Als seit Jahren sturmerprobter Tochter-Vater weiß ich natürlich, wie der Hase, beziehungsweise die Häsin läuft: Der Papa überlegt, plant und denkt, während eine gewisse höhere Instanz – eben die Tochter – sich die letzten administrativen Entscheidungen vorbehält. Neu indes war mir bis jetzt, dass sich diese Entscheidungskompetenz bereits im vorgeburtlichen Raum ausbildet.

Fräulein Tochter hält Vereinbarung nicht ein

„Bin im Kreißsaal“ beschied der Crêpes-Bäcker auf dem Überlinger Weihnachtsmarkt auf der Hofstatt per Aushang an seinem geschlossenen Stand. Und damit die verblüffte Kundschaft nicht auf den – zugegeben – abstrusen Gedanken kommen konnte, er plane dort eine Art Geschäftserweiterung, folgte auch die Begründung: Entgegen wohl aller zuvor getroffenen Vereinbarungen, das Ende des Weihnachtsmarktes abzuwarten mit dem Eintritt in diese Welt, hatte Fräulein Tochter offenbar eine andere Entscheidung getroffen – Motto: wollen wir dem Herrn doch gleich mal zeigen, wer hier das Sagen hat. Also musste der Weihnachtsmarkt vorübergehend ohne Crêpes auskommen, was aber offenbar kein Problem darstellte.

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Ein Lächeln und eine gute Nachricht

Vielen der am Crêpes-Stand Vorübergehenden zauberte die Mitteilung des werdenden Vaters ein Lächeln ins Gesicht. Und seien wir ehrlich: Selten hat die Redensart „aus dem Bauch heraus“ eine schönere und emotionalere Bedeutung gehabt, als bei dieser Begebenheit mit einer ersten Direktive von der Tochter an den Papa (so läuft der Hase – siehe oben!) – auch eine Weihnachtsgeschichte, und beileibe nicht die Uncharmanteste. Der kleinen Pia und ihrer Mama geht es übrigens bestens.