Der Oberbürgermeister ist immer noch der alte. Dafür haben sich die Narreneltern deutlich verjüngt und Mamme (Stefan Mayer) und Bappe (Achim Friesenhagen) bringen prompt auch frischen Schwung ins Rathaus. Das hat zwar die Überlebensparole ausgegeben „The show must go on“. Doch bis Aschermittwoch haben Schultes und Verwaltung trotz „Abba“-artigen Bemühungen nun Sendepause. Der Narrenvater gönnt dem OB die närrische Auszeit, „damit Sie den ganzen Apfelsaft mal aus dem System bekommen“.

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Außerdem ziehe die Absetzung „außerordentliche Sparmaßnahmen“ nach sich, da so unter anderem auf jede Menge Hirnschmalz verzichtet werde. Finanzielle Interessen verfolgten die neuen Narreneltern nicht: „Die Stadtkasse kann, da chronisch leer, auch im Rathaus bleiben.“ Das Standesamt hingegen gehe an den Narrenvater über. Ansonsten werde der „Narrenmarsch die offizielle Hymne von Überlingen und das Tragen eines Mäschgerles Bürgerpflicht.“

Gut gelaunt läuten die beiden Überlinger Narrenbollen eine neue Ära ein (links: Peter Graubach, rechts: Marco Hummel).
Gut gelaunt läuten die beiden Überlinger Narrenbollen eine neue Ära ein (links: Peter Graubach, rechts: Marco Hummel). | Bild: Sylvia Floetemeyer

Hochzeitsdatum unbekannt

Apropos Standesamt, da hatte der OB, der seine Entmachtung nicht ganz so einfach hinnehmen wollte, vor der Schlüsselübergabe doch noch einige Gretchenfragen an das junge Narrenpaar. „Wann findet eigentlich die Hochzeit statt?“ Der Narrenvater antwortete darauf: „Da ist die Einladung bei dir nicht angekommen: Das haben wir gestern Abend gemacht.“

Hände weg vom Rathausschlüssel: Die Narreneltern Stefan Mayer (Mitte) und Achim Friesenhagen (rechts) verteidigen ihn gegen OB Jan ...
Hände weg vom Rathausschlüssel: Die Narreneltern Stefan Mayer (Mitte) und Achim Friesenhagen (rechts) verteidigen ihn gegen OB Jan Zeitler, der doch noch nicht ganz loslassen kann. | Bild: Sylvia Floetemeyer

OB Zeitler war „entsetzt, dass wir nicht eingeladen waren“ und bohrte weiter: „Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?“ Narrenvater Friesenhagen: „Bis jetzt noch gar nicht!“ Er ergänzte: „Manchmal muss man die Katze auch im Sack kaufen.“ Der OB feuerte noch einige närrische Quizfragen an die Narreneltern ab: Das wievielte Promenadenfest haben wir dieses Jahr? Wann fand der erste Hänselejuck statt? Wie hoch ist der Narrenbaum? Bei der letzten Frage hätte der Narrenvater als Telefonjoker gerne den Erznarrenvater hinzugezogen, doch man einigte sich dann auf 25 Meter.

Na, rückt der OB endlich den Schlüssel raus, scheint sich die Narrenmutter (Stefan Mayer, Mitte) hier zu fragen. Links Narrenvater Achim ...
Na, rückt der OB endlich den Schlüssel raus, scheint sich die Narrenmutter (Stefan Mayer, Mitte) hier zu fragen. Links Narrenvater Achim Friesenhagen, rechts OB Jan Zeitler. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Narrenmutter liegt richtig

Bei den beiden anderen Antworten lag er, dank Beratschlagung mit der Mamme richtig: das 45. Promenadenfest und 1964 – am 28. Februar – hatte der Hänselejuck seine große Premiere. Somit war es nur noch Formsache, dass der Rathausschlüssel herausgerückt wurde.

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Der OB wollte nur noch wissen: „Wie lange bleibt ihr im Rathaus?“ Die Antwort des Narrenvaters machte ihn dann baff: „Bis zum 7. November. Dann geht wenigstens mal was voran.“