Der BUND Markdorf engagiert sich im Naturschutzgebiet Hepacher-Leimbacher Ried für die Renaturierung des Niedermoors. Durch die langjährige Pflege und Wiedervernässerungsmaßnahmen hat sich in dem Gebiet eine Artenvielfalt entwickelt. Viele selten gewordene und gefährdete Vögel, Libellen, Amphibien und Schmetterlinge haben im Ried ein neues Zuhause gefunden. Aber auch Heckrinder und Wasserbüffel leben hier – genauso wie der Biber, der sich in den Jahren 2018/19 wieder angesiedelt hat und seinen Beitrag leistet.

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Ziele des Projektes sind unter anderem ganzjährig hohe Grundwasserstände, Förderung und Entwicklung der Vegetation sowie der biologischen Vielfaltes, Entwicklung des Waldes, Stopp der Mineralisierung, Öffentlichkeitsarbeit und Besucherlenkung.

Bekannt für ihre eindrucksvollen Hörner und ihr zotteliges Fell: Die Schottischen Hochlandrinder im Hepbacher-Leimbacher Ried sind echte ...
Bekannt für ihre eindrucksvollen Hörner und ihr zotteliges Fell: Die Schottischen Hochlandrinder im Hepbacher-Leimbacher Ried sind echte Hingucker. | Bild: Claudia Wörner/SK Archiv

Preisübergabe an der Beobachtungshütte im Ried

Mit dem Projekt gehört die BUND-Gruppe zu den diesjährigen Preisträgern des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ und erhält 5000 Euro von der Edeka Südwest Stiftung. Hier werden besondere Naturschutzprojekte ausgezeichnet. Bei der Preisübergabe an der Beobachtungshütte im Ried betonte Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest, dass dies die höchste Summe sei, die in dem Wettbewerb ausbezahlt werde. „Daran können Sie erkennen, wie wichtig ihr Projekt ist“, sagte Meyer an die anwesenden Vorstandsmitglieder gerichtet. Mit dem Naturschutzwettbewerb werde laut Meyer das Ziel verfolgt, ein Biotopverbund im Südwesten entstehen zu lassen.

Bei sommerlichen Temperaturen fand die Preisverleihung statt.
Bei sommerlichen Temperaturen fand die Preisverleihung statt. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Begleitet wird der Wettbewerb von der Stiftung Naturlife-International, die durch Walter Bühler vertreten wurde. Er lobte den langjährigen ehrenamtlichen Einsatz, der keinesfalls selbstverständlich sei. „Dafür haben Sie meine Anerkennung. Weiter so!“, sagte Bühler.

Franz Beer blickt auf die Anfänge in den 80er-Jahren zurück

Bereits seit 40 Jahren arbeiten die BUND-Ehrenamtlichen im Dialog mit Naturschutzbehörden und verschiedenen Verbänden sowie Kommunen an dem ökologisch bedeutsamen Ried-Biotopverbund. Franz Beer vom BUND-Vorstandsteam erinnerte daran, dass es Anfang der 80er-Jahre um die Verhinderung der Autobahn 98 durch das Gebiet gegangen sei. Nach und nach wurde durch den Ankauf von Ausgleichsflächen und Anlage weiterer Feuchtgebiete wertvolle Lebensräume geschaffen und gesichert. „Alleine hätten wir das nicht geschafft. Wir haben viele Helfer, Förderer und Unterstützer, für die wir sehr dankbar bin“, so Beer.

Mitglieder des BUND-Vorstandsteams (von links): Meike Krüger, Fulco Ried, Franz Beer, Heiner Bühler, Jörg Münch und Franz Kieferle.
Mitglieder des BUND-Vorstandsteams (von links): Meike Krüger, Fulco Ried, Franz Beer, Heiner Bühler, Jörg Münch und Franz Kieferle. | Bild: Nosswitz, Stefanie

5000 Euro werden für Projekt in Ittendorf eingesetzt

Das Preisgeld wird in ein neues Projekt im Gewann Felbenweiher bei Ittendorf investiert. „Hier laufen derzeit Gespräche. Wir sind in der Planung und Vorbereitung“, sagt Jörg Münch vom BUND-Vorstandsteam. Das Gebiet sei bereits überschwemmt, der BUND beobachte und dokumentiere, wie sich die Lage entwickelt. Der BUND möchte dort ebenfalls Wasserbüffel einsetzen, die die Fläche freihalten und durch ihr Verhalten die Verbuschung verhindern. Wenn alles gut laufe, könnten die Tiere laut Jörg Münch im Herbst dieses Jahres angesiedelt werden.

In der Senke Felbenweiher hat sich ein Feuchtgebiet entwickelt – Lebensraum für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tiere.
In der Senke Felbenweiher hat sich ein Feuchtgebiet entwickelt – Lebensraum für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tiere. | Bild: Jörg Büsche/SK Archiv

BUND feiert Geburtstag mit drei Veranstaltungen

Der BUND feiert sein 40-jähriges Bestehen mit drei Veranstaltungen. Am Freitag, 23. Juni, gibt es ab 20 Uhr in der Mittleren Kaplanei bebilderte Kurzvorträge zu 40 Jahre BUND Markdorf. Referenten sind BUND-Regionalgeschäftsführer Bodensee-Oberschwaben und Vorstandsmitglieder des BUND Markdorf. Um die Bedeutung der Moore im Klimawandel geht es bei einem Vortrag mit dem Referenten Professor Stephan Glatzel, Professor an der Universität Wien, Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie. Dieser findet am Donnerstag, 27. Juli, 20 Uhr im Obertor statt. Am Freitag, 20. Oktober, 19 Uhr, ist Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe im evangelischen Gemeindehaus zu Gast. Es wird ein aktuelles Thema rund um Klimaschutz, Energie- und Verkehrswende aufgegriffen.