Für ihr Trinkwasser müssen die Sipplinger ab kommendem Jahr mehr bezahlen. Das teilte Bürgermeister Oliver Gortat während der Beratungen zum Wirtschaftsplan der Gemeindewerke mit. Für die Jahresabschlüsse 2018 und 2019 seien Fehlbeträge zu erwarten, die es künftig zu decken gelte.

Hochbehälter kostet 2,5 Millionen Euro

Der Neubau des rund 2,5 Millionen Euro teuren Hochbehälters Himberg führe in den kommenden Jahren zu doppelten höheren Abschreibungen. „Auch diese müssen langfristig über Gebühren gedeckt werden“, erläuterte Gortat. Der Gemeinderat stimmte dem Wirtschaftsplan einstimmig zu.

Eigenbetrieb versorgt Bürger mit Wasser und produziert Strom

Die Wasserversorgung wird seit 2004 als Eigenbetrieb geführt. Zu Jahresbeginn 2010 hatte die Gemeinde aus steuerlichen Gründen den Eigenbetrieb Gemeindewerke mit den Betriebszweigen Wasserversorgung und Stromerzeugung (Fotovoltaikanlagen) gegründet. Die Gemeindewerke versorgen Sipplingen und Süßenmühle mit Trink- und Brauchwasser. Außerdem erzeugen sie mit drei Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Schule und des Feuerwehrgerätehauses Strom und speisen diesen in das Netz der EnBW ein. Seit 2018 zahlen die Bürger 1,41 Euro je Kubikmeter für ihr Trinkwasser.

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Jahresgewinn bei 200 Euro

Der Erfolgsplan des Wirtschaftsplanes umfasst ein Volumen von 275.000 Euro; geplant ist ein Jahresgewinn von 200 Euro. Bei der Wasserversorgung wird mit einem Verlust von 12.300 Euro gerechnet, bei der Stromerzeugung ist ein Gewinn von 12.500 Euro eingeplant.

Hohe Ausgaben für Hochbehälter und neue Leitungen

Im Vermögensplan (1,12 Millionen Euro) sind insbesondere Investitionen in Verteilungsanlagen von 906.000 Euro beabsichtigt. Dabei handelt es vor allem um eine weitere Rate für den Hochbehälter Himberg mit 785.000 Euro und um die Wasserleitung im Bereich der Straßenerneuerung beim Rathaus (100.000 Euro).

Fehlbetrag aus 2017 mit Kredit ausgeglichen

Ein Finanzierungsfehlbetrag aus 2017 von 330.000 Euro wurde im Vorjahr durch Kreditaufnahme ausgeglichen. „Dieser ist entstanden, da Investitionen im Eigenbetrieb nicht komplett durch Eigenmittel des Eigenbetriebs oder einer Kreditaufnahme gegenfinanziert, sondern kurzfristig durch Mittel des Gemeindehaushaltes beglichen wurden“, erläuterte Gortat. Unter Einnahmen ist im Vermögensplan ein Kredit von 944.300 Euro geplant.