Eine Serie von Fehlalarmen hat vor gut zwei Monaten zu insgesamt sechs unnötigen Einsätzen der Bad Säckinger Feuerwehr im Parkhaus Lohgerbe und der Postgarage binnen einer Woche geführt – und erheblichen Unmut bei den Einsatzkräften hervorgerufen. Nun hat die Polizei fünf dringend Tatverdächtige ermittelt. Das bestätigt Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage unserer Zeitung.

Der Ermittlungserfolg sei auf Videoaufnahmen zurückzuführen, die am Ort des Geschehens gemacht wurden, so Albicker. Bad Säckingens Stadtkommandant Tobias Förster reagiert auf diese Nachricht mit Erleichterung: „Ich bin froh, dass die Überwachungstechnik sich bewährt hat.“

Das könnte Sie auch interessieren

Konkret handle es sich bei den Tatverdächtigen laut Albicker um fünf Jugendliche und Heranwachsende, die anhand der Videoaufzeichnungen identifiziert werden konnten. Sie seien bereits am Ende des vergangenen Jahres ausfindig gemacht und von der Polizei befragt worden: „Die Anwesenheit am Tatort räumen sie zwangsläufig ein, allerdings gibt es bislang noch keine eindeutigen Aussagen zur jeweiligen Tatbeteiligung.“ Auch die Motivlage sei noch unklar.

Die Ermittlungen dauern laut Albicker an. Noch lasse sich daher auch nicht abschätzen, mit welchen Konsequenzen die mutmaßlichen Delinquenten zu rechnen haben: „Wie es in diesem Verfahren weitergeht, entscheidet die Staatsanwaltschaft, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind“, schildert Albicker weiter.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Konsequenzen für die Beteiligten dürften aber wohl empfindlich sein, denn allein die Kosten für einen durch Fehlalarm ausgelösten Feuerwehreinsatz kalkuliert Tobias Förster auf mindestens rund 1500 Euro. Es gehe also um eine fünfstellige Gesamtschadenssumme zusammen. Diese würde die Feuerwehr den Verursachern entsprechend in Rechnung stellen.

Aber die finanzielle Dimension sei beileibe nicht das Schlimmste: „Fehlalarme sind für eine Feuerwehr immer eine äußerst ärgerliche Sache, denn es werden immer auch Menschen gefährdet.“ Noch dazu sei 2020 für die Feuerwehr ohnehin schon ein Ausnahmejahr gewesen – nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie, die die Feuerwehrarbeit erschwert habe, sondern auch aufgrund einer rekordverdächtigen Menge an Einsätzen, so Förster.

Das könnte Sie auch interessieren

Insofern sei die Erleichterung bei den Feuerwehrleuten groß und die Hoffnung, dass die Verursacher ihre verdienten Konsequenzen erhalten: „Zugunsten der Tatverdächtigen gehen wir davon aus, dass sie sich der möglichen Tragweite ihres Fehlverhaltens nicht bewusst waren.“ Dennoch hoffe er aber, dass sie von juristischer Seite einen „ordentlichen Schuss vor den Bug erhalten“ und daraus wertvolle Erfahrungen für ihr weiteres Leben lernten.