„Den Wasserkasten habe ich geerbt“, erklärt Simon Pfluger. Der stand schon da, als Pfluger und sein Vorgänger Bernhard Grafmüller sich kürzlich im Ortsvorsteher-Büro des Bürgerhauses zu einer offiziellen Übergabe getroffen haben. Wie lang das Wasser schon dastehe, wisse er also nicht. Also auch nicht, wie frisch es ist. Zu vermuten sei nur, dass das Wasser recht warm sei – so wie das gesamte Büro im kaum gedämmten Bürgerhaus. Dessen Sanierung wurde zwar schon vor Längerem angepeilt. „In Anbetracht der städtischen Haushaltslage dürfen wir darauf aber noch etwas warten“, blickt Simon Pfluger in die Zukunft.
Gleichfalls ungewiss sei auch, wann die neue Wasserleitung im südlichen Teilort Markdorf endgültig fertiggestellt sein wird. Die Hoffnung, dass dies noch im Zuge der umfangreichen Tiefbauarbeiten für Glasfaserverlegung in den vergangenen Wochen eintreffen könnte, habe sich nicht erfüllt. „Zwei Abschnitte sind ja schon erneuert“, erklärt Ortsvorsteher Pfluger. Beim dritten habe es an der noch ausbleibenden Förderzusage gelegen, dass die Ittendorfer weiterhin auf eine neue Wasserleitung warten müssen.

Am Gängelband der Förderungen
„Auf der kommunalen Ebene sind wir von den Förderungen abhängig“, erläutert Simon Pfluger, was den Handlungsspielraum der lokalen Politiker maßgeblich einschränkt. Land und Bund hätten über die Finanzen schon einen wirksamen Hebel in der Hand, um vieles in ihrem Sinne zu steuern. Und vielen Bürger, so Pflugers Eindruck, „ist gar nicht recht klar, wie sehr wir im Gemeinde- oder im Ortschaftsrat durch die gesetzlichen Vorgaben von oben gebunden sind.“ Etwa in Fragen der Wohnbebauung, die in ein recht enges Regelkorsett eingezwängt seien.
Neuer Dorfplatz mit Leben füllen
Nein, ihn schrecken solche Zwänge nicht ab von der Kommunalpolitik. „Am Ende können wir doch einiges mitgestalten, mit bewegen, voranbringen.“ Eben darum gehe es gerade in den Ortschafts- oder in den Gemeinderäten. Aktuelles Beispiel sei der neue Dorfplatz in Ittendorf. Ein Projekt, bei dem die Ittendorfer, der Ortschaftsrat und auch die Verwaltung eng zusammengearbeitet haben.

Und Simon Pfluger zeigt sich sehr zuversichtlich, dass es den – im Übrigen recht aktiven und darüber hinaus auch sehr gut zusammenarbeitenden – Vereinen gelingen wird, das künftige Zentrum des Ortsteils, mit Leben zu füllen. Um das Programm in der künftigen Kulturscheuer auf der Wiese macht sich Pfluger jedenfalls keine Sorgen. Unter Umständen, so vermutet er, nutzen auch Musiker aus Markdorf oder das dortige Theaterensemble „kreuz & quer“ die umgebaute Scheune für Auftritte.
Hoffen auf ein Wartehäuschen
Großes Thema in Ittendorf sei nach wie vor die Bundesstraße. Zunächst peilt Simon Pfluger an, dass möglichst bald auch ein Wartehäuschen für Bushaltestelle gegenüber von der Haltebucht mit bereits vorhandenem Sonnen- und Regenschutz gibt. Möglichst bald wünscht er sich auch einen Flüsterasphaltbelag für die Bundesstraße 33. Das jedoch könnte noch etwas dauern. Gespannt ist Pfluger schon, „was die Deges demnächst zu den Planungsvarianten der B 31 neu kommuniziert. Dies sei für September angekündigt.

Das Lob der Einigkeit
Große Einigkeit herrsche im Ittendorfer Ortschaftsrat keineswegs nur bei verkehrspolitischen Themen, erklärt Pfluger. „Bei uns werden zwar gerne unterschiedliche Meinungen eingebracht – im Großen und Ganzen sind wir uns am Schluss aber immer einig“, so Pfluger. Und er betont: „Bei uns gibt es ein gutes Miteinander.“ Was für den gesamten Ortsteil gelte. Auch deshalb engagiere er sich hier gern politisch.

„Ehrenamtliches Engagement kenne ich aus der eigenen Familie, ehrenamtlich bin ich auch im Musikverein engagiert.“ Da habe er den Anfang der 2010er-Jahre den Vorschlag, sich doch als CDU-Kandidat für den Ortschaftsrat aufstellen zu lassen, gern aufgegriffen. Eines aber sei klar: „Ohne die Unterstützung der Familie funktioniert es nicht“, sagt Simon Pfluger. Unterstützung findet er seitens seiner Frau, aber auch seitens seiner Eltern.