Nach einer langen Diskussion, in die sich sogar der Petitionsauschuss des Landtags einmischte, ist nun eine Lösung für den Standort eines neuen Motorradparkplatzes gefunden: Gegenüber der Zimmerwiese, im Kurvenbereich zwischen Kreisverkehr und Schlachthausstraße, will die Stadt nun Stellplätze für Zweiräder ausweisen, wie Helmut Köberlein von der Abteilung Tiefbau in der Sitzung des Verkehrsausschusses berichtete. Im Bebauungsplan seien hier zwischen dem Gehweg und der Straße schon Parkplätze ausgewiesen, erklärte Köberlein: „Die rechtlichen Voraussetzungen für einen Parkplatz wären daher gegeben.“
Nachdem der Ausschuss im Februar den von der Verwaltung favorisierten Motorradparkplatz auf dem Chantilly-Platz abgelehnt hatte, habe man fünf Flächen „verwaltungsintern untersucht“, erklärte Köberlein. Davon lagen zwei im Bereich der Pkw-Parkplätze auf der Zimmerwiese, die 12 oder 16 Stellplätze erlaubt hätten. Zwei weitere hätten an der Einfahrt zum Parkaus Stadtmitte 28 Plätze auf der Grünfläche unter den Kastanien und 6 unmittelbar neben der Zufahrt ergeben. Schließlich habe man sich aus den baurechtlichen Gründen für die Fläche in der Kurve gegenüber der Zimmerwiese mit rund 16 Stellpätzen entschieden.
Ralf Mittelmeier (FWV/ÜfA) sah allerdings die Gefahr, dass die Gratisparkplätze schnell von Autos belegt werden könnten. Im Sommer würden eindeutige Schilder aufgestellt, entgegnete Köberlein. Im Winter würde die Fläche abgedeckt. „Wann wäre dann Baugebinn?“, fragte Udo Pursche (SPD) nach. Das Problem sei, eine Firma zu finden, sagte Köberlein. „Das müsste dann der Werkhof machen.“ Doch seien im Moment auch die Mittel dafür noch nicht bereitgestellt. Dennoch wolle man die Parkplätze „so schnell wie möglich“ realisieren.
Ärger über Wildparker auf dem Landungsplatz
Die Wirklichkeit ist derzeit allerdings noch eine andere und die erlebten die Überlinger am vergangenen sonnigen Frühlingswochenende. Der Mantelhafen und der ehemalige Taxibereich am neugestalteten Landungsplatz war nach zahlreichen Augenzeugenberichten völlig zugeparkt mit Motorrädern. „Wir müssen auch noch eine Lösung finden für Motorräder, die aus Osten kommen“, erklärte Udo Pursche und sagte mit Blick auf die Falschparker: „Wir können das so nicht dulden.“ Verwarnt würden die Falschparker mit 30 Euro, betonte Dagmar Schaupp vom Amt für öffentliche Ordnung. Abschleppen lassen könne man sie nicht ohne Weiteres. „Auf dem Landungsplatz kann man durchaus etwas machen“, insistierte Reinhard Weigelt (FDP), „da sie die Feuerwehrzufahrt blockieren.“ Dies gelte lediglich für den hinteren Bereich beim Kiosk, entgegnete Schaupp, doch seien die Zweiräder weiter vorne gestanden: „Verwarnt wurden sie.“ Dann müsse sich die Stadt etwas einfallen lassen, sagte Weigelt: „Sonst brauchen wir den Platz nicht machen lassen.“
Kontrollmaßnahmen
Nicht nur der Landungsplatz wurde zuletzt als Parkplatz missbraucht, sonder auch die Baufläche in der Bahnhofstraße, auf der das Pflanzenhaus entstehen soll. Hier hatten viele Autofahrer ihre Fahrzeuge abgestellt. Der Stadt ist die Situation mit den vielen Falschparkern bekannt. Vier Kontrolleure seien gleichermaßen an Werktagen wie am Wochenende unterwegs: "Wir lassen abschleppen, wenn ein Fahrzeug eine Behinderung darstellt, etwa in der Feuerwehrzufahrt, an enger Stelle usw. bei einem generellen Abschlepphinweis. Ansonsten wird grundsätzlich verwarnt", teilt die Verwaltung mit. Von April bis September werde verstärkt auch an Wochenenden und Feiertage patroulliert. Jährlich nimmt die Stadt rund 170 000 Euro durch Bußgelder von Falschparkern ein. (mde)