18 Millionen Euro. So viel zahlt der Zeppelin-Konzern in diesem Jahr an die Zeppelin-Stiftung, die wiederum der Stadt Friedrichshafen gehört. Der Betrag fällt zwar geringer aus als noch im Vorjahr: damals flossen gar 20,6 Millionen – ein Rekord. Doch angesichts des sehr turbulenten Geschäftsjahres 2022 war es nicht selbstverständlich, dass es dennoch zu einer hohen Auszahlung kommt.
Auch Zeppelin-Chef Peter Gerstmann zeigte sich bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag recht zufrieden. Zwar haben laut ihm der Ukraine-Krieg, Sanktionen gegen Russland und Belarus sowie stockende Lieferketten das Geschäft belastet. Dennoch verzeichnen die Verantwortlichen bei Zeppelin unter dem Strich einen Gewinn. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 135 Millionen Euro. Ende 2022 waren es noch 160. Ein Rückgang um 15,6 Prozent. Peter Gerstmann: „Wir hatten ein Spitzenjahr 2021. Jetzt sind wir immer noch auf einem sehr hohem Niveau.“
Zeppelin-Universität und Volleyballer profitieren
Vor allem zwei Einrichtungen haben ordentlich von Spenden des Stiftungsbetriebs profitiert. An die Zeppelin-Universität flossen 890.000 Euro, an den die Volleyballer des VfB Friedrichshafen 600.000 Euro. Doch letztlich wird auch das Geld der Dividende für wohltätige Zwecke eingesetzt – etwa für den finanziell kriselnden Medizin-Campus Bodensee. 2023 und 2024 summieren sich die notwendigen Zuschüsse der Stadt auf 19 Millionen Euro – pro Jahr. Das sind 5 Millionen Euro mehr für die Betriebskosten als ursprünglich eingeplant und der höchste Zuschuss, den die Stadt für ihr Krankenhaus je leisten musste.
Der Zeppelin-Konzern will zudem investieren am Standort Friedrichshafen, wie Peter Gerstmann auf Nachfrage mitteilte. „Unsere Logistik-Kette wird vor Ort gestärkt.“ Eine bislang ausgelagerte Halle soll am Standort entstehen. Künftig soll zudem eine Fertigungshalle energetisch saniert werden.
2023 wird herausfordernd bleiben
Auch das Jahr 2023 dürfte voller Herausforderungen bleiben. Laut Peter Gerstmann wird sich der Ukraine-Krieg weiterhin negativ auswirken, auch fehlende Fachkräfte, Produktionsengpässe und stockende Lieferketten werden sich wohl bemerkbar machen. Verunsicherungen bei Investoren in der Bauindustrie könnte der Konzern ebenfalls zu spüren bekommen. Auf der anderen Seite stehen etwa Chancen im Vermietungsgeschäft oder auch im Anlagenbau in den Segmenten Recycling oder Batterieproduktion.
Für Gerstmann selbst dürfte das Jahr 2025 besonders interessant werden. Auf Nachfrage hat er 61-Jährige angekündigt, seinen bis Ende des Jahres 2024 laufenden Vertrag bei Zeppelin nicht verlängern zu wollen – und sich in den Ruhestand zu verabschieden.