Wenn das THW alarmiert wird, muss es schnell gehen. Und genügend Helfer müssen zur Verfügung stehen. Um die Abläufe zu optimieren und die Einsatzbereitschaft der Helfer lückenlos im Auge zu behalten, hat der Ortsverband Bad Säckingen nun einen neuen digitalen Weg eingeschlagen. Er ist mit einer neuen Alarmierungssoftware ausgestattet, und jeder Helfer hat auf seinem Mobiltelefon eine App installiert. Nicolas Lauber, Pressesprecher des THW Bad Säckingen, erklärt in einem Telefonat mit dem SÜDKURIER, wie es funktioniert.
Besonders in Corona-Zeiten ist es für die Führungskräfte wichtig, zu wissen, welcher der Helfer und wie viele zur Verfügung stehen, wenn der Alarm losgeht. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass auch THW-Helfer sich mit dem Virus anstecken und in Quarantäne müssen. Deshalb arbeitet der Ortsverband seit einem halben Jahr mit der neuen Software und der App.
Piepser überträgt Einsatz über die Software
Das THW Bad Säckingen hat laut Lauber die Anwendung bei einem Softwarehersteller gemietet. „Und wir haben bei uns einige IT-Spezialisten. Sie haben die Software an unsere Bedürfnisse angepasst, alles eingerichtet und programmiert“, sagt er.
Lauber beschreibt: Ein Piepser in der Unterkunft, über den nach wie vor die Alarmierung erfolgt, übertrage einen Einsatz mittels der neuen Software auf die App. Somit sind die Helfer im Nu informiert und alarmiert.
In der Anwendung können sie laut Beschreibung nahezu alles einstellen, was für bei einer Alarmierung und einen Einsatz gebraucht wird. Zum Beispiel: Wer ist einsatzbereit, wer ist krank, wer ist nicht in der Nähe? Die Helfer können ihre Krankheitstage eintragen. Lauber: „Dann sehen unsere Führungskräfte zum Beispiel: Aha, der ist für zwei Wochen nicht einsatzfähig.“
Standort der Helfer ist in Echtzeit festzustellen
Mehr noch: Die Helfer könnten alles so einstellen, dass deren Standort jederzeit übermittelt werde. Die Einsatzleiter wüssten also nicht nur, wer verfügbar ist, sondern wo sich die Helfer aufhalten und wie lange sie brauchen, um die Unterkunft zu erreichen. Alles funktioniert in Echtzeit. „Durch diese einsatztaktische Maßnahme weiß unsere Einsatzleitung immer, mit welcher Helferzahl im Fall eines Einsatzes gerechnet werden kann“, fasst Lauber zusammen.
Seit einem halben Jahr sind Software und App beim THW Bad Säckingen im Einsatz. Die Erfahrungen sind positiv. Lauber: „Es funktioniert. Unsere Helfer nehmen die App gut an. Das Ganze ist echt smart gelöst.“
Informationen rund um das THW Bad Säckingen:
Nächster Schritt: Tablets in den Fahrzeugen
Die neue Alarmierungssoftware hat sich in dem halben Jahr bereits bewährt. Rund fünf, sechs Einsätze – die genaue Zahl weiß Lauber nicht – seien auf die neue Art schon abgelaufen. Und der Ortsverband wolle das neue System nach Corona weiternutzen. Die Verantwortlichen denken schon einen Schritt weiter. „Wir planen, unsere Fahrzeuge mit Tablets auszustatten. Dann können wir auch feststellen, wer, in welchem Fahrzeug sitzt.“ Finanziert würden die Kosten von der Helfervereinigung, „also mit Spenden“, erklärt Lauber.