Mit einer Reihe von Kriminalfällen war die Polizei in diesem Jahr besonders gefordert. Obwohl sich die Fälle an sich unterschieden, waren sie geprägt von besonderer Zerstörungswut mit hohen Schäden – auch emotional.
Mit dem Radlader durch die Rheinbrückstraße
Eine Irrfaht mit einem Radlader durch die Altstadt hinterließ im Mai ein Bild der Verwüstung. Den Bad Säckinger Kaffeeladen in der Rheinbrückstraße hat es besonders hart getroffen, denn der mutmaßliche Täter hat einen großen Teil der Außenbestuhlung und den Blumenschmuck zerstört. Laut Polizei stand der Tatverdächtige unter Einfluss von Rauschmitteln. Als die Polizei eintraf, flüchtete der junge Mann über die Holzbrücke in die Schweiz, wo er einen Mercedes gestohlen und sich auf eine weitere Irrfahrt gemacht hatte. Diese endete allerdings an einer Laterne.

Spielturm steht in Flammen
Nur zwei Wochen später sorgte eine weitere Straftat für tiefe Betroffenheit und eine hohe Spendenbereitschaft. Der Spielturm auf dem Spielplatz in der Hauensteinstraße wurde angezündet und ist komplett abgebrannt. Der Spielplatz ist bei den Kindern sehr beliebt und entsprechend frequentiert. Wie sehr der Brand die Kinder beschäftigte, zeigte eine Aktion der Drittklässler der Anton-Leo-Schule.

Sie malten jeweils ein Bild, wie der neue Spielturm aussehen könnte und überreichten die Bilder Bürgermeister Alexander Guhl. Dieser lud die Kinder zu sich ins Rathaus ein und hörte sich die Vorschläge an. Inzwischen ist ein neuer Spielturm bestellt. Voraussichtlich im Frühjahr soll er an der Stelle des Vorgängers aufgebaut werden.
Brände in ehemaliger Klinik
In der ehemaligen Hochrhein-Eggbergklinik sind im November gleich mehrere Brände gleichzeitig ausgebrochen. Laut Tobias Förster, Stadtkommandanten der Feuerwehr Bad Säckingen, brannten in dem verlassenen und abgesperrte Gebäude Müllhaufen, Unrat, Papierberge, Matratzen, ehemalige Büroutensilien und sonstiger Sperrmüll. Die Brände befanden sich in verschiedenen Gebäudeteilen und auch auf verschiedenen Stockwerken.

Auf die Frage nach der Brandursache antwortete Förster: In Anbetracht der weit auseinanderliegenden Feuerstellen, die gleichzeitig brannten, wäre für ihn Brandstiftung „die naheliegendste Erklärung“. Bereits seit vielen Jahren steht das Klinikgebäude leer und obwohl das Gebäude abgesperrt ist, wird es immer wieder von Jugendlichen für heimliche Feten und von Obdachlosen als Unterkunft verwendet.
Zerstörungswut im Scheffelgymnasium
Auch vor dem Scheffel-Gymnasium machten die Täter nicht halt. Nicht weil sie auf der Suche nach Wertgegenständen waren, sondern aus reiner Zerstörungswut. Unbekannte Täter hatten sich Anfang Dezember gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude verschafft und eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Es wurde versucht, Feuer zu legen. Im Bereich der Mensa zerschlugen sie Scheiben und Eingangstür beim Verbindungsbau, der zum vorderen Hauptgebäude führt. Auf drei Stockwerken wurde der Inhalt der Feuerlöscher verteilt. Der Schaden am Scheffel-Gymnasium wird inklusive der Reinigungskosten auf etwa 15.000 Euro geschätzt.