Bad Säckingen Ein „tierisches“ Vergnügen hatten die Zuschauer bei den Kammermusik-Abenden im Bad Säckinger Kursaal. Erzähler und Moderator Juri Tetzlaff, seit vielen Jahren Publikumsliebling in der Reihe, und das erstmals hier gastierende Karidion Brass Quintett amüsierten 400 Kinder und Erwachsene mit dem Klassik-Krimi-Spaß „Die Krone des Löwen“.

Tetzlaff hat das Stück neu geschrieben und mit dem Blechbläser-Ensemble mit viel Spielwitz, Verve und Humor auf die Bühne gebracht. Klanglich illustriert wurde die originelle Geschichte mit Nummern aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens und anderen Stücken von Verdi über Kurt Weill bis zu Leonard Bernstein.

Wie immer verstand es Tetzlaff, die Kinder im Saal, darunter vier Schulklassen, mit Charme und Fantasie in das musikalische Rätsel- und Versteckspiel einzubinden. Der Löwe, der König der Tiere, vermisst seine goldene Krone. Fieberhaft wird nach dem gestohlenen Prachtstück gesucht. Plötzlich entdecken die Tiere ein „schwarzes Ungeheuer“ im Schlosspark, das sich als mächtiger Elefant unter schwarzen Stoffbahnen entpuppt, der sich für den Karneval der Tiere als Floh verkleiden wollte. Treffend in Mimik und Gestik imitierte Tetzlaff die Bewegungen des Kolosses, ebenso wie die lässigen Kängurus beim Chillen und die „Orakel-Schildkröten“ beim Cancan-Tanz zur zündenden Musik von Jacques Offenbach. Die Karidion-Musiker boten mit Raffinesse und schmissigem Brass-Temperament die passende Klangkulisse für das Spektakel.

Als geschickter Einfall erwies es sich, dass Juri Tetzlaff den Kater Hiddigeigei ins Spiel brachte. Die Samtpfote kombinierte mit detektivischer Spürnase und kam mit Hilfe der Kinder der Auflösung des Falls auf die Spur. Ein weiterer Überraschungscoup war es, dass Jugendliche der Stadtmusik Bad Säckingen einen flotten, rhythmisch fetzigen Ragtime für Hiddigeigei spielten. So viel Lokalkolorit kam beim Publikum prächtig an.

Im zweiten Teil, ebenfalls von Juri Tetzlaff moderiert, ging es „Von Paris bis nach New York“. In diesem Programm führte der Streifzug der Blechbläser unterhaltsam d schmissig vom höfischen französischen Barock bis an den Broadway.