Albbruck ist eine Gemeinde in der große Veränderungen anstehen. Nach dem Verlust der Papierfabrik soll sich aus dem Industriestandort eine Wohngemeinde mit besonderer Bedeutung entwickeln. Mit dem Standort für das neue Zentralkrankenhaus wird mit einem Zuwachs an Einwohnern ebenso gerechnet wie mit dem weiteren Ausbau der Infrastruktur. Um das Leben in der Gemeinschaft lebenswert zu machen, gibt es viel persönlichen Einsatz. So beispielsweise auch von Brunhilde Eckert und Claus Schlachter.
Brunhilde Eckert weiß, was Kindern schmeckt
Brunhilde Eckert bietet stets Hilfe an. Sie lebt seit 47 Jahren in Albbruck und fühlt sich auch noch nach so langer Zeit hier sehr wohl. Dies sei durch eine gute Nachbarschaft ebenso möglich, wie die vielen Kontakte und Freundschaften, die sich in all den Jahren ergeben haben. Hier, wo auch ihre drei Kinder aufgewachsen sind und die 65-Jährige mit ihrem Ehemann lebt, hat sie noch viele Pläne. Dabei könnte sie selbst schon im Ruhestand sein, do sie sagt: „Ich bin jemand, der gerne schafft – Arbeit macht mir Spaß.“

Und nach diesem Motto engagierte sich Brunhilde Eckert auch in den unterschiedlichsten Bereichen. In ihrem Terminkalender findet sich kaum eine leere Seite. Angefangen hat ihr Engagement und die Bereitschaft immer wieder aufs Neue Verantwortung zu übernehmen mit der Tätigkeit vor vielen Jahren im Elternbeirat der Schule. Sie sei ein Ja-Sagerin, und alle, die sie kennen, wissen, dass dies ganz im positiven Sinne gilt. Bei ihrer sozialen Einstellung gibt es kaum mal ein Nein, wenn schon sie dabei auch mal an ihre Grenzen kommt.
Seit 30 Jahren ist sie bis heute im Frauenkreis Ideengeberin. Wenn schon es immer schwieriger werde Mitstreiter zu finden und für das ehrenamtliche Engagement zu motivieren. „In jedem Alter brauche es die Bereitschaft für andere da zu sein und gegenseitige Hilfe. Brunhilde Eckert denkt keineswegs daran sich in den Ruhestand zurückzuziehen. Vielmehr hat sie noch viele neue Ideen. „Wenn ich nicht mehr berufstätig bin, möchte ich mich aktiv für einen regelmässigen Mittagstisch für Senioren und Bedürftige einbringen“. Und wer die agile Macherin kennt, weiß, dass sie alles daran setzen wird, dass aus dieser Idee Wirklichkeit werden kann.

Doch zunächst widmet sie sich ganz intensiv der Interessengemeinschaft Eine Welt und hier der Unterstützung der Projekte von Pater Aidan, der auch in diesem Sommer wieder in Albbruck weilt. Schon heute überlegt die ehrenamtliche Entwicklungshelferin, wie sie die notwendige Mannschaft für den Stand am Albbrucker Dorffest zusammenbringt.
Neben ihrer Stärke und ihrem Arbeitswillen baut sie auf ihren Optimismus und großes Gottvertrauen. „Viele Herausforderungen konnten positiv zu Ende geführt werden, dass immer wieder neue Platz haben“, versichert Brunhilde Eckert, die auch im religiösen Bereich ihre Kraft einbringt. Geweigert habe sie sich aber mehrfach für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Ihr seien die gesetzlichen Vorgaben und die damit verbundene Einschränkung der Eigeninitiative einfach zu viel.
Claus Schlachter ist ein Vereinsmensch
Der Vollerwerbslandwirt Claus Schlachter ist nicht nur in seinem Heimatort Birndorf stark verwurzelt, sondern auch mit dem Zentralort Albbruck und den übrigen Ortsteilen sehr verbunden. Ihm bedeutet die Bewahrung des dörflichen Lebens sehr viel. Bodenständig und doch stets Neuerungen und Verbesserungen aufgeschlossen sitzt er seit 40 Jahren für die CDU im Gemeinderat und in der dritten Periode im Kreistagsgremium. Er kenne kein typischen Ortsteilsdenken, sondern orientiere sich immer an der Notwendigkeit von der die Gemeinschaft profitiere.

