Der Zigarrenfreund
Andi Zimmermann kommt seit dem er 12 Jahre alt ist jedes Jahr zum Wäldertag. „Das ist mein einziger Fasnachtstag im Jahr.“ Denn seine Frau möge kein Fasnacht. Andi wohnt zwar jetzt in Efringen-Kirchen, hat aber 16 Jahre in Bad Säckingen gelebt. Als Wälder hat er immer eine Pfeife im Rucksack, denn das sei Tradition. Als er am Donnerstag aus dem Rathaus herauskommt, zündet er sich aber erst einmal seine Zigarre an. Um seinen Schnaps zu servieren hatte er eine clevere Idee: Die Schnapsflasche hängt oben am Stock versteckt hinter dem Efeu und ein Schlauch leitet die hochprozentige Flüssigkeit in ein Ventil.
Die Schwarzwaldmaid
Ulrike Steinacher aus Albbruck hat ihren schönen Bollenhut aus einem alten Sommerhut selbst gemacht. Die Bollen sind aus Styroporkugeln und mit rotem Fellstoff umrandet. Sie kommt jedes Jahr wieder zum Wäldertag und mischt sich unter die Herren. Denn: „Hier ist es einfach schön.“
Der Schweizer
Christian Binder, auch „Bindi“ genannt, kommt aus dem schweizerischen Gebensdorf. Das liegt zwischen Baden und Brugg. Er spielt schon viele Jahre Trompete in der Bad Säckinger Stadtmusik. Zum Wäldertag kommt er schon seit zwölf Jahren und an seinem Jackett hängen die Plaketten aus jedem dieser Jahre. „Es ist sehr spannend hier, wir machen gute Musik und haben gute Gesellschaft. Es ist was Eigenes, was es bei uns nicht gibt“, sagt der Schweizer.
Die „alten“ Wälder
Norbert Wolf aus Bad Säckingen sagt: „Ich bin seit 50 Jahren Wälder. Bin als kleiner Bub von meiner Mama mitgenommen worden. Wenn du weißt, dass morgen früh Wäldertag ist, schläfst du ganz schlecht. Das Gefühl, wenn du dann aber die Musik zum Wecken hörst, ist wie Hummeln im Bauch. Wie Verliebtsein. Dann stehe ich auf, richte alles und es geht los. Das ist für mich der höchste Tag im Jahr.“ Doch was hält der Mann mit Tradition eigentlich davon, dass nun auch vermehrt Frauen beim Wäldertag mitmischen? „Daran erkennt man, dass wir Männer toleranter sind als die Frauen, weil wir stören sie beim Dritten Faißen, ihrem Fest, nicht.“
Günther Kunzelmann, auch aus Bad Säckingen. Er sagt: „Ich bin schon seit 45 Jahren Wälder. Das war für mich schon beim ersten Mal eine Sensation, es ist einfach genial, mit dieser wunderbaren Atmosphäre und der Fasnacht in den Gassen.“
Der, der mit dem Flugzeug kam
Clemens Weiß kommt eigentlich aus Niedersachsen, wohnt aber in Wien. Und so reiste er nur für den Wäldertag extra mit dem Flugzeug an. Mit seinem Kumpel aus Bad Säckingen ist er unterwegs und begeistert von der Kultur: „Es ist immer wieder schön, hier her zu kommen. Es fühlt sich an wie Familie.“
Die Musikerin
Jessica Zimara spielt Saxophon in der Stadtmusik Bad Säckingen. Seit 26 Jahren kommt sie zum Wäldertag. „Und es ist immer wieder schön.“ Dazu, dass jetzt vermehrt Frauen dabei sind, sagt die Säckingerin: „Als ich angefangen habe, gab es am Wäldertag nur Frauen bei uns in der Musik. Denn ohne sie wären wir nicht spieltauglich gewesen. Früher war dies der Tag der Männer und der Dritte Faißen war der Tag der Frauen. Über die Jahre hat es sich so entwickelt, dass auch am Wäldertag immer mehr Frauen dabei sind.“
Der junge Wälder
Phillip Bayer aus Bad Säckingen zieht seit sechs Jahren jedes Jahr am Wäldertag los. In diesem Jahr startete er morgens um 6.30 Uhr. „Das ist einfach gemeinschaftlich und ich kann alte Freunde wieder treffen“, freut sich der 25-Jährige. In seinem Rucksack hat er Brot, Speck, Schnaps und Bier und für die Kinder Süßigkeiten.