Für den Einsatz der Hospizbegleiterinnen und -begleiter bedarf es einer hohen sozialen Kompetenz und eines guten Einfühlungsvermögens in die sensiblen Beziehungen zwischen den Betroffenen. Mit zunehmender Professionalisierung stiegen die Anforderungen an die Koordination und die Begleitungen. „Dies ist auch erforderlich, um unsere Arbeit über Fördermittel finanzieren zu können“, sagt Willi Rinderer, seit 2020 Vorsitzender des Vereins Hospizgruppe Überlingen.
Koordiniert werden müssen die Einsätze des ambulanten Hospizdienstes daher bereits seit längerer Zeit von einer hauptamtlichen qualifizierten Fachkraft, an die hohe spezifische Anforderungen gestellt werden. „Auf eine bundesweite Ausschreibung hatte sich eine approbierte Ärztin beworben“, beschreibt Rinderer die Hürden: „Doch auch sie hätte noch eine mehrmonatige Fortbildung absolvieren müssen.“
Eine ideale Neubesetzung in dieser Funktion ist für Rinderer daher Ortwin Engel-Klemm (58), der zum 1. Oktober die offizielle Nachfolge von Uta Kühnemuth angetreten hat. Der aus Tuttlingen stammende studierte Religionspädagoge hatte sich lange in der Jugendarbeit der Evangelischen Landeskirche Baden engagiert. Zuletzt war er zur Umsetzung kirchlicher Projekte bei der Landesgartenschau nach Überlingen gekommen und ist inzwischen für die Krankenhausseelsorge der evangelischen Kirche am Helios-Spital zuständig. Zudem gehört Engel-Klemm dem Arbeitskreis Ethik an der Klinik an.
Die Voraussetzungen für die Aufgabe im ambulanten Hospizdienst könnten nicht besser sein. „Die Tätigkeit und die Erfahrungen in der Seelsorge haben mich motiviert, diese Stelle zu übernehmen“, erklärt Engel-Klemm. Wobei auch er für seine neue Funktion mehrere Fortbildungen absolvieren musste. Die neue Funktion wird ihn zu 75 Prozent in Anspruch nehmen. Weiterhin wird er mit 25 Prozent in der Krankenhausseelsorge tätig bleiben. „Zwischen beiden Aufgaben gibt es viele Berührungspunkte“, sagt Ortlieb Engel-Klemm.