Am westlichen Stadtrand Bad Säckingens tut sich einiges. Mercedes Kestenholz baut dort sein neues, repräsentatives Autohaus. Direkt daneben wird jetzt auch das mittlerweile in die Jahrzehnte gekommene Gebäude saniert, das bis Ende 2019 das Tanzlokal Feelings und das Eventlokal Titanic beherbergte. Daraus soll jetzt ein modernes Geschäftshaus entstehen. „Damit erfährt der westliche Ortseingang eine weitere städtebauliche Aufwertung“, freut sich Peter Weiß, Leiter des städtischen Baurechtsamtes Bad Säckingen. Denn jahrelang war der Ortseingang im Westen geprägt vom verlassenen ASAG-Autohaus, dem abgetakelten Titanic-Feelings-Bau und dem seinerzeit noch unbebauten Brennet-Areal, das auch schon mal als Truppenübungsplatz bezeichnet wurde.
Das frühere Tanzlokalgebäude an der Ecke B34/Jurastraße hat nach vielen Jahrzehnten als Unterhaltungsstätte mittlerweile eher Baracken-Charakter angenommen. Vor zwei Jahren hat es Jürgen Strasser, Geschäftsführer der Laufenburger Firma Vision Hochrhein, gekauft. Auch wegen des schmucken Mercedes-Neubaus, der in direkter Nachbarschaft entsteht, hat sich der neue Eigentümer wohl zu einer Schönheits-OP entschlossen. Immerhin will Jürgen Strasser, wie schon auf dem großen Plakat vor der Baustelle ersichtlich ist, die Räume an Geschäftskunden vermieten.

Konkret schwebt Strasser vor, zwei bis drei Pächter in dem Gebäude unterzubringen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung darstellt. Dabei gilt die bereits zuvor dort untergebrachte Spielothek quasi als gesetzt. Sie solle aber vom Obergeschoss in die untere Etage umziehen. Oben stünden somit 900 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, davon 800 Quadratmeter als Verkaufsfläche und 100 Quadratmeter als Sozialräume. Die Spielothek soll etwa 200 Quadratmeter umfassen, die Restfläche könnte folglich entweder für einen weiteren Pächter zur Verfügung gestellt oder von dem Betrieb im Obergeschoss als Lager genutzt werden.
Doch bei den Details der künftigen Nutzung ist Strasser noch flexibel. Gespräche mit Interessenten habe er bisher noch nicht gegeben. Abgesehen davon seien laut Baurechtsamtsleiter Peter Weiß auch noch einige Faktoren für die Nutzungsgenehmigung ausschlaggebend. Dabei handle es sich nämlich um ein getrenntes Antragsverfahren, das gesondert behandelt, bewertet und genehmigt werden müsse.

Das Grundstück liege im Geltungsbereich des Gewerbegebiets Buchrain. Da sei „grundsätzlich viel erlaubt“, sagte Weiß. Ausgeschlossen sei jedoch so genanntes „innenstadtrelevantes Gewerbe“. So sei etwa Lebensmitteleinzelhandel sicherlich nicht genehmigungsfähig. Allerdings sei zum Beispiel eine bestehende Nutzung wie eine Spielothek auch weiterhin durchaus denkbar.
Was die künftige Belegung anbelangt, sei noch nichts festgelegt, sagt Strasser: „Vorstellbar wäre im Grunde alles, was nicht zum innenstadtrelevanten Sortiment zählt.“ Doch Gespräche mit Interessenten wolle erst führen, wenn das Gebäude saniert und modernisiert sei. Entsprechende Arbeiten sind bereits in vollem Gange. Und auch einige Besonderheiten lassen sich bereits erkennen.
Der künftige Haupteingang soll sich nämlich im Obergeschoss in Richtung Bundesstraße befinden. Dazu wird das Geländeniveau angehoben, schildert der Geschäftsführer von Vision Hochrhein. Außerdem werde die Aluverbund-Fassade so hochgezogen, dass das Satteldach dahinter beinahe wie ein Flachdach aussehe. Bis zu den Sommerferien soll die Außensanierung abgeschlossen sein.
Im Innern wird ein Aufzug eingebaut, außerdem soll es zur B34 hin ein großes Schaufenster geben. Ansonsten möchte Strasser den künftigen Pächtern und ihren Bedürfnissen so weit wie möglich entgegenkommen.
Wie Bad Säckingens Baurechtsamtsleiter Peter Weiß sagt, werde die Abmessung des Gebäudes in etwa so bleiben wie sie ist. Das Äußere werde modern gestaltet, so dass es auch optisch zum benachbarten Mercedes-Autohaus passen werde. „Man kann sagen, der westliche Eingangsbereich der Stadt erfährt eine Aufwertung“, so Weiß.
Übrigens tritt Strasser in diesem Zuge auch einen Geländestreifen entlang der Jura Straße an die Stadt ab. Hier soll ein Gehweg gebaut sowie der lang gehegte Wunsch nach einem ein Fußgängerübergang über die stark befahrene Straße realisiert werden.