Die HTU Härtetechnik GmbH in Uhldingen-Mühlhofen befindet sich mitten in einem Insolvenzverfahren. Dies wurde im März dieses Jahres öffentlich bekannt. Damals hieß es, dass das Amtsgericht Konstanz das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen des Unternehmens mit Beschluss vom 17. Februar zugelassen hatte.

Aus dem vorläufigen Verfahren wurde Anfang Mai das anschließend vorgesehene Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (Sanierungsverfahren). Das gibt die HTU in einer Mitteilung bekannt. Die Gläubigerversammlung, die für den Abschluss des Verfahrens mit ausschlaggebend ist, fand am 27. Juli statt und bestätigte den planmäßigen Fortgang der laufenden Eigenverwaltung.

Das könnte Sie auch interessieren

Laut Mitteilung liegt der Geschäftsverlauf des Unternehmens „nach wie vor auf dem erwarteten Niveau“ und gestalte sich weiter positiv. Die Geschäftsleitung setze den Sanierungskurs in Eigenverwaltung mit allen zielführenden Ansätzen fort. Somit könne der Geschäftsbetrieb auf Basis kontinuierlicher Auftragseingänge fortgeführt werden.

Gläubiger bestätigen positive Aussichten

Der Insolvenzplan sei bereits weit fortgeschritten und könne dem Amtsgericht fristgemäß vorgestellt werden, heißt es weiter. Auch die Gläubiger erwarten, dass die HTU zukünftig wettbewerbsfähig ist und bestätigen die positiven Aussichten und Zukunftschancen für das Unternehmen und seine Mitarbeiter.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Ziel, sich möglichst schnell aus dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung herauszuarbeiten, könne in absehbarer Zeit erreicht werden. Der maßgebliche Insolvenzplan wird bis 30. September vorgestellt. HTU-Geschäftsführer Wolfram Wiech beurteilt die aktuelle Situation des Unternehmens bezogen auf die Geschäftstätigkeit und die Entwicklung der Eigenverwaltung als „gut“.

Sorge um Situation am Energiemarkt

Jedoch sagt Wiech auch: „Der Markt wird sich in nächster Zukunft im bestem Fall seitwärts entwickeln.“ Diese Herausforderung nehme die HTU jedoch gerne an, da das Unternehmen mit seinen Dienstleistungen gut aufgestellt sei und das Geschäftsmodell gut mit verschiedenen Branchen harmoniere.

„Was mir als Geschäftsführer Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist die generelle Situation am Rohstoff- und Energiemarkt, die sich zwar augenscheinlich entspannt, aber immer noch mit sehr viel Unsicherheit verbunden ist“, sagt Wolfram Wiech ehrlich.

Wolfgang Wiech, Geschäftsführer HTU: „Was mir Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist die generelle Situation am Rohstoff- und ...
Wolfgang Wiech, Geschäftsführer HTU: „Was mir Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist die generelle Situation am Rohstoff- und Energiemarkt.“ | Bild: HTU

Als energieintensives Wirtschaftsunternehmen sei die HTU direkt von hohen und schwankenden Energiepreisen betroffen, aber auch die gesamten Verbrauchsstoffe würden direkt oder indirekt mit der Preisbildung am Energiemarkt zusammenhängen. Der HTU-Geschäftsführer betont: „Sämtliche Kosten sind im Vergleich mit der Vergangenheit immer noch auf einem sehr hohen Niveau.“

Weiter müsse das Unternehmen dem Klimaschutz gerecht werden, was schon lange fester Bestandteil der Firmenphilosophie sei. Als Beispiel nennt Wiech das Fernwärmekonzept für die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen. „Die angestrebte Klimaneutralität stellt uns jedoch vor Herausforderungen, die ohne eine Stärkung des Mittelstandes nicht zu erreichen sind“, ist sich Wolfram Wiech sicher.