Die Danceperados of Ireland sind im Gloria-Theater in Bad Säckingen immer wieder gern gesehene Gäste, ihre Shows jeweils ausverkauft. Während Besucher anderer Häuser nicht einmal jedes Jahr in den Genuss kommen, die Tänzer und Musiker aus Irland und ihre mitreißende Show zu bewundern, traten die Danceperados (die Tanzwütigen) in diesem Jahr ein zweites Mal im Gloria-Theater auf. Am dritten Adventssonntag präsentierten sie ihr ausverkauftes Weihnachtsprogramm „Spirit of Christmas“ und wurden vom hingerissenen Publikum mit stehendem Applaus belohnt.
Viele Iren verdienen sich ihren Lebensunterhalt fern von der Heimat. Die Familien sehen sich meist nur zum Weihnachtsfest. Dann wird in den Pubs gefeiert, mit Whiskey, Tanz und viel Musik. Und zu Hause wartet der von der Großmutter zubereitete Plumpudding auf die Heimkehrer.
Irische Stepptanz-Formation mit Weltruf
Diese und andere Bräuche teilten die Musiker und Tänzer der Danceperados of Ireland mit ihrem im Nu in sie verliebten Publikum: Mitreißend, mit einer unglaublichen Energie und überschäumenden Lebensfreude. Sechs Tänzerinnen und vier Tänzer: Zehn Paar Beine, die über die Bühne wirbelten, zehn Paar Füße, die ein wildes Stakkato auf dem Bühnenboden vollführten.

Komplizierte Schrittfolgen, die in einem so rasanten Tempo erfolgten, dass ihnen das Besucherauge kaum zu folgen vermochte. Und immer perfekt synchron. Kein Wunder: Hier steppten Tänzer mit Weltmeister- und All Ireland-Titel.
Choreograf Michael Donnellan, der als Solist sowohl bei Riverdance wie auch bei Lord of the Dance, den bekanntesten irischen Stepptanzformationen, auftrat, hat sich die Besten der Besten für seine Formation gesucht. Michael Donnellans Choreografien für die „Danceperados of Ireland„ gehen zurück auf „Sean Nós“, den sogenannten „old style“, den Ursprung des irischen Tanzes, ohne steife Oberkörper und an diesen geklemmte Hände. Besonders beim „Broom Dance“ (Besentanz), bei dem die Tänzer mit und um Besen herum tanzten, wurde dies deutlich.
Ein Hauch alter, irischer Bräuche
Nicht nur die Tänzer vermittelten Eindrücke der traditionellen irischen Bräuche wie den „Wren Boys„, den jungen Burschen in Lumpenkostümen und Strohhüten, die in der Nachbarschaft ihren Schabernack treiben, der Fuchsjagd, dem Weihnachtsschwimmen im kalten Meer oder der Frauenweihnacht am 26. Dezember, wenn die Männer den Haushalt übernehmen, die Frauen sich erholen.
Auch die hervorragenden Musiker verzauberten und führten mit ihren Instrumenten und Solis musikalisch auf die grüne Insel: Geraldine MacGowan (Gesang), Harry Lawlor (Gitarre, Gesang), Ciaran McLoughlin (Keyboard), Conor Moore (Drums, Rahmentrommel Bodhran), Deirdre Ni Mheachair (Fiddle, keltische Harfe) sowie Dernot Byrne (Akkordeon).
Den lang anhaltenden stehenden Applaus hatten die Desperados mehr als verdient. Und vielleicht bringen sie bei ihrem nächsten Besuch zur Schokolade auch noch den irischen Whiskey mit?