Bad Säckingen – Im Januar wird die Stadtmusik Bad Säckingen nicht, wie gewohnt, zweimal zum Gloria-Konzert aufspielen, sondern nur einmal: am Sonntag, 19. Januar, ab 17 Uhr. „Mit uns hat diese Entscheidung nichts zu tun, der Grund liegt in der Terminplanung des Theaters“, erklärte Stadtmusikdirektor Johannes Brenke, der ein Programm unter dem Motto „Danzón“ zusammengestellt hat.

Den Rahmen bilden zwei berühmte Figuren – eine reale und eine fiktive. Charles Chaplin und Don Quixote, der „Ritter von der traurigen Gestalt“, aus dem Roman von Miguel de Cervantes, wären wohl kaum in die Kulturgeschichte eingegangen, wenn sie sich lediglich durch Komik und Slapstick auszeichnen würden. Vielmehr verbinden sie Komik mit Ernsthaftigkeit und Tragik. Dies gilt besonders für den an Wirklichkeitsverleugnung leidenden spanischen Ritter, dem der belgische Komponist Jean Pierre Haeck ein „Don Quixote“-Porträt gewidmet hat.

In dem etwa zehnminütigen Werk sind die Charaktere des Ritters und seines bodenständigen Knappen Sancho Panza deutlich herauszuhören. Der Komponist hat sich von Vorbildern wie Richard Wagner inspirieren lassen, um etwa den Kampf gegen die Windmühlen (mittels eines Walkürenritt-Zitats) oder die Geliebte Dulcinea (mit Lohengrin-Anleihen) zu beschreiben. Dass dem verwirrten Ritter die Erlösung winkt, deutet die Solotrompete mit „Amazing Grace“ an. Einen deutlichen Kontrast dazu bildet die impressionistisch anmutende „Ballett-Ouvertüre“ von Désiré Dondeyne.

Der Titel des Stadtmusik-Konzerts „Danzón“ ist dem Werk des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez geschuldet. Sein Werk „Tanz Nr. 2“ hat er für ein Sinfonieorchester geschrieben, er wurde von Oliver Nickel für Blaskapellen arrangiert. „Der Tanz ist sehr rhythmisch, und das Tempo steigert sich vom Anfang bis zum Schluss“, beschreibt Johannes Brenke das Stück. Eine Größe in der Schweizer Blasmusikszene, Dirigent der Berner Stadtmusik und Hochschullehrer war Stephan Jaeggi, von dem die spätromantische „Serenade As-Dur“ stammt, die die Stadtmusik aufführen wird.

Andrew Noah Cap beschreibt mit der Sprache der Musik, welche Eindrücke er beim Schlendern durch eine Fußgängerzone gesammelt hat. Der Tanzcharakter kommt auch in Henry Mancinis Titel „It Had Better Be Tonight“ aus dem Film „Der rosarote Panther“ zur Geltung. Fast wie eine Retrospektive, die das vielfältige Schaffen Charles Chaplins würdigt, ist das Arrangement von Marcel Peeters. „Hier begegnet uns Chaplin, wie er leibt und lebt“, safr der Stadtmusikdirektor über dieses Stück.

Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt (Schüler, Studenten, Auszubildende) 5¦Euro. Der Vorverkauf läuft im Gloria-Theater und im Internet unter www.gloria-theater.de.