Gegen ein Bauprojekt im „Häfla“ an der Schaffhauser Straße regt sich Widerstand. Dort neben dem Supermarkt Norma sollen zwei Mehrfamilienhäuser gebaut werden. In der darüberliegenden Häuserzeile stößt das Projekt in seiner vorliegenden Form offenbar nicht auf Gegenliebe.
Anwohner: Gebäude zu groß und zu massiv
Die Baukörper der beiden Mehrfamilienhäuser seien zu massiv, zu hoch und zu dicht an der Grenze der Nachbargrundstücke, bemängelt Anwohner Norbert Wietzel. Zudem gehe es den Anwohnern um die Zufahrt zu den geplanten Gebäuden. Über zehn Anwohner seien gegen das Bauprojekt, sagt er. Wietzel hatte die Bedenken vor kurzem in einer Gemeinderatssitzung formuliert und bereits dort Widerstand angekündigt.
Was ist geplant? Aus Sicht von der B34 sollen auf dem freien Gelände links des Norma-Marktes die zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Neben der Größe der Baukörper ist es die Zufahrt, die die Anwohner stört. Diese Zufahrt soll über einen Weg erschlossen werden, der hinter, also nördlich des Marktes verläuft und damit direkt unterhalb der Grundstücke der Anwohner.
Der Weg war wohl 2017 im Zug der Sanierung der B34 als Provisorium angelegt worden. Er führt zu dem Grundstück, das jetzt bebaut werden soll. Dieses wurde seinerzeit bei der B34-Sanierung von einer Baufirma als Abstell- und Lagerfläche benutzt.
Alternative für die geplante Zufahrt
Wietzel und die Anwohner befürchteten damals schon, dass aus dem Provisorium ein Dauerzustand werden könnten, wenn das freie Grundstücke später tatsächlich bebaut werden soll. Diese Befürchtung wird nun offenbar wahr. Sie befürchten durch die Bebauung Nachteile sowie durch die Zufahrtsregelung Verkehrszunahme sowie Lärmbelästigung. Die Zufahrt der beiden Mehrfamilienhäuser könne auch von der Schaffhauser Straße her erfolgen, so der Vorschlag von Norbert Wietzel.
Wietzel erinnert daran, dass es bereits 2015 und 2017 Anfragen zur Bebauung des betreffenden Grundstückes gegeben habe, gegen die sich die Anwohner damals mit 25 Unterschriften gewehrt hätten. Man habe darum gebeten, den Bebauungsplan entsprechend zu ändern. Geändert habe sich aber nichts.
Planung entspricht dem geltenden Bebauungsplan
Peter Weiß, Leiter des Bad Säckinger Baurechtsamtes, sieht bei einer möglichen Bebauungsplanänderung den Gemeinderat am Zug. Solche Änderungen könne nur der Gemeinderat beschließen, nicht das Baurechtsamt, so Weiß. Das Baurechtsamt müsse sich an den aktuell gültigen Bebauungsplan „Häfla“ halten. Und danach sieht Weiß die geplante Zufahrt nördlich des Norma-Marktes als durchaus genehmigungsfähig an. Nach der Anhörung der Anwohner, was aktuell noch bis zum 20. August schriftlich erfolgt, werde seine Behörde den vorliegenden Bauantrag für die zwei Mehrfamilienhäuser prüfen und dann entscheiden. Danach hätten die Anwohner immer noch die Möglichkeit zum Widerspruch.
Betreffend der Zufahrt habe der Bauherr übrigens auch die von Norbert Wietzel vorgeschlagene Alternative geprüft, fügt Peter Weiß hinzu. Ein solcher Anschluss von der Bundesstraße 34 her sei wegen der dortigen Bushaltestelle jedoch nicht möglich.