Es wird teuer, aber es führt kein Weg daran vorbei: Die Stadt Bad Säckingen muss investieren, und zwar ordentlich. Rund 29 Millionen Euro sollen für Baumaßnahmen in den Doppelhaushalt 2022/2023 aufgenommen werden. Mittelfristig, das heißt bis 2026, rechnet die Stadt mit zusätzlichen Kosten von circa 35 Millionen Euro. Finanziert werden damit dringende Sanierungsarbeiten und Neubauten.

Darunter fallen Großprojekte, wie der Bau des neuen Bauhofareals und der Gesundheitscampus. „Es ist nichts aufgelistet, was unnötig wäre aus unserer Sicht“, sagte Bauamtsleiterin Margit Ulrich, als sie dem Technischen Ausschuss die Kosten für die Bauvorhaben erläuterte. Die Empfehlung der Ausschussmitglieder an den Gemeinderat fiel bei der Sitzung am Donnerstagabend einstimmig aus. Neben den zu erwartenden Kosten, wurde dabei auch der aktuellen Planungsstand diskutiert.

Neubau Bauhof und Feuerwehrhaus

Bereits vor zwei Jahren wurde beschlossen, den Bauhof und das Feuerwehrheim an einem neuen Standort im östlichen Wallbach zusammenzulegen. Jetzt nimmt das Projekt Formen an. 2022 beginnt die Planungsphase, 2023 soll dann zuerst das Feuerwehrhaus realisiert werden. Kostenpunkt: 2,8 Millionen Euro. Wie der stellvertretende Kommandant Mark Jagenow erklärte, könne die Feuerwehr mit einem sicheren Zuschuss von 230.00 Euro rechnen. Außerdem soll das jetzige Feuerwehrheim in Wallbach verkauft werden.

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Der Erlös soll ebenfalls in den Neubau fließen. Der Bau des Bauhofareals kostet voraussichtlich weitere fünf Millionen Euro, soll aber erst 2024 umgesetzt werden. Der Hintergrund: Der jetzige Bauhof ist marode und entspricht nicht mehr den Standards der technischen Dienste, ähnlich sieht es beim aktuellen Wallbacher Feuerwehrhaus aus.

Gesundheitscampus und Bahnhofsareal

Der geplante Gesundheitscampus auf dem früheren Krankenhaus-Areal ist das Zukunftsprojekt mit der höchsten Priorisierung. Im Doppelhaushalt 2022/2023 sind für die Planung- und Vorbereitungsphase knapp zwei Millionen Euro eingeplant. Mit dem für 2023 geplanten Abbruch der Eggbergklinik beginnt dann die Umsetzungsphase.

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Eng mit dem Projekt verbunden ist die Umgestaltung des Bahnhofareals: Das Marienhaus zieht auf den Campus, im Gegenzug soll es dann eine neue Wegführung zum Bahnhof, neue Aufgänge und Tempo 20 in der Waldshuterstraße geben. Einen Wettbewerb zur Gestaltung des Marienhauses kann sich Bauamtsleiterin Ulrich schon 2023 vorstellen, insgesamt wird die parallele Realisierung der Projekte aber mehrere Jahre dauern. 2024 bis 2026 sind weitere fünf Millionen Euro dafür angemeldet.

Sanierungen

Sportstätten, Klassenzimmer, Tiefgaragen, Straßen, Außenfassaden – die Liste für Sanierung städtischer Anlagen und Gebäude ist lang. Aber auch hier herrscht Dringlichkeit, wie Bürgermeister Alexander Guhl verdeutlichte. Allein bei den Schulen stehen Arbeiten für rund neun Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren an. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt der Gebäude, sondern auch um die Einhaltung von Auflagen, wie beim Brandschutz.

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Mit Blick auf die Generalsanierungen der Scheffelhalle und der Tennishalle, die bis 2025 4,5 Millionen Euro kosten werden, äußerte sich Guhl kritisch: „Wir müssen uns fragen, wie viele Hallen wir uns leisten können und wollen.“ Auch bei den Straßen komme Notwendigkeit und Sicherheit vor Symbolpolitik: Die Rheinuferstraße wird saniert und unfallanfällige Kreuzungen im Grütt und in der Schulhausstraße werden umgebaut, fuß- und fahrradfreundliche sowie barrierefreie Wege müssen bis 2024 warten.