Die Erneuerung und Erweiterung des Leitungsnetzes in Bad Säckingen sorgt seit Januar für zahlreiche Baustellen im Auftrag der Stadtwerke Bad Säckingen. Aktuell gibt es vier Baustellen in der Kernstadt. Zum Ende des Monats August soll auch das Netz im Ortsteil Wallbach ausgebaut werden, weshalb eine weitere Baustelle im Industriegebiet Allmendgrütt über die Wallbacher Straße eingerichtet wird. Diese Baumaßnahmen sollen dann etwa sechs Wochen dauern.

„Die Nutzungsdauer des Rohrmaterials ist erreicht und wird daher störanfällig“, erklärt Michael Rudiger, Leiter Netzbetrieb Erdgas- und Trinkwasser bei den Stadtwerken Bad Säckingen, den Grund der Bauarbeiten. Um die störungsfreie Versorgung für die Kunden zu gewährleisten, prüfen die Stadtwerke regelmäßig das Strom-, Gas-, Wasser- und Wärme-Leitungsnetz. Unter anderem werden bei der Wasserversorgung die geförderte Menge mit der Verbrauchermenge verglichen. „So können wir einen Verlust schnell feststellen“, so Rudiger weiter.
Auch das Erdgasnetz müsse regelmäßig überprüft werden. „Schäden können unter anderem durch witterungsabhängige Bodenbewegungen oder durch unsachgemäße Tiefbauarbeiten entstehen.“ Aber auch die natürliche Alterung spiele eine Rolle. „Viele Rohrleitungen sind bis zu 60 Jahre alt“, erklärt der Fachmann.

Doch werden bei den Bauarbeiten auch Synergie-Effekte durch die Mitverlegung weiterer Sparten genutzt. „Wird die Straße aufgerissen, um zum Beispiel die Trinkwasserleitungen zu erneuern, werden auch gleichzeitig die Zustände der Leitungen der Sparten Gas, Strom und Wärme sowie die Möglichkeit der Breitbandverlegung geprüft“, erklärt Heiko Strittmatter, Leiter Wärme- und Stromerzeugung bei den Stadtwerken Bad Säckingen. „Somit stellen wir sicher, dass auf lange Sicht keine für die Anwohner zusätzlich belastenden Bauarbeiten mehr in den Straßen nötig sind“, so Strittmatter weiter.

„Wir wollen so viel wie nötig erledigen, aber die Bevölkerung soll so wenig wie möglich davon tangiert werden“, fügt Michael Rudiger an. Aus diesem Grund haben die Stadtwerke auch den Lockdown im März genutzt und die Arbeiten in der Hauensteinstraße vorgezogen. „In dieser Zeit war in der Innenstadt wenig los“, erklärt Rudiger weiter.
Die Pandemie hat aber auch einen Nachteil. Denn für die Arbeiter an den Baustellen bedeutet sie arbeiten unter erschwerten Bedingungen. „Auch hier müssen die Abstandsregeln eingehalten werden“, so Heiko Strittmatter. Die Verantwortung liegt dabei bei den Baufirmen selbst, aber auch bei den Stadtwerken als Auftraggeber.