Immer mehr Falschparker in der Stadt landen am Abschlepphaken. In der Saison 2018 – dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September – stieg die Zahl der abgeschleppten Autos um fast 50 Prozent, wie Dagmar Schaupp vom Amt für öffentliche Ordnung in ihrem Bericht über die Arbeit des Gemeindevollzugsdienstes deutlich machte. Wurden im gleichen Zeitraum des Jahres 2017 noch 132 Fälle registriert, waren es im Verlauf dieses Jahres schon 183. Zwei der Brennpunkte waren laut Schaupp in der Bahnhofstraße: Rund um die Baustelle des Parkhauses und im Bereich der Oberen Bahnhofstraße habe der Gemeindevollzugsdienst verstärkt einschreiten müssen.

Verkehrssicherheit im Fokus

"Der Wegfall der Parkplätze bei der Therme und auf dem ehemals Grafschen Gelände führt verstärkt zu rechtswidrigem Parken", erzählte Dagmar Schaupp. Sehr häufig würden Rettungs- und Gehwege blockiert. Für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen gebe es dann oftmals kein Durchkommen mehr. Dagmar Schaupp betonte, dass es dem Vollzugsdienst nicht darum gehe, möglichst viele Autos abschleppen zu lassen. Die Gewährleistung der Verkehrssicherheit stehe für die Mitarbeiter aber an oberster Stelle. Deshalb werde jeder Fall einzeln geprüft, bevor der Abschleppdienst gerufen wird.

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Schulwege ganzjährig unter Beobachtung

Das Umfeld der Schulen sei nicht nur zu Schuljahresbeginn ein besonderer Schwerpunkt der Kontrollen, erzählte Schaupp weiter. "Zum Beispiel wird an der Wiestorschule sehr gerne unmittelbar vor und nach dem Fußgängerüberweg geparkt, um die Kinder aussteigen zu lassen." Auch sämtliche Schulwege seien unter verstärkter Beobachtung. "Deshalb messen wir auch häufiger mal in der Wiestorstraße oder in der Owinger Straße die Geschwindigkeit", erklärte die Amtsleiterin. Dort werde ihrer Erfahrung sehr oft zu schnell gefahren. Mobile Geschwindigkeitsmessungen gebe es auch im Bereich der Altenheime und in verschiedenen Einfallstraßen in die Stadt. Diese Erhebungen seien eine Vorbereitung auf mögliche Veränderungen der Verkehrsflüsse nach Fertigstellung der B 31 neu im kommenden Jahr. Unter verschärfter Beobachtung ist dabei laut Schaupp unter anderem die Owinger Straße.

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Nachtdienste werden ausgeweitet

Als weiteren Schwerpunkt der Arbeit ihrer Mitarbeiter nannte die Amtsleiterin die Nachtdienste. Die seien in diesem Jahr deutlich ausgeweitet worden. Zwei- bis dreimal im Monat sei der Vollzugsdienst nachts unterwegs und habe Ruhestörungen, Vermüllung, aber auch Falschparker besonders im Auge. "Wir machen jedoch nicht die Polizeiarbeit", betonte Dagmar Schaupp.

Weniger Bußgeldbescheide

Die Zahl der Ordnungswidrigkeiten und Bußgeldbescheide bei Parkverstößen sei deutlich zurückgegangen. Das liege vor allem am Wegfall der öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt, allen voran des Felderhausparkplatzes. "Dort hatten wir allein 2500 Fälle pro Jahr", sagte Schaupp.

Bürger sollen Probleme melden

Die verschiedenen Aufgaben des Gemeindevollzugsdiensts haben sich die Mitarbeiter untereinander aufgeteilt. Das sei sinnvoller, als wenn jeder alles mache. Der Aktionsradius sei allerdings begrenzt, denn der Vollzugsdienst könne nicht alle Wohngebiete im Blick haben. Daher appellierte Dagmar Schaupp an die Bürger, die Verwaltung auf Probleme mit Engstellen, Vermüllung, abgemeldeten Fahrzeugen oder Sichtbehinderungen für den Verkehr aufmerksam zu machen.