Statt 100 können im „Il Centro“ in Immenstaad aufgrund der Abstandsregel nur 50 Gäste bewirtet werden, berichtet Geschäftsführer Filip Rodrigues. Bei schönem Wetter bevorzugen einige nach wie vor zum Mittagessen und für den Cappuccino einen Platz auf der Terrasse. „Aber das sind jetzt nur noch wenige Tage“, weiß Rodrigues mit Blick auf sinkende Temperaturen.

Pizza schmeckt immer: Chaabane Mondher steht am Pizzaofen des Ristorante „Il Centro“.
Pizza schmeckt immer: Chaabane Mondher steht am Pizzaofen des Ristorante „Il Centro“. | Bild: Claudia Wörner

„Il Centro“: Zweiter Lockdown wäre eine Katastrophe

Sein Eindruck ist, dass bereits weniger Leute essen gehen, als es noch im Sommer der Fall war. „Familien kommen immer weniger. Wenn überhaupt, dann kommen die Gäste zu zweit.“ Reservierungen für größere Gruppen nimmt er aktuell eher nicht an. „Wir möchten auch den Gästen Platz bieten, die spontan vorbeikommen.“ Ein zweiter Lockdown wie im Frühjahr wäre eine Katastrophe für das „Il Centro“. „Davor haben wir im Moment schon Angst, vor allem wegen unseren 15 Mitarbeitern“, sagt Rodrigues.

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„Seehof“: Hoffnung liegt auf kommendem Sommer

Frank Hallerbach, Geschäftsführer des Hotels „Seehof“, bestätigt, dass die Unsicherheit aktuell wieder wächst. „Die Stimmung ist zwar nicht so schlimm wie im Frühjahr, aber im Moment wissen wir einfach nicht, wohin die Reise geht.“

Im Hotelbereich würden die Empfehlungen der Politik, nicht zu reisen, sondern zu Hause zu bleiben, unabhängig von Beherbergungsverbot und Reisewarnung Wirkung zeigen. „Auch ein Restaurantbesuch hat für viele Gäste nicht mehr die Qualität wie vor Corona“, sagt Hallerbach. Er rechne damit, dass die angeordneten Restriktionen eher noch verschärft werden. „Aber ich bin froh, dass wir einen tollen Sommer hatten und ich weiß, dass ja auch wieder ein Sommer kommen wird.“ Aber jetzt gehe es darum, vorsichtig sein. „Es bringt ja nichts.“

Gepflegt essen gehen trotz Corona-Pandemie: Gefaltete Stoffservietten gehören im Restaurant des Hotels „Seehof“ dazu.
Gepflegt essen gehen trotz Corona-Pandemie: Gefaltete Stoffservietten gehören im Restaurant des Hotels „Seehof“ dazu. | Bild: Claudia Wörner

Am Wochenende gibt es im Restaurant des „Seehofs“ teilweise noch zwei Essenszeiten, unter der Woche sei das Konzept, das sich im Sommer bewährt habe, nicht mehr nötig. Gute Erfahrungen hat Frank Hallerbach während des Lockdowns im Frühjahr mit dem Außer-Haus-Geschäft gesammelt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das wieder aufgreifen und dass es bei uns Martinsgans und Ente ‚to go‘ geben wird“, kündigt er an.

„Am Häfele“: Viele Menschen angesichts steigender Infektionszahlen verängstigt

Uwe Wolf vom Restaurant „Am Häfele“ stellt fest, dass seine Gäste trotz frischerer Temperaturen lieber im Freien auf der Terrasse als drinnen essen. „Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen angesichts der steigenden Infektionszahlen verängstigt sind“, schildert er. Wolf glaubt nicht an einen erneuten bundesweiten Lockdown. „Das wäre gar nicht bezahlbar.“ Regionale Lockdowns könne er sich aber durchaus vorstellen. „Zum Glück ist die Zahl der Infizierten bei uns im ländlichen Raum noch nicht ganz so hoch“, sagt er.

Terrassenplätze sind trotz sinkender Temperaturen nach wie vor beliebt: Im Restaurant „Am Häfele“ gibt es am Abend aktuell ...
Terrassenplätze sind trotz sinkender Temperaturen nach wie vor beliebt: Im Restaurant „Am Häfele“ gibt es am Abend aktuell zwei Tischzeiten. | Bild: Claudia Wörner

Bereits im September wurden auch im Restaurant „Am Häfele“ am Abend zwei Tischzeiten eingeführt, um die reduzierte Zahl der Tische und Sitzplätze etwas auszugleichen. „Entweder kommen unsere Gäste um 17.30 Uhr oder um 19 Uhr zum Essen. Diese Regelung wird sehr gut akzeptiert“, berichtet Uwe Wolf.

Hände desinfizieren vor dem Restaurantbesuch ist inzwischen für die meisten Gäste eine Selbstverständlichkeit.
Hände desinfizieren vor dem Restaurantbesuch ist inzwischen für die meisten Gäste eine Selbstverständlichkeit. | Bild: Claudia Wörner

An die aktuelle Situation angepasst hat er auch die Öffnungszeiten. Das Restaurant schließt bereits um 22 Uhr. „Wir haben festgestellt, dass die Gäste nach dem Essen nicht mehr lange sitzen wollen, sondern lieber nach Hause oder in ihre Ferienwohnung gehen.“

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