Statt 100 können im „Il Centro“ in Immenstaad aufgrund der Abstandsregel nur 50 Gäste bewirtet werden, berichtet Geschäftsführer Filip Rodrigues. Bei schönem Wetter bevorzugen einige nach wie vor zum Mittagessen und für den Cappuccino einen Platz auf der Terrasse. „Aber das sind jetzt nur noch wenige Tage“, weiß Rodrigues mit Blick auf sinkende Temperaturen.

„Il Centro“: Zweiter Lockdown wäre eine Katastrophe
Sein Eindruck ist, dass bereits weniger Leute essen gehen, als es noch im Sommer der Fall war. „Familien kommen immer weniger. Wenn überhaupt, dann kommen die Gäste zu zweit.“ Reservierungen für größere Gruppen nimmt er aktuell eher nicht an. „Wir möchten auch den Gästen Platz bieten, die spontan vorbeikommen.“ Ein zweiter Lockdown wie im Frühjahr wäre eine Katastrophe für das „Il Centro“. „Davor haben wir im Moment schon Angst, vor allem wegen unseren 15 Mitarbeitern“, sagt Rodrigues.
„Seehof“: Hoffnung liegt auf kommendem Sommer
Frank Hallerbach, Geschäftsführer des Hotels „Seehof“, bestätigt, dass die Unsicherheit aktuell wieder wächst. „Die Stimmung ist zwar nicht so schlimm wie im Frühjahr, aber im Moment wissen wir einfach nicht, wohin die Reise geht.“
Im Hotelbereich würden die Empfehlungen der Politik, nicht zu reisen, sondern zu Hause zu bleiben, unabhängig von Beherbergungsverbot und Reisewarnung Wirkung zeigen. „Auch ein Restaurantbesuch hat für viele Gäste nicht mehr die Qualität wie vor Corona“, sagt Hallerbach. Er rechne damit, dass die angeordneten Restriktionen eher noch verschärft werden. „Aber ich bin froh, dass wir einen tollen Sommer hatten und ich weiß, dass ja auch wieder ein Sommer kommen wird.“ Aber jetzt gehe es darum, vorsichtig sein. „Es bringt ja nichts.“

Am Wochenende gibt es im Restaurant des „Seehofs“ teilweise noch zwei Essenszeiten, unter der Woche sei das Konzept, das sich im Sommer bewährt habe, nicht mehr nötig. Gute Erfahrungen hat Frank Hallerbach während des Lockdowns im Frühjahr mit dem Außer-Haus-Geschäft gesammelt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das wieder aufgreifen und dass es bei uns Martinsgans und Ente ‚to go‘ geben wird“, kündigt er an.
„Am Häfele“: Viele Menschen angesichts steigender Infektionszahlen verängstigt
Uwe Wolf vom Restaurant „Am Häfele“ stellt fest, dass seine Gäste trotz frischerer Temperaturen lieber im Freien auf der Terrasse als drinnen essen. „Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen angesichts der steigenden Infektionszahlen verängstigt sind“, schildert er. Wolf glaubt nicht an einen erneuten bundesweiten Lockdown. „Das wäre gar nicht bezahlbar.“ Regionale Lockdowns könne er sich aber durchaus vorstellen. „Zum Glück ist die Zahl der Infizierten bei uns im ländlichen Raum noch nicht ganz so hoch“, sagt er.

Bereits im September wurden auch im Restaurant „Am Häfele“ am Abend zwei Tischzeiten eingeführt, um die reduzierte Zahl der Tische und Sitzplätze etwas auszugleichen. „Entweder kommen unsere Gäste um 17.30 Uhr oder um 19 Uhr zum Essen. Diese Regelung wird sehr gut akzeptiert“, berichtet Uwe Wolf.

An die aktuelle Situation angepasst hat er auch die Öffnungszeiten. Das Restaurant schließt bereits um 22 Uhr. „Wir haben festgestellt, dass die Gäste nach dem Essen nicht mehr lange sitzen wollen, sondern lieber nach Hause oder in ihre Ferienwohnung gehen.“