„Paul, die Laterne“ nimmt langsam Formen an. Mit einem aufwändigen Casting waren die beiden Gloria-Macher Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle gemeinsam mit der neuen Choreografin Katharina Merk im gesamten deutschsprachigen Raum auf der Suche nach den Darstellern für das neue Musical. Dabei handelt sich um die Neuproduktion des 2007 uraufgeführten und 2012 in einer Neufassung gespielten Musicals „Lichterloh“. Es soll im Herbst des kommenden Jahres aus Remake auf die Bühne kommen.

Doch vor dem Erfolg ist der Schweiß. Wobei es in diesem Fall eher Gehirnschmalz war, der am Samstag in rauen Mengen geflossen ist. Bereits Anfang März hat in der Stage Art Musical School in Zürich das erste Casting stattgefunden.

Aus 600 Akteuren hatte die Jury die Qual der Wahl und hat sich dann für 25 Darsteller entschieden, die ihr Können noch einmal auf der Bad Säckinger Gloria-Bühne unter Beweis stellen sollten. Insgesamt 19 Rollen gilt es für das neue Stück zu besetzen, wobei bereits einige Rollen vorab durch Musicalakteure aus dem Stammensemble besetzt worden sind.

„Wir haben immer noch nicht alle Rollen besetzt“, verrät Intendant Schmidt nach dem Casting, bevor er bekanntgegeben hat, wer bereits dabei ist.

Rauchende Köpfe bei der Fachjury (von links): Choreografin Katharina Merk, Intendant Jochen Frank Schmidt und Produzent Alexander Dieterle.
Rauchende Köpfe bei der Fachjury (von links): Choreografin Katharina Merk, Intendant Jochen Frank Schmidt und Produzent Alexander Dieterle. | Bild: Susanne Eschbach

Neben der dreiköpfigen Jury, waren an diesem Samstag außerdem 30 weitere Gäste vor Ort, die ebenfalls mit abstimmen durften. Dabei handelte es sich um Zuschauer, die regelmäßig das Bad Säckinger Theater besuchen.

Publikums-Jury darf ebenfalls abstimmen

„Wir haben über Social Media dazu aufgerufen, dass wir eine Jury zusammenstellen möchten“, so Jochen Frank Schmidt. Aus den zahlreichen Meldungen haben sich Schmidt und Dieterle dann einen Querschnitt ausgesucht. „Wir haben vor allem auf den Altersdurchschnitt geachtet, die unsere Musicals ansprechen“, erklärt der Intendant. Auch Freunde des Gloria-Theaters waren mit dabei. Die Zuschauer-Jury saß oben auf dem Balkon, hat zugehört, zugesehen und sich Notizen gemacht.

Eine 30-köpfige Jury, bestehend aus Zuschauern des Gloria-Theaters, darf ebenfalls über die einzelnen Kandidaten abstimmen.
Eine 30-köpfige Jury, bestehend aus Zuschauern des Gloria-Theaters, darf ebenfalls über die einzelnen Kandidaten abstimmen. | Bild: Susanne Eschbach

Und es handelte sich durchaus um ein fachkundiges Publikum. „Ich habe beim Gesang neben der Stimme auch auf den Ausdruck geachtet“, verrät Dorothea Friedrich. Sie saß mit ihrem Mann Volker in der Jury. Auch Marc Banholzer macht seit 20 Jahren Musik und saß mit kundigen Ohren auf dem Balkon.

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Auch wenn die Publikumwertung großen Einfluss auf die Entscheidung der Fachjury hatte, so waren es doch der Intendant, der Produzent und die Choreografin, die das letzte Wort hatten. „Wir wissen, was wir noch aus den Leuten herausholen können“, erklärt Alexander Dieterle. Auf Tanz und Gesang wurde mehr Wert gelegt, als auf das schauspielerische Können. Wobei auch das wichtig war.

Das sind die Darsteller

Und dann war es so weit. Nach einer halbstündigen Beratung steht ein Teil des Ensembles fest: Amelie Schoo, Christian Gwerder, Irene Peios, Melina Stauffer, Marcel Weber, Giuseppe Bencivenga, Lena Prokop, Martin Szekely, Johannes Hog und Katharina Loos. „Wer weiß, vielleicht hören Sie noch nächste Woche von uns“, erklärt Jochen Frank Schmidt zu den Teilnehmern, die nicht aufgerufen worden sind. Denn wie gesagt, noch sind nicht alle Rollen besetzt.

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