David Tovmasyan muss raus. Naturkost Lebensquelle, einer der ältesten Bioläden in der Region, schließt zum 1. Oktober. Der 25-Jährige hatte den Laden im September 2021 von seiner Mutter übernommen und erst einmal renoviert. „Ich habe gestrichen, ein Kühlhaus gekauft und in Regale und in eine Käsetheke investiert“, sagt er.

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David Tovmasyan, der Gesundheitsförderung studiert hat, arbeitete sich schnell ein: „Bio ist nicht gleich Bio, da gibt es riesige Unterschiede“, sagt er. Dass er ein großes Angebot an frischen Produkten von Erzeugern aus der Nähe hat und fünf Mal die Woche von drei verschiedenen Bäckern beliefert wird, ist schnell zu seinem Markenzeichen geworden. Doch dann kam der Schock: Wegen Eigenbedarfs erhielt er im April die Kündigung.

Neustart bedeutet finanzielle Herausforderung

Zuerst dachte er daran, ganz aufzuhören – schon wegen der finanziellen Herausforderung, die ein Neustart mit sich bringt. Dazu kam: Als er bei der Stadt nachfragte, erfuhr er, dass es aktuell quasi keine Mietimmobilien für Gewerbe in Friedrichshafen gebe. Doch dann unterbreitete ihm eine Stammkundin einen Vorschlag, der den jungen Geschäftsmann umdenken ließ.

Neuer Standort ist noch ein Geheimnis

Jetzt steht fest: Naturkost Lebensquelle wird es auch in Zukunft geben. An welchem Standort, das will David Tovmasyan sicherheitshalber erst dann verraten, wenn der Bauantrag genehmigt ist, denn es muss umgebaut werden. „Da kann ja immer noch etwas schief gehen“, sagt er. Der neue Laden soll aber nur fünf Fahrradminuten vom derzeitigen Standort bei der alten Pfarrkirche St. Vitus entfernt eröffnen.

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Von seiner Mutter weiß er, wie schwierig der Neustart sein kann. Sie hatte das Naturkostfachgeschäft 2012 nach kurzer Schließzeit von Paula Güttinger übernommen, die es 1982 mit Waren vom eigenen Acker eröffnet und 30 Jahre lang geführt hatte. „Wenn man geschlossen hat, dann wandern die Kunden ab, das ist ja auch ganz normal, jeder Mensch muss Lebensmittel kaufen. Und wenn ein Laden zumacht, dann sucht man sich einen anderen“, sagt David Tovmasyan.

Neueröffnung im Januar denkbar

Um das zu vermeiden, hat er eine Liste für Kundenkontakte ausliegen. Er will die Kunden per Newsletter auf dem Laufenden halten, wie, wo und wann es mit Naturkost Lebensquelle weitergeht. „Realistisch wäre eine Eröffnung im Januar“, sagt David Tovmasyan, „natürlich in Abhängigkeit von Ämtern und Handwerkern, aber dann mit der Option auf eine Café-Ecke. Persönlich freue ich mich inzwischen sogar auf den Schritt.“

Bis es soweit ist, gibt es im Brunnisachweg 2 noch viel zu tun. In den letzten beiden Septemberwochen findet ein Abverkauf mit Rabattaktionen statt. „Der 1. Oktober ist mein letzter Öffnungstag“, sagt er, dann geht es ans Ausräumen.