Claus Schlachter ist auch ein Vereinsmensch mit ausgeprägter Liebe zum Ehrenamt. Ihm ist der Kontakt zur jüngeren Generation ebenso wichtig wie zu ehemaligen Kollegen. „Langjährige Erfahrungen mit dem Blick in die Zukunft zu verbinden ist sehr wichtig.“ Egal ob dies auf beruflicher Ebene ist, wo sich der Vollerwerbslandwirt in verschiedensten Gremien einbringt wie auch in Vereinen und seinem öffentlichen Engagement. Egal ob an der Spitze im Bezirksvorstand der Rinderzuchtvereine Waldshut-Bonndorf, oder als Vorstandsmitglied in der Rinderunion Baden-Württemberg.
Von früher Jugend an bis heute ist der begeisterte Fußballer Mitglied im SV Albbruck. „Eine lebendige Dorfgemeinschaft lebt von allen Einwohnern“, sagt er. Immer wieder seien es Feste und Veranstaltungen, die einen wesentlichen Betrag dazu leisten. Einheimische kommen mit Neubürgern ins Gespräch und lernen sich kennen. Gerade das erst kürzlich stattgefundene Jubiläumsfest des Musikvereins Birndorf habe gezeigt, wie viel ehrenamtliches Engagement Großes bewegen kann. Schön ist es im Dorf die Hilfsbereitschaft anderer zu spüren, sich gleichzeitig aber auch einzubringen und Hilfe anzubieten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Claus Schlachter pflegt gerne die Geselligkeit.

Er, der früher über ein Jahrzehnt aktives Mitglied im Birndorfer Musikverein war, hat die Blasmusik in den Jahren als er pausierte, nie ganz losgelassen. So gehörte es für ihn immer zur Traditionspflege am Schmutzigen Donnerstag und am Fastnachtsmontag mit der Tschättermusik im Dorf unterwegs zu sein.
Vor zwei Jahren habe er sich dann entschlossen wieder regelmäßig zum Instrument zu greifen und in die Reihen der Aktiven zurückzukehren. Wichtig sei für ihn auch die Unterstützung der Vereine allgemein. So habe er stets auch den Besuch der unterschiedlichsten Veranstaltungen in seinem Terminkalender im Wissen, dass mit der Besucherpräsenz das Ehrenamt der Akteure gewürdigt werde.
Albbruck in Zahlen, Daten, Fakten
- Kreis: Waldshut
- Fläche in Hektar: 3970
- Bevölkerung: 7.305
- Einwohner pro km²: 184
- Pendler: ein: 1341, aus: 3238
- Altersdurchschnitt: 44
- Bildung: eine Grundschule, eine Gemeinschaftsschule, ein privates Internat
- Miete pro m² in Euro: 6,89
- Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 2542,09
- Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3361,61
- Bautätigkeit: Derzeit hat Albbruck keine kommunalen Bauplätze mehr zu verkaufen. Nur in Einzelfällen kommen Baugrundstücke wieder über die Gemeinde auf den Markt. Ansonsten gibt es derzeit Baugrundstücke in Albbruck nur durch Verkäufe von privaten Grundstücksbesitzern. In den kommenden Jahren wird das Baugebiet „Papierfabrik Albbruck“ entwickelt. Dort sind zahlreiche Formen der Bebauung vorgesehen. Die Flächen sind im Besitz der Karl-Gruppe und werden auch von dieser zu gegebener Zeit vermarktet. Die Gemeinde entwickelt zur Zeit in Birndorf-Oberdorf ein kleines Baugebiet, bei dem zwei bis drei Bauplätze der Gemeinde gehören werden. In den Ortsteilen Unteralpfen, Birkingen und Buch sollen drei Baugebiete entstehen, deren Flächen zum großen Teil im Besitz der Gemeinde sind, das heißt bei denen später die Bauplätze auch selbst nach Kriterien vergeben können. Preise für künftige Baugebiete kann die Gemeinde noch nicht nennen. Die legt zu gegebener Zeit der Gemeinderat fest. Die Gemeinde Albbruck hat öffentlich zugängliche Vergabekriterien. Diese können auf Anfrage eingesehen werden. Einwohner, Familienstand, Anzahl der Kinder sowie ehrenamtliches Engagement in örtlichen Vereinen sind Vergabekriterien.
- Fernverkehr: nein
- Regionalbahn: ja, Hochrheinstrecke Basel-Singen, Anschluss ans Schweizer Schienennetz im benachbarten Stein/CH, Busverbindungen und Citybus im Stadtgebiet ja, Albbruck liegt an der Hochrheinstrecke mit Anschluss Richtung Basel und Schaffhausen.
- Schwimmbäder: 1 Freibad
- Gastro: ja
- Pflegeheime/Seniorenzentren: ja
- Hausärzte: 2
- Kitaplätze: Albbruck hat insgesamt neun Kinderbetreuungseinrichtungen, davon werden sieben durch die Gemeinde betrieben. In Bezug auf die Betreuungsdauer sind Kindergärten mit verlängerter Öffnungszeit (bis 13.30 Uhr oder 14 Uhr) dominant. Betreuungsplätze: VÖ U3: 30. VÖ Ü3: 268. Ganztags U3: zehn. Ganztags Ü3: 20. Die Betreuungsquote liegt bei 89,6 Prozent.