Im Juli 2018 ist die alte Kindertagesstätte (Kita) Seegaddel abgerissen worden. Ursprünglich sollte der Neubau im März starten, doch das Projekt verzögerte sich – und der Spatenstich wurde jetzt erst gefeiert. Vor allem unerwartet hohe Kostensteigerungen bei mehreren Gewerken hatten zu Verzögerungen geführt.

Statt 4,8 Millionen jetzt fast 6 Millionen Euro

Das Projekt, im Januar 2017 auf 4,8 Millionen Euro veranschlagt, kostet jetzt trotz der Nutzung von Einsparpotenzialen etwa 6 Millionen Euro. „Jetzt wollen wir aber auch zügig vorankommen“, sagte Bürgermeister Johannes Henne beim Spatenstich. „Die Interimslösung in der Schule funktioniert zwar gut, soll aber trotzdem nicht von Dauer sein.“ Laufen die Arbeiten wie geplant, soll die neue sechsgruppige Kita im August 2021 fertig werden.

Erdarbeiten begannen Mitte Oktober

Die Erdarbeiten begannen bereits Mitte Oktober. Drei bis vier Meter in den Boden reichende Beton-Plomben sind bereits gelegt. Sie wurden nötig, weil der Baugrund nicht ausreichend tragfähig ist. Auch ein Stück der Sauberkeitsschicht, wie die unterste Lage des Unterbaus für die eigentliche Bodenplatte genannt wird, ist schon fertig.

In der Winterpause werden die Holzbauteile vorgefertigt

Wie geht es jetzt weiter? Bauleiter Siegfried Waidmann erklärte, dass noch vor dem Winter die Sauberkeitsschicht fertiggestellt werde und darauf dann die Bodendämmung und die Bodenplatte kommen. Dann ruhe die Baustelle erst einmal über Winter. Trotzdem gehe es auch im Winter mit dem Bau voran, sagte Architektin Silvia Mozer vom Büro Bächlemeid. „Der Bauteile für den Holzbau werden über Winter vorgefertigt.“

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Weitere Arbeiten am Gebäude dauern dann noch gut ein Jahr

Nach dem Winter könne das Gebäude in Holzständer-Bauweise innerhalb von wenigen Wochen aufgebaut werden. Dennoch werde es anschließend noch gut ein Jahr dauern, bis das Gebäude bezugsfertig sei, fügte Mozer hinzu: „Fenster, Dach, Fassade, Innenausbau und Außenanlagen müssen ja auch noch gemacht werden.“ Ortsbaumeister Ulrich Kohler erinnerte daran, dass auch die rund 80 Meter tiefe Bohrung für die Nutzung von Erdwärme noch ansteht.

Auch früherer Bürgermeister Jürgen Beisswenger beim Spatenstich dabei

Zum Spatenstich waren aktuelle und frühere Mitglieder des Gemeinderats gekommen, ebenso der frühere Bürgermeister Jürgen Beisswenger. Sein Nachfolger Johannes Henne meinte: „Du hast schließlich das Projekt auf den Weg gebracht und auch die früheren Mitglieder des Gemeinderats waren jahrelang an der Planung beteiligt.“ Es sei mit sieben Jahren ein sehr langer Planungsprozess gewesen, betonte Henne.

Am Ende war der alte Standort auch der neue Standort

Unter anderem musste der bestmögliche Standort für die neue Einrichtung gefunden werden, der nach Abwägung von Vor- und Nachteilen verschiedener Alternativen am Ende der alte Standort war.

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„Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, um einen Entwurf für eine Kita mit sechs statt bisher drei Gruppen zu finden, der sich hier einfügt“, blickte Henne zurück. Was herausgekommen sei, nannte er ein „architektonisches Highlight“. Die Gemeinde habe großen Wert auf Qualität gelegt.

Nachfolger der kleinen Bauhelfer werden schon in neue Kita gehen

Auch Vorschulkinder aus der Kita Seegaddel, die übergangsweise im Grundschulgebäude untergekommen ist, waren zum Spatenstich gekommen. Sie hatten ihre Spaten mitgebracht, die sich bereits im Sandkasten bewährt haben. Die Kinder kennen die alte Kita noch, werden aber bereits in die Schule gehen, wenn die neue Kita steht. „Aber eure Nachfolger werden schon etwas von unserer neuen Kita haben“, sagte der Bürgermeister.

Bürgermeister: steigende Kinderzahlen und boomende Unternehmen

Anders als manche Gemeinde auf der Schwäbischen Alb habe Immenstaad steigende Kinderzahlen und boomende Unternehmen, erklärte Henne weiter. Mit Blick auf anstehende Änderungen und Umstellungen bei anderen gemeindeeigenen Kitas und die seit Jahren laufenden Überlegungen und Planungen für einen Neu- oder Umbau der Schule fügte er hinzu: „Die steigenden Kinderzahlen sind schön und bleiben trotzdem für unsere Gemeinde eine dauerhafte Herausforderung.“