Die Erwartungen sind schon bescheiden geworden bei den Auftragsvergaben für den Sporthallenneubau. Bei den jetzt vom Gemeinderat vergebenen elf Gewerken lagen sechs über den Kostenberechnungen, fünf auch darunter.

Die gesamte Vergabesumme betrug mit rund 3,75 Millionen Euro jedoch um 330 000 Euro mehr als kalkuliert. Dass die durchschnittlichen Mehrkosten unter zehn Prozent lagen, wurde in der Ratsrunde als positive Überraschung und als „glimpflich“ bewertet.

Gar kein Angebot eingegangen war für die Installation der Geothermie. Dieser Auftrag soll nun in veränderter Form noch einmal ausgeschrieben werden. Mit dem aktuellen Beschluss seien 73 Prozent der Bauleistungen vergeben, berichtete Projektsteuerer Philipp Ratajczak dem Gremium.

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Risikorücklage in Höhe von 3,2 Millionen Euro könnte möglicherweise nicht reichen

Die Gesamtkosten für Sporthallen, Heizzentrale, Parkdeck und Verlegung einer Trafostation waren mit 24 369 000 Euro berechnet gewesen. Bei den bisher vergebenen Gewerken summierten sich die gesicherten Abweichungen auf circa 2 Millionen Euro, hinzu kommen die aktuellen 330 000 Euro.

Mit den ersten Rückmeldungen der ausführenden Firmen prognostiziert Ratajczak die Mehrkosten insgesamt mit möglicherweise rund 3,4 Millionen Euro. Damit wäre die eingeplante Risikorücklage von rund 3,2 Millionen Euro überschritten, erklärte er.

Kompensieren lasse sich dies allenfalls durch eine „Reduktion der Qualität“ oder Verzicht auf Teilprojekte.

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OB sieht größtes Einsparpotenzial beim Parkdeck

„Wir alle bedauern natürlich die Kostenentwicklungen“, sagte Oberbürgermeister Jan Zeitler, „aber nach den ersten Ausschreibungsergebnissen haben wir Ähnliches erwartet.“ Die Stadt sei jetzt gefordert, mit dieser Situation umzugehen.

Das größte Potenzial zu Einsparungen sehe er beim Parkdeck, erklärte Zeitler. Deshalb werde er dieses Thema in den beratenden Ausschuss einbringen und versuchen, mögliche Alternativen aufzuzeigen. Für 46 Stellplätze sei ein Aufwand von 1,5 Millionen Euro doch recht hoch, gab der OB zu bedenken.

Stadtrat Ralph Mittelmeier (FWV/ÜfA) bat vor diesem Hintergrund darum, vor einer Neukonzeption der Parkplätze die Wegebeziehungen zu Sporthallen und Schulen zuvor in der Schulcampus AG zu besprechen.