bislang eine Einrichtung. | Bild: Ambrosius, Andreas

Das ist der Stand in Kluftern

Vorankommen will man nun endlich in Friedrichshafen-Kluftern im Neubaugebiet Lachenäcker-Ost. Dort ist schon lange ein Wohngebiet mit rund 120 Wohneinheiten geplant „mit einem hohen Anteil an geförderten Wohnungen“, heißt es seitens der Stadt. Auch ein Kindergarten soll entstehen.

Investoren ändern Meinung

In Kluftern wäre alles bereit für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern. Doch zuletzt hatte die Verwaltung keinen Bauträger für eines der vier Quartiere mit Flächen zwischen 1700 und 2800 Quadratmetern gewinnen können. Diese hatten bis dato allesamt abgewunken wegen unwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Es wurde nachgebessert, es darf höher gebaut werden. Die Situation jetzt: „Es fanden Gespräche mit potenziellen Investoren und Bauträgern statt“, erklärt die Stadtverwaltung auf Anfrage, „derzeit liegen Angebote von Investoren für Lachenäcker-Ost vor, sodass das Vergabeverfahren gestartet wurde.“ Bis hier Bewohner ein neues Zuhause haben, dürften aber noch ein paar Jahre vergehen.

In Kluftern bauen „Die Zieglerschen“ im Gebiet Lachenäcker-Ost ein Wohnhaus, das 24 Plätze bietet, sowie ein weiteres Gebäude für ein ...
In Kluftern bauen „Die Zieglerschen“ im Gebiet Lachenäcker-Ost ein Wohnhaus, das 24 Plätze bietet, sowie ein weiteres Gebäude für ein Beschäftigungsangebot in Fördergruppen. | Bild: Ambrosius, Andreas

So sieht es in weiteren Baugebieten aus

In dem Weiler Hirschlatt, das zu Friedrichshafen-Ettenkirch gehört, gibt es eine etwa 30.000 Quadratmeter große Flüche. Im Baugebiet „Kreuzlinger Straße“ sollen einmal 120 neue Wohnungen entstehen – zehn Mehrfamilienhäuser, 14 Reihenhäuser und bis zu 28 Doppelhaushälften. Aber das dauert noch Jahre. Den Aufstellungsbeschluss hat der Gemeinderat im Mai 2023 gefasst. Der Satzungsbeschluss für 2029 geplant.

Im Friedrichshafener Westen soll in Fischbach das Gebiet Steinäcker-Süd entwickelt werden. Etwa 11.000 Quadratmeter sind dort für Wohnbebauung vorgesehen. Laut Stadtverwaltung soll „das Verfahren zeitnah begonnen werden“. Der Bebauungsplan könnte demnach bis Ende 2029 rechtskräftig sein.

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Im Häfler Stadtteil Jettenhausen ist im Gebiet „Langes Feld“ eine Fläche von etwa 40.000 Quadratmeter für die Bebauung vorgesehen. Der Aufstellungsbeschluss wurde gefasst, der Entwurfsbeschluss ist für Anfang 2029 vorgesehen, so die Verwaltung. Dazwischen soll die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans erfolgen.

Im Häfler Westen besteht im Fallenbrunnen großes Entwicklungspotenzial. Das Gebiet Nordost umfasst 24.700 Quadratmeter, wovon etwa 5.300 Quadratmeter als Nettobauland zur Verfügung steht. Die Rechtskraft wird für Ende 2026 erwartet. Die Erschließung soll laut Verwaltung zeitnah erfolgen, wird aber als aufwendig angesehen.