Der Kauf-Markt in der Marktstraße muss gehen. Bis 31. Oktober muss der Laden übergeben werden. Noch steht die Frage im Raum: Wird es ein Auszug oder ein Umzug? Für Geschäftsführer Thilo Kauf hängt das von mehreren Faktoren ab.

„Es wäre schlimm für die Mitarbeiter“

Anstelle des Nahversorgers soll ein italienisches Café mit Bistro-Angebot kommen. Üblicherweise laufen seine Mietverträge vier bis fünf Jahre. Dieses Mal habe er bei der Vertragsverlängerung die Kündigungsfrist von einem halben Jahr allerdings zu seinem Bedauern überlesen, räumt er ein. „Für das Geschäft wäre es verkraftbar, den Laden aufzugeben, aber für die Mitarbeiter wäre es schlimm, weil wir nicht alle halten könnten“, sagt der 41-Jährige. Auch wäre es schade, den Standort am See zu verlieren.

Noch bis Oktober ist der Kauf-Markt in der Marktstraße. Was danach mit der Filiale passiert ist unklar. Geschäftsführer Thilo Kauf sucht ...
Noch bis Oktober ist der Kauf-Markt in der Marktstraße. Was danach mit der Filiale passiert ist unklar. Geschäftsführer Thilo Kauf sucht neue Flächen. | Bild: Rasmus Peters

Pflummern-Apotheke keine Option

Eine Alternative hat sich bisher noch nicht aufgetan. Die leer stehende Pflummern-Apotheke kam beispielsweise in Betracht, erzählt Kauf. Allerdings hätte der Innenraum für den Einzelhandel umgebaut, eine Küche eingezogen werden müssen. Auch die Lage leicht hinter die Arkaden versetzt, sei nicht optimal für ein Geschäft, das auf Sichtbarkeit angewiesen ist.

Die Idee, in die leer stehende Pflummern-Apotheke zu ziehen, wurde schnell wieder verworfen. Umzug und Einrichtungskosten wären zu hoch, ...
Die Idee, in die leer stehende Pflummern-Apotheke zu ziehen, wurde schnell wieder verworfen. Umzug und Einrichtungskosten wären zu hoch, da die Fläche erst für einen Einzelhandel mit Küche umgebaut werden müsste. Auch die hinter die Arkaden zurückversetzte Lage konnte Thilo Kauf nicht überzeugen. | Bild: Rasmus Peters

Lieber kaufen als mieten

Am liebsten wolle er eine passende Fläche kaufen, das bringe langfristige Gewissheit, sagt der Unternehmer. „Wir waren schon zu oft Spielball auf dem Überlinger Immobilienmarkt.“ Allein drei Inhaberwechsel erlebte Kauf, seit er 2010 das Geschäft in der Marktstraße eröffnet hat. Schon nach dem ersten, 2014, habe er das Geschäft wegen Renovierungsarbeiten für ein halbes Jahr schließen müssen. „In den darauffolgenden Monaten hatten wir nur noch den halben Umsatz“, berichtet der Betriebswirt. Die Hälfte des Umsatzes seines Ladens erwirtschaftet er über das gastronomische Angebot, die andere Hälfte über verkaufte Waren.

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Suche nach geeignetem Standort

Nun sucht Kauf einen geeigneten Standort. Er wolle keine schlechtere Lage als die Marktstraße, sagt Kauf. Er denke daher an die Münsterstraße oder direkt am See, etwa das Café Brazilia. Viele der sichtbaren Leerstände in der Innenstadt seien schlicht zu klein für den Laden. Auch wenn er eine Fläche findet, die Schwierigkeit beim Umzug ist Kauf zufolge, sich am neuen Standort zu etablieren.