Etwas mehr als fünf Monate sind seit den Brandstiftungen in Markdorf vergangen, bei denen in der Nacht auf den 22. Mai ein städtischer Kindergarten-Bauwagen und eine Scheune im Lilienweg in Flammen aufgegangen sind. Eine weitere brennende Scheune in der Möggenweilerstraße konnte von der Feuerwehr seinerzeit noch gelöscht werden. Nun beginnt vor der 4. Strafkammer des Landgerichtes Konstanz am Donnerstag der Prozess gegen den 26-jährigen Tatverdächtigen aus dem westlichen Bodenseekreis, der seit dem Tag nach der Brandnacht in Untersuchungshaft ist.

Den Prozess führt der Vorsitzende Richter am Landgericht Arno Hornstein, es sind vier Zeugen und ein Sachverständiger geladen. Die Verhandlungen sind auf drei Prozesstage angesetzt: Am Freitag sollen die Befragungen und Plädoyers fortgesetzt werden, am 22. November ist der letzte Prozesstag mit der Urteilsverkündung angesetzt.

Dem 26-Jährigen wird vorgeworfen, alle drei Brände in der fraglichen Nacht gelegt zu haben. Die Brandorte liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, die Feuer waren nach Mitternacht innerhalb nur weniger Stunden ausgebrochen.
Bei dem Brand im Lilienweg kamen auch zwei Pferde der Tochter des Besitzers des landwirtschaftlichen Anwesens um. Die Familie Oßwald hatte damals nahezu ihr gesamtes landwirtschaftliches Hab und Gut verloren, den Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro muss sie selbst tragen. Bei einer anschließenden mehrmonatigen Spendenaktion des Mehrgenerationenhauses waren rund 45 000 Euro für die Familie zusammengekommen.

Der Tatverdächtige war noch am Abend des darauffolgenden Tages vorläufig festgenommen worden. Bereits am Morgen nach den Bränden habe sich ein dringender Tatverdacht gegen den Mann ergeben, hatte die Polizei damals berichtet.
Der 26-Jährige war an seiner Wohnadresse festgenommen und direkt in die Untersuchungshaft gebracht worden. In viermonatigen Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft Konstanz offenbar ausreichend Indizien gesammelt, um Anklage erheben zu können.