Im Gemeinderat Oberteuringen hat Architekt Uwe Schwarz vom Architekturbüro Hildebrand und Schwarz den Vorentwurf für den Neubau der Teuringer-Tal-Schule vorgestellt. Einstimmig gaben die Räte grünes Licht für die Entwurfsplanung. Ziel ist es, Anfang 2020 mit den Ausschreibungen und im September 2020 mit dem Bau zu beginnen. Das Gebäude entsteht auf dem Grundstück der jetzigen Tennisanlage.
Weniger Flure und Lagerfläche
Schwarz erläuterte, dass der Plan ein Verhältnis von 70 Prozent schulischer Nutzfläche zu 30 Prozent dienender Fläche wie Flure oder Lagerräume vorsehe. „Das Regierungspräsidium Tübingen empfiehlt ein Verhältnis von 60 zu 40, aber wir möchten ein Gebäude, das wirtschaftlich auf ein notwendiges Maß gestrickt ist“, sagte Schwarz. In einem Zwilling befinden sich im Erdgeschoss Fachräume für den Grundschulunterricht, die auch für externe Veranstaltungen wie Volkshochschulkurse verwendet werden können.
Gebäude wird barrierefrei und erhält Aufzug
Im Erdgeschoss des zweiten Zwillings sind Aula und Speisesaal geplant, die miteinander zu einem großen Raum verbunden werden können, außerdem Verwaltungsräume und Lehrerzimmer. Im Obergeschoss befinden sich die Klassenräume. Zwischen ihnen sind jeweils kleinere Gruppenräume vorgesehen. „In beiden Zwillingen haben wir im Obergeschoss Innenhöfe. Rund um das Gebäude laufen Fluchtbalkone und an den Ecken befinden sich Fluchttreppen“, erläuterte Architekt Schwarz einige Details. Das nicht unterkellerte Gebäude werde barrierefrei und bekomme einen Aufzug.

Schule kann später erweitert werden
Der Gemeinderat stimmte dafür, dass die Schule so gebaut wird, dass sie später erweitert werden kann. Damit ist eine eventuelle Aufstockung um eine weitere Etage vom Tisch. Dazu wären bereits jetzt weitere statische Maßnahmen, höherer Brandschutz und eine Vorbereitung des Aufzugs und der Treppenhäuser notwendig, erläuterte Schwarz. Konkret in den Blick genommen haben Architektenteam, Fachingenieure und eine Projektgruppe Heizung, Lüftungstechnik und die energetische Planung des neuen Schulhauses. Auf dem Flachdach ist eine Fotovoltaikanlage vorgesehen.
Sole-Wasser-Wärmepumpe als Heizung
Von den vier Heizungsvarianten Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Pelletanlage und Fernwärme hat die Sole-Wasser-Wärmepume im Vergleich mit Abstand am besten abgeschlossen. Mit ihr kann das Gebäude im Sommer über die Fußbodenheizung auch gekühlt werden und ihr Stromverbrauch liegt um 30 Prozent niedriger. Erfüllen soll das neue Schulhaus KfW-55-Anforderungen. Heizung mit Fernwärme wäre zwar deutlich günstiger, sie entspricht aber nicht den mehr den gesetzlichen Vorgaben, nach denen 20 Prozent regenerative Energien zum Einsatz kommen sollen.
Holz, Beton, Metall und Stein
„Ein Materialmix soll die Atmosphäre des Gebäudes prägen“, gab Uwe Schwarz einen ersten Eindruck. Holz komme sowohl außen als auch innen zum Einsatz. Damit verbinde jeder automatisch ein warmes Gebäude. Außerdem denken die Architekten an Beton, Metall und Stein. Die Gemeinderäte nahmen den ersten Entwurf positiv auf. „Ich halte ihn für homogen“, sagte Sabine Müller (CDU). Ihre Ratskollegen hatten einige Detailfragen, von den Behindertentoiletten über Schülerbibliothek und Fahrradständer bis zur Nutzung der Innenhöfe. Dies alles sei zu einem späteren Zeitpunkt zu klären, entgegnete der Architekt.
Platz, damit 200 Schüler zeitgleich Schuhe wechseln können
Wichtig war Sabine Müller und Birgit Locher (Freie Wähler) der Hinweis, dass genügend Platz für das Wechseln der Schuhe eingeplant werden sollte. Auch Rektorin Julie Adam unterstrich, dass vier Mal am Tag 200 Schüler zeitgleich die Schuhe wechseln.
Mit der Genehmigung des Bebauungsplans Grundschule schuf der Gemeinderat Oberteuringen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau.

O. K. zum Entwurf der Tennisanlage
- Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Entwurfsplanung der neuen Tennisanlage am Standort der bestehenden Trainingswiese.
- Anfang Juni hatten sich Vertreter der Abteilungen Tennis und Fußball sowie des Musikvereins mit Planern und Vertretern der Gemeindeverwaltung getroffen, um planerische Details abzustimmen. Wunsch des Musikvereins war es, mehr Platz für das jährliche Blütenfest zu berücksichtigen. Größer sollten auch die Fläche des Bolzplatzes und für das Tennis-Vereinsheim werden, da mehr Platz für den Sanitärbereich benötigt wird. Auch die Außenterrasse soll so groß sein wie bisher.
- Aufgrund der Anregungen wurde die Planung angepasst: Die Tennisanlage wurde parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze gedreht und der Hochwasserdamm an der westlichen Grenze wurde von einer ursprünglichen Breite von sechs Metern auf 3,50 Meter reduziert. So gewinnt das Blütenfest 100 Quadratmeter Fläche und für das Vereinsheim gibt es 80 Quadratmeter mehr. „Die Änderung des Hochwasserdamms verursacht Kosten in Höhe von rund 20 000 Euro“, informierte Bürgermeister Ralf Meßmer.
- Geplant sind sechs Sandplätze, davon zwei mit Flutlicht, eine vollautomatische Bewässerung, ein vier Meter hoher Ballfangzaun, eine Trainingswand, eine Zuschauertribüne in Form eines begrünten Erdwalls, ein Spielplatz, ein Vereinheim mit Außenterrasse, ein Zaun entlang der Straße und ein Hochwasserdamm. Insgesamt wird für die Tennisanlage mit Kosten von 510 000 Euro gerechnet, ohne Baunebenkosten und Vereinsheim. (rac)