Unterkirnach Seit 70 Jahren sind Rita und Günter Funke aus Unterkirnach verheiratet. „Kennengelernt haben wir uns im Februar 1953 bei einer Fastnachtsveranstaltung mit Tanz im damaligen Jugendhaus in der Villinger Waldstraße“, erinnert sich Günter Funke.
Aufgewachsen ist der heute 93-Jährige in Chemnitz. Als junger Mann kam er nach Villingen, wo er bei der Firma Kienzle eine Anstellung als Mechaniker fand. Rita Funke, geborene Baumer, lebte mit ihren Eltern in der Bertholdstraße. Sie arbeitete damals beim Schwarzwälder Brennstoffhandel in der Buchhaltung. Am 16. Juli 1955 gaben sie sich standesamtlich und in der Fidelis-Kirche das Ja-Wort. Zunächst wohnten sie gemeinsam bei Rita Funkes Eltern. 1956 kam ihre Tochter Elvira zur Welt. Nach ein paar Monaten hatte die junge Familie das Glück, in der Vöhrenbacher Straße die erste eigene Wohnung zu finden. 1958 erblickte ihr Sohn Roland das Licht der Welt.
Zunächst waren die Zeiten für die junge Familie finanziell nicht einfach. „Die Miete betrug bei nur einem Verdienst ein Viertel des Nettoverdienstes“, erzählt Günter Funke. „Glücklich waren wir, wenn wir am Wochenende mit den Kindern auf dem Fahrrad in der Umgebung unterwegs waren, bei einer Rast unseren Kartoffelsalat mit einer Wurst verspeisten. Das war ein Hochgenuss für alle“, berichtet er weiter.
Doch über die Jahre ging es finanziell aufwärts. 1971 konnte die Familie in Unterkirnach ein Grundstück kaufen und in Eigenleistung und mit Bekannten ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Später zogen Rita Funkes Eltern auch ins Familienheim.
Doch es gab auch Schicksalsschläge. Im Mai 1976 wurde Rita Funkes Vater von einem Autofahrer auf der Talstraße überfahren. Kurze Zeit später wurde die Mutter ein schwerer Pflegefall. Unterstützung bekam die Familie von Helga Dufner, die als Krankenschwester die Unterkirnacher Sozialstation aufbaute. Sohn Roland verstarb 2016 an einem Krebsleiden. „Das war unsere schwerste Zeit“, erinnert sich die inzwischen 90-jährige Rita Funke.
Sie selbst fand über die Jahre zur Malerei. Günter Funke zog es derweil immer gerne in die Natur zum Wandern, Radfahren und Skilaufen. Bei gemeinsamen Reisen ging es immer wieder in die Ferne. Heute unternehmen beide Eheleute noch gerne Spaziergänge. Und auch ihren Garten lieben beide sehr, wenn es auch bei der Pflege Unterstützung braucht.
Für ihre vielen gemeinsamen Jahre sind Rita und Günter Funke besonders dankbar. Jeder habe Ecken und Kanten. Die müsse man eben hinnehmen. Selbst sei man ja auch nicht ohne Fehler, meint Rita Funke, und sieht darin das Erfolgsrezept für eine lange Ehe. Die Gnadenhochzeit feiern sie zusammen mit ihrer Tochter, der Schwiegertochter, drei Enkelkindern mit Partnern und drei Urenkeln.